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BAB A 6 Heilbronn - Nürnberg Streckenabschnitt Weinsberg ...

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<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

Laubwald mit hohem Eichenanteil“ eingestuft, der einen geringen Totholzanteil und<br />

keine Mulmhöhlen aufweist. Der einmalige Nachweis eines Mittelspechtes innerhalb<br />

dieses Waldbereiches ist nicht ausreichend für die Einstufung des Mittelspechtes als<br />

Brutvogel oder als Art mit Brutverdacht (SÜDBECK et al. 2005). Hinzu kommt, dass<br />

dieser Waldbereich in seiner Größe nicht für ein Mittelspechtrevier ausreicht. Diese<br />

Aussage wird durch die Untersuchungen von PASINELLI (1999) gestützt, der durch<br />

telemetrische Untersuchungen eine Korrelation zwischen der Aktionsraumgröße und<br />

vier Habitatstrukturparametern fand. Je größer die Quantität geeigneter Habitatstrukturparameter<br />

innerhalb eines Reviers ist, desto geringer ist dessen Flächenausdehnung.<br />

Zu diesen Habitatparametern gehören die Dichte potenzieller Höhlenbäume<br />

(KOSISKI et al. 2006), die Dichte dicker Eichen (PASINELLI & HEGELBACH<br />

1997) und grobborkiger Bäume (WEIß 2003) sowie die Länge von Totholzästen. Insbesondere<br />

die Verfügbarkeit von Höhlenbäumen und deren Lage beeinflussen die<br />

Größe der Reviere (PASINELLI 2000, KOSISKI & WINIECKI 2005a). Der Anteil von für<br />

die Art ungeeigneten Baumbeständen spielt ebenfalls eine Rolle bei der Größe und<br />

Verteilung der Reviere des Mittelspechts. Je höher der Anteil ungeeigneter Baumbestände<br />

ist, um-so größer sind die Reviere (KOSISKI & WINIECKI 2005b). Die durch<br />

telemetrische Untersuchungen ermittelte Größe des genutzten Revieres im Oberrheingraben<br />

beträgt nach SPITZNAGEL (2001) 3,9 ha. VILLARD (1991) fand eine Größe<br />

von 3,5 ha zur Brutzeit, während PASINELLI et al. (2001) eine Größe von 7,2 ha<br />

angeben. Eine Bruthöhle des Mittelspechtes in diesem Waldbereich (ca. 1,6 ha)<br />

kann ausgeschlossen werden, da die beobachteten Verhaltensweisen (Abflug mit<br />

Futter, keine Alarmrufe in der Nähe einer möglichen Bruthöhle) eine Brut in diesem<br />

Bereich ausschließen.<br />

Ein weiterer Nachweis des Mittelspechtes gelang im Waldbereich südlich der Autobahn<br />

südwestlich von Dimbach (Flächen-Nr. 5). Dieser Waldbereich weist sowohl<br />

aufgrund der Größe als auch der vorhandenen Lebensraumstrukturen (siehe oben)<br />

das Potenzial auf, dass sich hier ein Mittelspechtrevier befindet. Jedoch ist auch hier<br />

aufgrund der Heterogenität des Waldes von einer Reviergröße deutlich über 10 ha<br />

auszugehen. Es ist wahrscheinlich, dass der kleine Waldbereich (Flächen-Nr. 2)<br />

entlang der Autobahn Teil dieses Nahrungsraums des Reviers ist.<br />

Aufgrund der möglichen Reviergröße des Mittelspechtes (siehe oben) werden beide<br />

Nachweise einem Revier zugerechnet, wobei der Eichenwaldbereich entlang der<br />

Autobahn (Flächen-Nr. 2) ausschließlich ein Nahrungshabitat darstellt, da sich hier<br />

keine Bruthöhle des Mittelspechtes nachweisen ließ. Es wird aufgrund der vorhandenen<br />

Habitatstrukturen sowie der beiden Nachweise davon ausgegangen, dass<br />

der Mittelspecht in der Fläche 5 brütet.<br />

Die Ausdehnung des Reviers des Mittelspechts ist für die übliche Herangehensweise<br />

der Bildung von Papierrevieren nicht geeignet, weil der Mittelpunkt zwischen den<br />

Nachweispunkten sich innerhalb der offenen Feldflur befände, was aufgrund der<br />

vom Mittelspecht bevorzugten Habitatparameter keine sinnvolle Darstellung ist. Aufgrund<br />

der Größe der Waldanteile sowie der Verteilung der vom Mittelspecht benötigten<br />

Lebensraumstrukturen wird der Reviermittelpunkt des Mittelspechtes nahe dem<br />

südlicheren der beiden Nachweise verortet. Dieser Punkt entspricht jedoch weder<br />

einem Bruthöhlennachweis, noch dem exakten Reviermittelpunkt. Vielmehr stellt<br />

dieser Punkt das Zentrum der vom Mittelspecht bevorzugten Lebensraumstrukturen<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 25

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