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BAB A6 Mannheim - Nürnberg - Ausbauabschnitt AK Weinsberg - AS Bretzfeld: Faunistische Kartierungen 5 Kartierbericht Totholz bewohnende Käfer Stand: 06.11.2012 5.3 Bewertung und Empfehlung Die untersuchten Waldbestände sind in ihrer Laubwald-Bestockung als naturnah einzustufen. Einzelne Bestandsbereiche, insbesondere Bereich 1a um den Parkplatz Gagernberg, zeigen umfangreichere Altbaumzahlen mit gutem Totholzangebot und einigen Spechtlöchern. Es konnten keine Arten der FFH-Anhänge II und IV festgestellt werden, jedoch der streng geschützte Große Goldkäfer (Protaetia aeruginosa). Alle älteren Eichen und Buchen des Untersuchungsgebietes sind potentiell Lebensraum des Eremiten, für dessen Auftreten es derzeit aber an der Reifestruktur „Mulmhöhle“ fehlt, die im Zuge der forstlichen Nutzung aller anbrüchiger Bäume ausselektiert wird. Durch Nutzungsaufgabe und Unterlassen dieser Bewirtschaftungspraxis können die Altbaumbestände im Rahmen der Kompensationsplanung – soweit nicht selbst vom Eingriff direkt betroffen – für Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen ausgewählt werden. ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, Nürnberg 34
BAB A6 Mannheim - Nürnberg - Ausbauabschnitt AK Weinsberg - AS Bretzfeld: Faunistische Kartierungen 6 Vergleich der Kartierergebnisse mit den Aussagen im Variantenvergleich Stand: 06.11.2012 6 Vergleich der Kartierergebnisse mit den Aussagen im Variantenvergleich 6.1 Fledermäuse 6.2 Vögel Für die artenschutzrechtliche Beurteilung der Fledermäuse wurde beim Variantenvergleich die Beurteilung der Verträglichkeit mit dem Artenschutzrecht auf Basis der Fledermauskartierung (SMEC 2010) in Form einer „worst case-Betrachtung” vorgenommen. Die im Variantenvergleich für alle Trassenvarianten postulierte Beeinträchtigung von Fledermausquartieren in Brückenbauwerken kann nach den 2012 durchgeführten Untersuchungen für den hier betrachteten Bauabschnitt sicher ausgeschlossen werden: Die Brücken, Unter- und Überführungsbauwerke im betrachteten Bauabschnitt weisen, abgesehen von der Wimmentalbrücke, keine als Fledermausquartier geeigneten Hohlkörper auf. In der Wimmentalbrücke wurden keine Fledermausvorkommen beobachtet, eine Neubesiedlung ist aufgrund vorhandener Türen sicher auszuschließen. In allen von der Planung möglicherweise beeinträchtigten Waldbereichen wurden Baumhöhlen nachgewiesen, die als potenzielle Fledermausquartiere zu betrachten sind. Demnach sind anlagebedingte Verluste potenzieller Quartiere sehr wahrscheinlich. Um artenschutzrechtliche Verbote gem. § 44 BNatSchG zu vermeiden, sind vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Das gesamte Straßenbegleitgehölz wird von Fledermäusen als Leitstruktur genutzt, weshalb ein Verlust dieser Strukturen ebenfalls zu kompensieren wäre, um die Funktionalität der angrenzenden Fortpflanzungsstätten nicht zu schädigen. Für die Vermeidung einer signifikanten Erhöhung des Tötungsrisikos während der Bauphase könnten bei vollständigem Verlust aller Leitstrukturen auch temporäre Vermeidungsmaßnahmen wie die Anlage von Irritations- und Kollisionsschutzwänden erforderlich werden. Erwähnenswert sind hierbei die zahlreichen Mopsfledermausnachweise auf der Südseite der Autobahn im Westen des Untersuchungsgebietes. Vor allem siedlungsnah und im Randbereich von Wäldern wurden wiederholt mittlere und hohe Fledermausaktivitäten verzeichnet. Bei der Gestaltung der Über- und Unterführungen sollten, entsprechend der Ergebnisse des automatisierten Aktivitätsmonitorings, fledermausfreundliche Lösungen angestrebt werden. Dies trifft besonders auf die Bauwerke zu, an denen hohe und mittlere Fledermausaktivitäten verzeichnet wurden. Die im Variantenvergleich genannten Verluste von Nahrungshabitaten durch randliche Eingriffe in strukturierte Wälder sind unter Berücksichtigung der Mobilität von Fledermäusen und dem verbleibenden Lebensraumangebot vernachlässigbar. Für die Beurteilung der Verträglichkeit mit dem Artenschutzrecht wurde beim Variantenvergleich auf Basis der Beobachtungshinweise im Gutachten zur Potenzialabschätzung von Holzkäfervorkommen (DIPL.-BIOL. CLAUS WURST 2010) für den Mit- ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, Nürnberg 35
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