Bundesverfassung - CH

50 Bundesverfassung
Art. 110.
Das Bundesgericht beurteilt zivilrechtliche Streitigkeiten:
l. zwischen dem Bunde und den Kantonen;
2. zwischen dem Bunde einerseits und Korporationen oder Privaten
andérerseits, wenn der Streitgegenstand eine durch die Bundesgesetzgebung
zu bestimmende Bedeutung hat und wenn diese I{orporationen
oder Privaten Klãger sin d;
3. zwischen dén Kantonen unter si eh;
4. zwischen den Kantonen einerseits und Korporationen oder Privaten
andererseits, wenn der Streitgegenstand von einer durch die Bundes- \
gesetzgebung zu bestimmenden Bedeutung ist und eine Partei es
verlangt.
Das Bundesgericht urteilt ferner über Anstãnde betreffend Heimatlosigkeit,
sowie über Bürgerrechtsstreitigkeiten zwischen Gemeinden verschiedener
I{antone. ·
Art. 111.
Das Bundesgericbt ist verpflichtet, die Beurteilung auch anderer Falle
zu übernehmen, wenn dasselbe von beiden Parteien angerufen "\Vird und
der Streitgegenstand von e1ner durch die Bundesgesetzgebung zu bestimmenden
Bedeutung ist.
Art. 112.
Das Bundesgericht urteilt mit Zuziehung von Geschwornen, welche
über di e Tatfrage absprechen, in Straffãllen:
l. über Hochverrat gegen die Eidgenossenschaft, Aufruhr und Gewalttat
gegen di e B un des behõrden; .
2. über Verbrechen un d Vergehen gegen das Võlkerrecht;
S. über politische Verbrechen und Vergehen, die Ursache oder Folge
derjenigen Unruhen 'sind, durch welche eine bewaffnete eidgenõssische
Intervention veranlasst wird, und ·
4. in Fallen, wo von einer Bundesbehõrde die von ihr ernannten Beamten
ihm zur strafrechtlichen Beurteilung überwiesen werden.
Art. 113.
Das Bundesgericht urteilt ferner:
l. über Kompetenzkonflikte zwischen Bundesbehõrden einerseit.s und
Kantonalbehõrden andererseits;
2. über Streitigkeiten staatsr8chtlicher Natur zwischen Kantonen;