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Pirat Sockenfuß Kapitel 1-12

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„Capitano, wir haben hier einen blinden Passagier. Er muss sich<br />

irgendwie an Bord geschlichen haben und war unten in einer Kiste<br />

versteckt.“, sagte Hasdrubal ehrfürchtig. Der Kapitän musterte Tim<br />

aus seinem Auge mit einem stechenden Blick. Dieser fühlte sich<br />

immer unwohler in seiner Haut, und er blickte ängstlich zu Boden.<br />

Dabei fiel ihm auf, dass der Kapitän auch noch ein Holzbein hatte. Er<br />

musste ganz schön was durchgemacht haben, dachte sich Tim, als<br />

ihn der kalte, eiserne Haken des Kapitäns am Kinn berührte und<br />

seinen Kopf nach oben hob. Der Kapitän stand nun direkt vor ihm.<br />

Er roch stark nach Schweiß und schien schon seit längerem keine<br />

Dusche mehr gesehen zu haben. Tim hielt den Atem an. Er wollte<br />

nur noch weg von hier. „Bitte, ich will auch nie wieder <strong>Pirat</strong> sein“,<br />

flehte er stumm. Der Kapitän schnaubte. „Was sind denn das für<br />

bescheuerte Klamotten?“<br />

Tim zuckte zusammen, und gleichzeitig entfuhr ihm ein kurzer,<br />

amüsierter Gluckser. Er konnte nichts dafür. Er hatte eine raue, tiefe<br />

Stimme erwartet, die irgendetwas Böses sagte. Hatte der Kapitän<br />

gerade tatsächlich mit einer hohen, piepsenden Stimme nach seinen<br />

Kleidern gefragt? Tim blickte ihn trotz seiner Furcht belustigt an.<br />

Die Stimme passte so gar nicht zu dem Erscheinungsbild des Furcht<br />

einflößenden <strong>Pirat</strong>en. „Was fällt dir ein?“, piepste der Kapitän<br />

weiter. „Weißt du denn nicht, wen du hier vor Dir hast? Ich bin der<br />

gefürchtete Kapitän Tiberius Stockfisch, einer der mächtigsten...“ –<br />

Tim konnte nun einfach nicht mehr. Die Stimme in Kombination mit<br />

dem tobenden, dicken Mann war zu witzig. Er wollte nicht lachen,<br />

ganz sicher nicht, aber es ging nicht anders. Er prustete los und<br />

brachte den Kapitän damit noch mehr in Rage. „Werft diesen<br />

unverschämten Bengel den Haien zum Fraß vor!“<br />

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