Pirat Sockenfuß Kapitel 1-12

11. Das Versteck in der Kombüse
„He, Sockenfuß, erzähl mal, wie ist es denn in diesem Deutschland
oder wie das heißt!“
Tim war von der Frage so überrascht, dass er sich in den Finger
schnitt. „Na ja“, antwortete er während er den blutenden Finger in
den Mund steckte, „es ist dort ziemlich cool, wieso?“
„Ach, nur so.“ – Krank gab sich betont gleichgültig. „Ich wollte
nur nett sein.“
Tim sah dies als Einladung an, dem alten Koch ausführlich von
zuhause zu erzählen. Die Schule, sein neues Mountainbike, der neue
Van seiner Eltern, die vielen Filme über Piraten im Fernsehen, sein
Computer und sein Lieblingsspiel „Das Geisterschiff“, das Internet
und die vielen eMails, die er und sein amerikanischer Cousin Will
sich täglich schickten. Krank staunte immer mehr. Mountainbike,
Van, Fernsehfilme, Computer, eMail? Entweder musste es noch ein
anderes Deutschland geben oder seine alte Heimat hatte sich so sehr
verändert, dass es ihm total fremd vorkam. Wie dem auch sei, er war
sich nun sicher, dass er dem Jungen helfen wollte wieder dorthin
zurückzukehren, wo er hingehörte.
„Sag mal, die Kiste, von der du erzählt hast, wo soll die denn
sein?“. Tim gefiel der etwas zu freundlich-interessierte Unterton gar
nicht. Erst hatte Krank ihn als Lügner hingestellt und jetzt wollte er
plötzlich alles haargenau wissen. „Hier auf dem Schiff“, antwortete
er misstrauisch, „in einem Raum weiter vorne unter Deck, dort wo
Hasdrubal und Lazarus den Nachschub an Kanonenkugeln holen
wollten.“ – „Das ist schlecht“, dachte Krank laut nach. Das war ganz
in der Nähe des Kapitänsdecks, und auch die Kajüte von Tiberius
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