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Pirat Sockenfuß Kapitel 1-12

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Weite zu suchen. Er wusste aber auch, dass es für das Schiff kein<br />

Entrinnen gab. Stockfisch’s Kahn war eines der schnellsten Schiffe<br />

der Meere, und nur wenige konnten es mit ihm aufnehmen.<br />

Spätestens am Mittag, wenn die Sonne am höchsten am Himmel<br />

stand, mussten sie die bedauernswerten Händler eingeholt haben.<br />

Dann würde es von der Bereitschaft der Besatzung abhängen, ob und<br />

- wenn ja - wieviele Tote es geben würde. Die Handelsware wäre<br />

zwar verloren, aber sie würden zumindest ihre Haut retten können,<br />

wenn sie sich ohne zu kämpfen ergaben. War der Kapitän aber ein<br />

Draufgänger oder war er unerfahren und würde versuchen sein Schiff<br />

zu verteidigen, könnte es ein Gemetzel geben. Kapitän Stockfisch<br />

konnte zwar großzügig sein, wenn der Gegner ihm Respekt in Form<br />

einer weißen Flagge entgegenbrachte. Wenn dieser aber meinte ihn<br />

besiegen zu können, zeigte Kapitän Tiberius Stockfisch sein wahres<br />

Gesicht. Er liebte es, seine Gegner die ganze Palette der Macht<br />

spüren zu lassen, die er besaß. Nur selten nahm er Gefangene, und er<br />

musste schon einen sehr guten Tag haben, wenn er mal ein Schiff<br />

nicht komplett niederbrennen ließ, dessen Besatzung sich anfangs<br />

gewehrt hatte.<br />

Krank wunderte sich immer wieder, wieviel Grausamkeit in dem<br />

Kapitän steckte. Er hatte ihn zum ersten Mal gesehen, als er selbst<br />

noch recht jung gewesen war. Tiberius Stockfisch war schon als<br />

Junge relativ mollig gewesen. Die anderen Kinder schienen ihn<br />

schon damals zu fürchten. Krank war zum ersten Mal auf ihn<br />

aufmerksam geworden, als der ungefähr sechsjährige Stockfisch mit<br />

einem teuflischen Grinsen im Gesicht einen jungen Hund quälte. Das<br />

Jaulen des Hundes klang heute noch in Krank’s Ohren. Als Tiberius<br />

dann elf Jahre alt war, durfte er zum ersten Mal mit den <strong>Pirat</strong>en in<br />

See stechen. Sein Onkel, der selbst ein <strong>Pirat</strong> gewesen war, hatte<br />

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