Pirat Sockenfuß Kapitel 1-12

die Glieder gefahren, als er Tim zum ersten Mal gesehen hatte. Für
einen kurzen Moment hatte er begonnen, in alten Erinnerungen zu
schwelgen. Er hatte doch tatsächlich vergessen, dass die Dinger
Socken hießen. So langsam schien er zu verkalken. Es mussten
tatsächlich schon über 50 Jahre verstrichen sein, seit er hier gelandet
war. Während er den Jungen in die Geheimnisse des
Kartoffelschälens einweihte, dachte er zurück an damals. Er hatte mit
seinen Freunden eine Bootstour unternommen. Dann war dieses
schreckliche Unwetter aufgekommen. Danach waren sie einige Zeit,
es mussten ein paar Tage gewesen sein, ziellos auf dem Meer
getrieben – unfähig, das Boot wieder auf Kurs zu bringen. Der Reihe
nach waren sie ohnmächtig geworden und waren urplötzlich in einer
ganz anderen Welt wieder zu sich gekommen. Man hatte sie an den
Mast eines Piratenschiffes gefesselt.
Seine Leidenschaft für das Kochen hatte ihm damals das Leben
gerettet. Der Schiffskoch war schwer krank geworden, da hatte er
angeboten, für ihn einzuspringen. Zwar hatte er furchtbare Angst vor
den Piraten gehabt, doch war das Kochen für sie immer noch besser
als an den Mast gebunden zu sein. Seit dieser Zeit hatten sie ihn nur
noch Krank genannt. Er mochte den Namen zwar anfangs nicht, hatte
sich aber schnell daran gewöhnt. Natürlich lebte er auf dem Schiff
anfangs in großer Furcht und wollte nach Hause. Aber als er gesehen
hatte, wie übel seine drei Freunde bei ihrem Fluchtversuch vom
Piratenschiff zugerichtet worden waren, war er froh, dass er zu feige
gewesen war, um sich ihnen anzuschließen. Nur einer der drei hatte
tatsächlich vom Schiff entkommen können, die anderen beiden
waren gleich getötet worden. Krank war sich sicher, dass auch der
andere nicht weit gekommen war. Er hatte im Gesicht geblutet und
war ins Meer gesprungen. Zwar hatte er ihn wegschwimmen sehen,
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