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Jugendgesundheitsbericht 2012 - Gesundheit.bs.ch - Basel-Stadt

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Diskussion<br />

Neue Medien sind unter den Basler Jugendli<strong>ch</strong>en<br />

weit verbreitet: Knapp drei Viertel der Jugendli<strong>ch</strong>en<br />

verfügen über einen eigenen Laptop<br />

oder PC, und ganze 96% sind im Besitz eines<br />

eigenen Handys. Damit ist das Handy das meistverbreitete<br />

und zuglei<strong>ch</strong> das beliebteste Jugendmedium.<br />

Während si<strong>ch</strong> bei der Verbreitung des<br />

Handys keine grossen Unters<strong>ch</strong>iede zeigen im<br />

Hinblick auf Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t, S<strong>ch</strong>ultyp und Nationalität<br />

der Jugendli<strong>ch</strong>en, zeigen si<strong>ch</strong> diese aber bezügli<strong>ch</strong><br />

des Besitzes von Computer, Spielkonsole<br />

und Fernseher: So sind in den Mäd<strong>ch</strong>enzimmern<br />

viel seltener sol<strong>ch</strong>e Geräte zu finden als in den<br />

Zimmern der Jungs. Keine Aussagen können im<br />

Rahmen der Untersu<strong>ch</strong>ung darüber gema<strong>ch</strong>t<br />

werden, wel<strong>ch</strong>es der Güter am häufigsten genutzt<br />

wird und wie ho<strong>ch</strong> die Nutzungsdauer<br />

ist, denn im Rahmen der Untersu<strong>ch</strong>ung wurde<br />

ledigli<strong>ch</strong> der Besitz sol<strong>ch</strong>er Güter, ni<strong>ch</strong>t aber deren<br />

Nutzung erhoben.<br />

Neue Medien haben die Welt massiv verändert<br />

und sind aus dem Alltag der Jugendli<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr wegzudenken. Sie erlei<strong>ch</strong>tern die Kommunikation<br />

und den Zugang zu Informationen und<br />

eröffnen neue, interaktive Kommunikationsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

und vereinfa<strong>ch</strong>en so den Austaus<strong>ch</strong><br />

untereinander und den sozialen Kontakt. Zudem<br />

gibt das Handy – vor allem den Eltern – ein stärkeres<br />

Si<strong>ch</strong>erheitsgefühl, da die Jugendli<strong>ch</strong>en auf<br />

dem S<strong>ch</strong>ulweg oder in ihrer Freizeit in Notfällen<br />

jederzeit zu Hause anrufen können. Glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

bergen die neuen Medien aber au<strong>ch</strong> Gefahren,<br />

so ist beispielsweise der ungefilterte Zugang zu<br />

Informationen im Internet ni<strong>ch</strong>t nur positiv zu<br />

bewerten, finden si<strong>ch</strong> dort au<strong>ch</strong> oft Inhalte, die<br />

ni<strong>ch</strong>t für Jugendli<strong>ch</strong>e geeignet sind. Die Fähigkeit<br />

zur Nutzung von Medien ist eine Aufgabe, die Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

erlernen müssen. Deshalb sollten sie<br />

darin unterstützt werden, Medienkompetenz<br />

zu entwickeln, um mit den Potenzialen und den<br />

vielfältigen Nutzungsmögli<strong>ch</strong>keiten, aber au<strong>ch</strong><br />

mit den Gefahren von Medien verantwortungsvoll<br />

umgehen und Medieninhalte kritis<strong>ch</strong> bewerten<br />

zu können. Hier sind einerseits die Eltern<br />

im Rahmen ihrer Erziehungsaufgabe, aber au<strong>ch</strong><br />

das s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>e Umfeld gefordert. Au<strong>ch</strong> die weite<br />

Verbreitung des Handys unter den Jugendli<strong>ch</strong>en<br />

birgt gewisse Gefahren: Laut der JAMES-Studie<br />

2010 (Jugend, Aktivitäten, Medien, Erhebung<br />

– S<strong>ch</strong>weiz), die von der Zür<strong>ch</strong>er Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für<br />

Angewandte Wissens<strong>ch</strong>aften dur<strong>ch</strong>geführt wurde,<br />

ist die problematis<strong>ch</strong>e Nutzung des Handys<br />

(z.B. dur<strong>ch</strong> Verbreitung von Gewaltvideos oder<br />

pornografis<strong>ch</strong>en Inhalten) insbesondere bei<br />

Knaben verbreitet (1). Da Handys s<strong>ch</strong>on früh<br />

von Kindern und Jugendli<strong>ch</strong>en genutzt werden,<br />

ist es wi<strong>ch</strong>tig, no<strong>ch</strong> früher – also vor der Pubertät<br />

– mit der Aufklärungs- und Interventionsarbeit<br />

zu beginnen. Diese Präventionsarbeit muss<br />

entspre<strong>ch</strong>end der unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Nutzung<br />

ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsspezifis<strong>ch</strong> gestaltet werden. Anderer-<br />

Konsumverhalten 15

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