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Jugendgesundheitsbericht 2012 - Gesundheit.bs.ch - Basel-Stadt

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Diskussion<br />

Der Konsum von Su<strong>ch</strong>tmitteln ist eine grosse<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbelastung für Jugendli<strong>ch</strong>e und<br />

somit, wie die aktuellen Resultate der Jugendbefragung<br />

zeigen, ein wi<strong>ch</strong>tiges Thema der<br />

Präventionsarbeit. Bei Jugendli<strong>ch</strong>en fallen besonders<br />

au<strong>ch</strong> die langfristig mit dem Su<strong>ch</strong>tmittelkonsum<br />

zusammenhängenden Auswirkungen<br />

auf die <strong>Gesundheit</strong> und die Einflüsse auf die<br />

körperli<strong>ch</strong>e Entwicklung ins Gewi<strong>ch</strong>t. Die vorliegenden<br />

Daten wurden anonym erhoben und<br />

sind daher mit den Daten aus dem Jahr 2006<br />

verglei<strong>ch</strong>bar, da diese – im Gegensatz zur Erhebung<br />

2008 – au<strong>ch</strong> anonym erhoben wurden.<br />

21% der befragten S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>üler<br />

haben angegeben, dass sie rau<strong>ch</strong>en. Hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

des Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts zeigen si<strong>ch</strong> keine Unters<strong>ch</strong>iede,<br />

diese finden si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> in Bezug auf Nationalität<br />

und S<strong>ch</strong>ultyp: Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

und WBS-S<strong>ch</strong>ülerinnen und -S<strong>ch</strong>üler rau<strong>ch</strong>en<br />

lei<strong>ch</strong>t häufiger als S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e und<br />

Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. Im Verglei<strong>ch</strong><br />

zur Befragung 2006 zeigt si<strong>ch</strong>, dass die<br />

Anzahl rau<strong>ch</strong>ender Jugendli<strong>ch</strong>er insgesamt<br />

stabil geblieben ist, wobei die Mäd<strong>ch</strong>en in der<br />

aktuellen Befragung (17%) weniger häufig angeben<br />

zu rau<strong>ch</strong>en als no<strong>ch</strong> 2006 (21%). Dafür<br />

hat die Anzahl der rau<strong>ch</strong>enden Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer<br />

Jugendli<strong>ch</strong>en etwas zugenommen, von 19% auf<br />

23%. Obwohl in dieser Altersgruppe seit Ende<br />

der 1990er-Jahre aufgrund des eingeführten<br />

gesetzli<strong>ch</strong>en Verkaufsalters ab 18 Jahren sowie<br />

der Regelungen zum Passivrau<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>utz eine<br />

positive Entwicklungstendenz zu erkennen ist,<br />

sind weitere Präventionsmassnahmen na<strong>ch</strong> wie<br />

vor sehr wi<strong>ch</strong>tig. Denn die Daten zeigen, dass<br />

die Anzahl rau<strong>ch</strong>ender Jugendli<strong>ch</strong>er zwar im<br />

Verglei<strong>ch</strong> zu 2006 ni<strong>ch</strong>t höher ist, aber die Anzahl<br />

au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t weiter abgenommen hat – der<br />

Wert stagniert. In den letzten Jahren standen<br />

vermehrt Mäd<strong>ch</strong>en im Fokus der Präventionsmassnahmen<br />

(so zum Beispiel bei der Kampagne<br />

feelreal (4) der Lungenliga), ein Faktor, der<br />

den Rückgang der Anzahl rau<strong>ch</strong>ender Mäd<strong>ch</strong>en<br />

erklären könnte. Die Daten zeigen aber, dass bei<br />

künftigen Präventionsmassnahmen vor allem<br />

au<strong>ch</strong> soziokulturelle Faktoren berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

werden müssen und au<strong>ch</strong> das Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t der Jugendli<strong>ch</strong>en<br />

ein relevanter Faktor bei der Umsetzung<br />

von Präventionsmassnahmen ist. Hauptziel<br />

der Tabakprävention auf dieser Altersstufe ist<br />

es, den Einstieg ins Rau<strong>ch</strong>en zu verhindern oder<br />

diejenigen Jugendli<strong>ch</strong>en, die bereits rau<strong>ch</strong>en, zu<br />

motivieren, so s<strong>ch</strong>nell wie mögli<strong>ch</strong> wieder aufzuhören,<br />

denn je stärker die Nikotinabhängigkeit<br />

ist, desto s<strong>ch</strong>wieriger ist der Ausstieg. Wenn<br />

es gelingt, Jugendli<strong>ch</strong>e vom Rau<strong>ch</strong>en abzuhalten,<br />

ist die Chance gross, dass sie au<strong>ch</strong> im Erwa<strong>ch</strong>senenalter<br />

rau<strong>ch</strong>frei leben, denn die Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit,<br />

dass jemand im Erwa<strong>ch</strong>senenalter no<strong>ch</strong><br />

mit dem Rau<strong>ch</strong>en anfängt, ist eher klein (5).<br />

Neben dem Tabakkonsum wurden die Basler<br />

Jugendli<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong> zu ihrem Alkoholkonsum<br />

befragt. Dabei hat si<strong>ch</strong> gezeigt, dass der Anteil<br />

alkoholkonsumierender Jugendli<strong>ch</strong>er im Alter<br />

von 15–16 Jahren im Verglei<strong>ch</strong> zur Befragung im<br />

Jahr 2006 zugenommen hat: Gaben 2006 no<strong>ch</strong><br />

über zwei Drittel der Jugendli<strong>ch</strong>en an, no<strong>ch</strong> nie<br />

Alkohol konsumiert zu haben, hat in der aktuellen<br />

Befragung nur no<strong>ch</strong> knapp die Hälfte<br />

der Jugendli<strong>ch</strong>en angegeben, no<strong>ch</strong> nie Alkohol<br />

getrunken zu haben. Während Mäd<strong>ch</strong>en und<br />

Jungen etwa glei<strong>ch</strong> häufig a<strong>bs</strong>tinent sind, zeigen<br />

si<strong>ch</strong> hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> Nationalität und S<strong>ch</strong>ultyp<br />

deutli<strong>ch</strong>e Unters<strong>ch</strong>iede: So geben mehr Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer<br />

Jugendli<strong>ch</strong>e (55%) und WBS-S<strong>ch</strong>ülerinnen<br />

und -S<strong>ch</strong>üler (53%) an, no<strong>ch</strong> nie Alkohol<br />

konsumiert zu haben als S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

(43%) und Gymnasiasten (40%). Dass ausländis<strong>ch</strong>e<br />

Jugendli<strong>ch</strong>e häufiger a<strong>bs</strong>tinent sind,<br />

ist wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> auf deren soziokulturellen<br />

Hintergrund zurückzuführen. Der Unters<strong>ch</strong>ied<br />

zwis<strong>ch</strong>en den S<strong>ch</strong>ultypen erklärt si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den<br />

Nationalitäteneffekt, da der Anteil Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer<br />

Jugendli<strong>ch</strong>er in der WBS höher ist als im<br />

Gymnasium. Die Zahlen zeigen aber ni<strong>ch</strong>t nur<br />

eine Zunahme alkoholkonsumierender Jugendli<strong>ch</strong>er,<br />

au<strong>ch</strong> die Menge des konsumierten Alkohols<br />

hat zugenommen: So gibt es im Verglei<strong>ch</strong><br />

zu 2006 mehr Jugendli<strong>ch</strong>e mit exzessivem<br />

Trinkverhalten, wel<strong>ch</strong>e mehrmals wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong><br />

alkoholhaltige Getränke konsumieren. Fast ein<br />

Drittel der 15- bis 16-jährigen Jugendli<strong>ch</strong>en gibt<br />

zudem an, s<strong>ch</strong>on einmal betrunken gewesen zu<br />

sein, rund 7% mehr als no<strong>ch</strong> 2006. Bedenkli<strong>ch</strong><br />

ist, dass das Raus<strong>ch</strong>trinken unter Mäd<strong>ch</strong>en und<br />

Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en zugenommen hat.<br />

Bei den Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en zeigt si<strong>ch</strong><br />

zudem das Phänomen, dass sie zwar öfter a<strong>bs</strong>tinent<br />

sind als S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e, dafür aber<br />

im Verglei<strong>ch</strong> zu den S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en einen<br />

auffällig hohen Alkoholkonsum haben. Das<br />

lässt darauf s<strong>ch</strong>liessen, dass Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

entweder gar ni<strong>ch</strong>t oder wenn, dann<br />

Su<strong>ch</strong>tmittelkonsum 25

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