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Leser da? Gibst du den LI-<br />
TERRA-Besuchern einen<br />
kleinen »Appetizer«?<br />
Natürlich gern: Der Versicherungsdetektiv<br />
Peter Hogart<br />
bleibt diesmal in Wien.<br />
In »Schwarze Dame« habe<br />
ich ihn ins Ausland, auf<br />
fremdes Terrain, nach Prag<br />
geschickt, diesmal bleibt er<br />
in seiner gewohnten Umgebung.<br />
Es beginnt damit, dass<br />
der pensionierte Rückenmarksspezialist Abel Ostrovsky in seiner<br />
Villa am Stadtrand Wiens brutal gefoltert und ermordet<br />
wird. Vor seinem Tod kann er noch ein Videoband verstecken.<br />
Auf der Suche nach diesem Film zieht der Killer eine blutige<br />
Spur durch die Stadt. Peter Hogart und sein Bruder Kurt finden<br />
das Video vor dem Mörder und werden so selbst zur Zielscheibe.<br />
Allerdings ist auf dem Film nur eine neunminütige<br />
Schwarz-Weiß-Sequenz zu sehen: der schäbige Raum eines<br />
Krankenhauses, durch den eine Frau im Rollstuhl fährt.<br />
Mehr will ich aber nicht verraten, denn dann kommt schon<br />
die erste Überraschung.<br />
War von Anfang an mehr als ein Hogart-Band bei<br />
FESTA geplant oder hat sich das während der Entstehungsphase<br />
von »Schwarze Dame« so ergeben? Vor allem,<br />
sind da noch weitere geplant? Sozusagen eine »Hogart-Reihe«.<br />
Ich war in Leipzig bei einer Buchpräsentation von »Der<br />
Judas-Schrein«. Am Nachmittag vor der Lesung war ich im<br />
Hause Festa zur Kaffeejause eingeladen. Dort besprachen wir<br />
das Konzept für zwei Peter-Hogart-Romane und unsere beiden<br />
Ehefrauen plauderten fröhlich mit, was ich besonders<br />
lustig fand. So entstanden die Idee, das Genre, die Atmosphäre<br />
und die Richtung, in die beide Bücher gehen sollten. Ob<br />
man schon von einer »Hogart-Reihe« sprechen kann, weiß<br />
ich noch nicht. Es gibt bislang nur Verträge für zwei Romane.<br />
Eine dritte Idee spukt mir zwar vage durch den Kopf, die<br />
ist aber noch nicht im Detail ausformuliert.<br />
Wie sich erkennen lässt, ist deine Zusammenarbeit mit<br />
FESTA wohl langfristiger angelegt oder irre ich da?<br />
Jetzt heißt es mal abwarten und Tee trinken. Abwarten,<br />
wie gut sich »Schwarze Dame« verkauft, wie die Peter Hogart<br />
Fortsetzung »Die Engelsmühle« bei den Lesern ankommt,<br />
und ob das Publikum noch einen dritten Band wünscht.<br />
Was besonders bei den drei neuen FESTA-Romanen<br />
von dir auffällt, sind die äußerst ansprechenden Cover.<br />
Wurdest du in die Motivauswahl eingebunden oder waren<br />
sie reine Verlagsentscheidungen?<br />
Nach dem Erfolg von »Der Judas-Schein«, mit dem ja<br />
wirklich keiner gerechnet hatte, bot mir Frank Festa eine eigene<br />
Autoren-Layout-Reihe an, also sämtliche Bücher im selben<br />
Schriftzug mit Wiedererkennungswert. Frank hatte eine<br />
klipp und klare Vorstellung, was die Cover zum Ausdruck<br />
bringen sollten. Ich erhielt die Schriftzüge und Covermotive<br />
zur Ansicht, bei einem Roman sogar zwei Motive zur Auswahl,<br />
zu denen ich meine Meinung abgeben konnte. Obwohl<br />
mir das lovecraftsche Tentakelwesen auf dem Judas-Schrein-<br />
Hardcover gefiel, bin ich mit der neuen subtilen Layoutreihe<br />
mehr als zufrieden. Die Cover gefallen mir ausgesprochen<br />
gut, und ich kann sie sogar meiner Mutter zeigen, ohne dass<br />
sie in Ohnmacht fällt.<br />
Du erwähntest einmal deinen Qualitätsanspruch. Inwieweit<br />
liegt dieser auch bei der Gestaltung deiner Titel<br />
vor? Welche Wünsche/Ansprüche erhebst du dort? Legst du<br />
z. B. Wert auf Innenillustrationen, wie ich es im Falle des<br />
Romans »Das Eulentor« mit Mark Freier zusammen erarbeitet<br />
habe? Bevorzugst du - wenn - eher Grafiken wie<br />
die angesprochenen von Mark Freier oder eher Illustrationen?<br />
Und hast du einen bevorzugten Künstler?<br />
Nein, überhaupt nicht. Mir gefallen zwar die Grafiken von<br />
Mark Freier und Rainer Schorm besonders gut, aber da ich<br />
bisher nur Werke von Künstlern gesehen habe, die wirklich<br />
gut sind, könnte ich mich gar nicht entscheiden. Ich würde<br />
also nie im Leben sagen: »Um Gottes Willen, die Werke dieses<br />
oder jenes Malers kommen nur über meine Leiche aufs<br />
Buch.« Wichtig ist nur: Das Motiv sollte zur Handlung<br />
passen, der Stil zum Logo und zur Buchreihe. Es gibt nichts<br />
Schlimmeres, als wenn Leser durch Coverbilder in die Irre geführt<br />
werden. Beispielsweise entscheidet – zumindest bei mir<br />
– beim Kauf eines Buches auch das Auge mit. Besonders irritierend<br />
finde ich etwa Covers mit Weltraumschlachten bei SF-<br />
Romanen, in denen dann keine Weltraumschlacht vorkommt.<br />
Ein düster-fantastischer Abenteuerroman in der Tradition<br />
von Jules Verne erschien mit »Das Eulentor« unlängst<br />
von dir im BLITZ-Verlag. Was hat dich dazu bewogen,<br />
diese Thematik zu wählen? Kannst du bitte erläutern,<br />
wie es zu der Idee des Romans kam?<br />
In der bunten Wochenendbeilage der Zeitung habe ich<br />
einmal einen Querschnitt der Erde gesehen. Zufällig lag der<br />
Kugelschreiber fürs Kreuzworträtsel darüber und es sah so<br />
aus, als würde ein Tunnel quer durch den Planeten führen.<br />
Also war die Idee geboren, dass es einen solchen Schacht tatsächlich<br />
gäbe, möglichst weit oben im Norden, wo es kalt<br />
und unwirtlich ist, und dass er erforscht werden müsse. Ich<br />
hatte bereits damit begonnen, ein Exposé für einen Roman<br />
zu entwerfen, der in der Gegenwart spielen sollte, als ich<br />
von dir das Angebot für einen Roman in der Poe-Reihe des<br />
No. 4 • Januar 2010 andromeda extended magazine www.sfcd.eu • p. 15