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Konflikte und Gewalt 5 - Jugendinformationszentrum

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Schwerpunkt Cybermobbing<br />

Volker Wegner<br />

Neue Medienscouts gehen an den Start!<br />

Peer-to-Peer-Projekte, also Ansätze der Wissensvermittlung, Hilfeleistung <strong>und</strong> Unterstützung auf Augenhöhe,<br />

haben in der gewaltpräventiven wie auch in der medienpädagogischen Arbeit ihre hohe Wirksamkeit bewiesen.<br />

„Medienscouts“ fördern einen aufgeklärten <strong>und</strong> verantwortungsbewussten Umgang mit Medien <strong>und</strong> ergänzen<br />

damit die Medienbildung in der Schule.<br />

Ziel des Projekts ist die Qualifizierung <strong>und</strong> Kompetenzförderung<br />

von Jugendlichen durch Jugend liche in<br />

einem so genannten „peer-to-peer“-Verfahren. Der<br />

Schwerpunkt der Tätigkeit der Medienscouts liegt im<br />

präventiven Bereich, d.h. sie beraten jüngere Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler an ihren Schulen zu unterschiedlichen<br />

Medienthemen, sie klären über mögliche<br />

Nutzungs risiken wie Cybermobbing, Happy Slapping<br />

oder Missbrauch von Persönlich keitsrechten auf <strong>und</strong><br />

geben Tipps zum geschützten Umgang mit personenbezogenen<br />

Daten.<br />

Eine wichtige Regel für die Scouts ist: Sie übernehmen<br />

nicht die Tätigkeit einer Lehrkraft!<br />

Sie sind auch nicht die „Mediensuperstars“ <strong>und</strong><br />

auch nicht die „Technikfredies“, wenn Medientechnik<br />

mal wieder gebraucht wird oder nicht funktioniert.<br />

Wenn’s wirklich brennt – zum Beispiel in Fällen durch<br />

gezieltes Mobbing im Internet –, dann helfen sie zwar<br />

mit Tipps <strong>und</strong> dem Aufzeigen von Hilfemöglichkeiten,<br />

raten jedoch dazu, sich zum Beispiel an die ausgebildeten<br />

Lehrkräfte oder den Beratungsdienst zu wenden.<br />

Die Medienscouts sehen sich auch nicht nur als<br />

Mahner <strong>und</strong> Ratgeber zu den Gefahren <strong>und</strong> Schattenseiten<br />

des Internets <strong>und</strong> des Missbrauchs der digitalen<br />

Endgeräte. Sie vermitteln auch ihr Experten wissen zu<br />

den vielen tollen Möglichkeiten, die den Nutzern der<br />

modernen Informationstechnologie zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Im Juni 2012 erhielten 23 neue Medienscouts aus<br />

fünf Hamburger Schulen im großen Studio des Fernsehsenders<br />

TIDE ihre Urk<strong>und</strong>en, die sie als Experten<br />

zu den Themen „Soziale Netzwerke, Handys <strong>und</strong><br />

Computerspiele“ ausweisen. Diese Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler aus 8. <strong>und</strong> 9. Klassen werden ab dem kommenden<br />

Schuljahr ihr Wissen <strong>und</strong> ihre Erfahrungen<br />

ihren Mitschülern zur Verfügung stellen.<br />

An zweimal 2 ½ Tagen wurden 4 oder 5 Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler aus drei Hamburger Gymnasien<br />

<strong>und</strong> zwei Stadtteilschulen durch ein Team außerschulischer<br />

Medienpädagogen zu den Themen Web 2.0,<br />

Soziale Netzwerke, Datensicherheit, Handy, Onlinespiele<br />

geschult. Am Abschlusstag präsentierten die<br />

Teams ausgearbeitete Themen, mit denen sie in den 5.<br />

<strong>und</strong> 6. Klassen ihrer jeweiligen Schule Work shops<br />

veran stalten werden.<br />

Die Medienscouts gehören bereits der zweiten<br />

Generation ausgebildeter Medienscouts in Hamburg<br />

an; der Start des Projekts erfolgte im vorhergehenden<br />

Schuljahr 2010/2011.<br />

Acht Schulen, jeweils vier Gymnasien <strong>und</strong> vier Stadtteilschulen,<br />

erhielten 36 ausgebildete Medien scouts, die<br />

seit knapp einem Jahr mithelfen, die Medien kompetenzvermittlung<br />

an ihren Schulen zu stärken.<br />

Im April 2013 geht das erfolgreiche Projekt, eine<br />

Kooperation des <strong>Jugendinformationszentrum</strong>s Hamburg<br />

(JIZ), der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-<br />

Holstein (MA HSH) <strong>und</strong> des Referats Medienpädagogik<br />

des Landesinstituts für Lehrer bildung <strong>und</strong> Schulentwicklung<br />

mit der TIDE-gGmbH als Projektträger, in<br />

eine neue Phase. Ziel ist die Vorbereitung auf eine<br />

größere Flächenwirkung, so dass zukünftig – voraussichtlich<br />

ab 2015 – die Ausbil dung <strong>und</strong> Betreuung der<br />

Medienscouts an den Schulen durch entsprechend<br />

vorbereitete Begleitlehr kräfte erfolgt.<br />

Kontakt: Landesinstitut für Lehrerbildung <strong>und</strong><br />

Schulentwicklung (LI) (siehe Adressen),<br />

E-Mail: volker.wegner@li-hamburg.de<br />

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