Konflikte und Gewalt 5 - Jugendinformationszentrum
Konflikte und Gewalt 5 - Jugendinformationszentrum
Konflikte und Gewalt 5 - Jugendinformationszentrum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hamburger Praxis<br />
gilt. Die Mentorinnen <strong>und</strong> Mentoren können sich bei<br />
<strong>Konflikte</strong>n jedoch auch immer an die jeweilige<br />
Regionalkoordination wenden.<br />
Ausblick<br />
Die positive Zusammenarbeit zwischen den „Jungen<br />
Vorbildern“ <strong>und</strong> den ihnen anvertrauten Jugendlichen<br />
gibt auch den Eltern Mut, für ihre Kinder tatsächlich<br />
mehr zu wollen, als sie selbst möglicherweise aus<br />
sprachlichen oder Bildungsmöglichkeiten in der Lage<br />
sind zu begleiten. Gesellschaftlich muss es darum gehen,<br />
die Bilder von „Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>“<br />
von Sarrazin'schen Untergangsszenarien<br />
zu lösen: Die jungen Vorbilder zeigen, dass Jugendliche<br />
aus Einwandererfamilien – trotz der eingangs beschriebenen<br />
Bildungsbenachteiligung – weit überwiegend<br />
schulisch erfolgreich sind <strong>und</strong> ihren Weg in<br />
Beruf <strong>und</strong> Karriere finden. Die Mentorinnen <strong>und</strong><br />
Mentoren bei verikom sind auch in dieser Hinsicht<br />
„Junge Vorbilder“: Sie zeigen der Gesellschaft, wie<br />
viele neue Impulse sie ihr geben können oder schon<br />
längst geben. Die Tatsache, dass die „Jungen Vorbilder“<br />
in den sechs Jahren ihres Bestehens schon<br />
mehrfach auch b<strong>und</strong>esweit ausgezeichnet wurden,<br />
zeigt den enormen gesellschaftlichen Bedarf an den<br />
Erfolgserlebnissen, die das Projekt erzählen kann.<br />
Mentoring-Projekte sind im Prinzip einfach zu organisieren,<br />
weil sie in allen Größenordnungen denkbar<br />
sind. Die Initiative kann dabei von einer Schule ebenso<br />
ausgehen wie von einer so genannten „Migrantenselbstorganisation“<br />
oder aber auch der jeweiligen mit<br />
Schule befassten Behörde. Auch dabei bieten die<br />
„Jungen Vorbilder“ gerne ihre Unterstützung an.<br />
Kontakt: Landesinstitut für Lehrerbildung <strong>und</strong><br />
Schulentwicklung (LI) (siehe Adressen)<br />
Weitere Informationen: verikom – Verb<strong>und</strong> für interkulturelle<br />
Kommunikation <strong>und</strong> Bildung e. V.<br />
Internet: www.verikom.de<br />
Klaus Brkitsch<br />
Gemeinsames pädagogisches Handeln: Eine Schule auf dem Weg<br />
Ein Handyvideo, aufgenommen von einem Schüler: Es zeigt Prügelszenen, Imponiergehabe, „Spaßkämpfe“,<br />
mithin also aus Sicht der Erwachsenen nicht zu tolerierendes Pausenverhalten von Jungen der 6. <strong>und</strong> 7.<br />
Klassen, die sich in einer Phase der Pubertät befinden, die von Eltern <strong>und</strong> Lehrpersonal durchweg als „anstrengend“<br />
beschrieben wird.<br />
Ausgangspunkt <strong>und</strong> Erstkontakt des Autors mit der<br />
Lessing-Stadtteilschule war ein R<strong>und</strong>er Tisch nach<br />
mehreren eskalierten <strong>Gewalt</strong>vorfällen am Standort<br />
Sinstorf.<br />
Einer der Beiträge der Beratungsstelle <strong>Gewalt</strong>prävention<br />
zur Lösung war das Angebot eines begleiteten<br />
Schulentwicklungsprozesses zum gemeinsamen pädagogischen<br />
Handeln.<br />
Die Problematik<br />
Viele Schulen stehen vor dem Problem, dass die<br />
Lehrkräfte bei Regelverstößen der Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler eine uneinheitliche Vorgehensweise im<br />
Kollegium beklagen. Dies ist meist bei hoher Belastung<br />
durch <strong>Gewalt</strong>vorfälle <strong>und</strong> Regelverstöße zu beobachten.<br />
Unsicherheiten über die eigenen Rechte <strong>und</strong><br />
Pflichten gehen einher mit großer Unzufriedenheit bis<br />
hin zu Ausweichstrategien gegenüber Regelverstößen<br />
26