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Konflikte und Gewalt 5 - Jugendinformationszentrum

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Schwerpunkt Cybermobbing<br />

Form von Broschüren <strong>und</strong> Linklisten.<br />

Bei den Eltern <strong>und</strong> den anfragenden Institutionen<br />

kommt das Konzept der Elternabende mit den<br />

„ElternMedienLotsen“ sehr gut an. Jede Veranstaltung<br />

wird von den Teilnehmenden im Anschluss evaluiert<br />

<strong>und</strong> durch die Projektkoordinatorin in direktem<br />

Kontakt nachbesprochen. Die Inhalte <strong>und</strong> Präsentationen<br />

der Abende werden zumeist als gut bis sehr gut<br />

bewertet. 2011 vergaben 93% der Teilnehmenden die<br />

Schulnote eins oder zwei für die Elternabende.<br />

Zu den Inhalten des Projekts<br />

Der sichere Umgang mit den Neuen Medien lässt sich<br />

mit dem Fahrradfahren vergleichen: Vollkommen sicher<br />

ist man nie, der Straßenverkehr birgt natürlicherweise<br />

Gefahren in sich. Trotzdem möchte man die<br />

Kinder Fahrrad fahren lassen. Eltern können jedoch<br />

nicht für ihre Kinder fahren, das müssen diese allein<br />

schaffen. Die Eltern müssen darauf vertrauen, dass<br />

die Kinder sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen<br />

wissen. Dabei können sie aber Hilfestellungen geben:<br />

das Kind über Gefahren aufklären, es zu einer<br />

Fahrradprüfung anmelden, ihm einen Helm aufsetzen.<br />

Im Internet ist es ähnlich: Die Kinder müssen<br />

lernen, sich dort allein zurechtzufinden <strong>und</strong> sich verantwortungsvoll<br />

zu verhalten. Eltern sollten diesen<br />

Prozess jedoch begleiten, über die Schulter schauen,<br />

Tipps geben <strong>und</strong> als Vorbilder fungieren. Im Rahmen<br />

der Elternabende werden hierfür viele praktische<br />

Anregungen gegeben.<br />

Zum Selbstverständnis des Projektes gehört es jedoch<br />

auch, den Blick nicht nur auf die Gefahren im<br />

Zusammenhang mit Mediennutzung oder auf technische<br />

Tipps zu lenken. Stattdessen soll auch das<br />

Verständnis der Eltern für das Verhalten der eigenen<br />

Kinder gefördert werden. Die Eltern werden angeregt,<br />

Alternativen zum bloßen „Verbot“ in der<br />

Medienerziehung in Erwägung zu ziehen, da dieses<br />

wenig zeitgemäß erscheint <strong>und</strong> zudem zumeist kaum<br />

durchsetzbar ist. Auch wird der Hinweis gegeben, die<br />

eigenen „Kriterien“ (beispielsweise maximal eine<br />

St<strong>und</strong>e Internetnutzung pro Tag) im Hinblick auf<br />

Mediennutzung zu hinterfragen <strong>und</strong> an die Lebenswelt<br />

der Kinder anzupassen. Kinder brauchen die Medien<br />

heutzutage meist nicht nur für ihre privaten Kontakte,<br />

für Spaß <strong>und</strong> Albernheiten, sondern auch zur Bildung<br />

<strong>und</strong> zur Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung von Schulunterricht.<br />

Die Grenze zwischen „zu viel“ <strong>und</strong> „angemessen“,<br />

„nötig“ <strong>und</strong> „unnötig“ ist aus Perspektive der Eltern<br />

nicht mehr so leicht zu erkennen. Wichtig ist es, die<br />

Motive der Kinder zu verstehen: Warum tun sie, was<br />

sie tun <strong>und</strong> warum brauchen sie das? Im Gespräch<br />

mit den Kindern lässt sich so ein gemeinsamer Weg zu<br />

einem verantwortungsvollen Umgang mit Medien<br />

finden.<br />

Adressaten des Projekts<br />

Jede Einrichtung, die in engem Kontakt zu Eltern<br />

steht oder zur Elternvernetzung da ist, kann Elternabende<br />

mit ElternMedienLotsen anfragen. Hierzu<br />

zählen beispielsweise Schulen, Familienbildungsstätten<br />

oder Jugendvereine. Das Angebot ist bei Bedarf auch<br />

in türkischer Sprache verfügbar. Das Alter der Kinder,<br />

für deren Eltern sich ein solcher Abend lohnt, reicht<br />

in der Regel bis einschließlich 8. Klasse (ca. 14 Jahre).<br />

Da es sich jedoch um ein Programm mit präventivem<br />

Charakter handelt, liegt die bevorzugte Zielgruppe<br />

bei Eltern von 4. – 6. Klässlern (9 – 12 Jahre). Gr<strong>und</strong><br />

dafür ist, die Kinder in dem Moment zu erreichen, in<br />

dem sie beginnen, sich selbstständig im Internet zu<br />

bewegen <strong>und</strong> in dem sie noch offen für Gespräche<br />

<strong>und</strong> Tipps der Eltern sind.<br />

Das Finanzierungsmodell des Projektes erlaubt es<br />

dabei in der Regel, Einrichtungen bis zu zwei Elternabende<br />

pro Einrichtung im Jahr kostenlos anzubieten.<br />

Bei erhöhtem Bedarf würden Kosten anfallen.<br />

Hintergründe<br />

2009 wurde das Projekt gestartet, die ersten Medienlotsen<br />

wurden ausgebildet, die ersten Eltern abende<br />

veranstaltet. Inzwischen gibt es 26 Lotsen, ca. 400<br />

Eltern abende haben stattgef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> auch für das<br />

kommende Jahr sind bereits zahlreiche Abende geplant.<br />

Träger des ElternMedienLotsen-Projekt in Hamburg<br />

ist der Hamburgische Bürger- <strong>und</strong> Ausbildungskanal<br />

TIDE GmbH (gemeinnützig).<br />

Das Projekt ElternMedienLotse wird durch<br />

Fördermittel der Medienanstalt Hamburg-Schleswig-<br />

Holstein (MA HSH) sowie durch Eigenleistungen des<br />

Projektträgers TIDE ermöglicht. Letzterer stellt die<br />

Projektleitung (Christian Meyer), die Räumlichkeiten<br />

<strong>und</strong> koordiniert die Abende <strong>und</strong> die Ausbildung der<br />

Medienlotsen in Hamburg.<br />

Die ElternMedienLotsen werden in einem Auswahlverfahren<br />

ausgewählt <strong>und</strong> anschließend über drei<br />

Ausbildungswochenenden, mehrere E-Learning-Einheiten<br />

<strong>und</strong> weitere, spezifische Fortbildungs angebote,<br />

z. B. zu exzessiver Internetnutzung oder zur Gestaltung<br />

von Elternabenden in Kindertagesstätten, inhaltlich<br />

<strong>und</strong> methodisch qualifiziert.<br />

Kontakt:<br />

TIDE gGmbH<br />

E-Mail: elternmedienlotse@tidenet.de<br />

Internet: www.tidenet.de<br />

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