Konflikte und Gewalt 5 - Jugendinformationszentrum
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Netzwerk Stadtteil-Schule<br />
Weiterentwicklung des Projekts<br />
Im Frühjahr 2012 wurden die Kiezläufer von der<br />
Drogenberatungseinrichtung KODROBS e. V. in<br />
niedrig schwelliger Ansprache von Drogenkonsumenten<br />
fortgebildet.<br />
Nach einem Besuch bei Berliner „Kollegen“ übernahmen<br />
die Kiezläufer 2011 erfolgreich den Ansatz,<br />
eigenständig Veranstaltungen für Jugendliche anzubieten.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass damit junge<br />
Menschen erreicht werden, die an Veranstaltungen<br />
anderer Einrichtungen in der Regel nicht teilnehmen.<br />
Bei einer Veranstaltung zu Ausbildungschancen kamen<br />
zusätzlich Jugendliche als Multiplikatorinnen<br />
<strong>und</strong> Multiplikatoren zum Einsatz, die derartige<br />
Angebote bereits mit Erfolg genutzt haben.<br />
Übertragbarkeit<br />
Das Projekt hat in Hamburg <strong>und</strong> darüber hinaus viel<br />
öffentliche Aufmerksamkeit gef<strong>und</strong>en. Die Träger<br />
sowie die Kiezläufer selbst haben das Projekt in einer<br />
Reihe weiterer Stadtteile <strong>und</strong> Bezirke vorgestellt.<br />
In der Folge bildeten sich auch in anderen Stadtteilen<br />
Hamburgs Initiativen, die das Kiezläuferprojekt<br />
aufbauen wollen.<br />
Dies veranlasste ikm <strong>und</strong> ProQuartier, Qualitätsstandards<br />
zu formulieren, um zu vermeiden, dass<br />
Projekte nicht ausreichend vorbereitet werden <strong>und</strong><br />
die Durchführung scheitert. Dies könnte zur Folge<br />
haben, dass die dortigen Kiezläufer gefährdet wären<br />
<strong>und</strong> der Gesamtansatz des Projekts in Misskredit gebracht<br />
werden würde.<br />
Deshalb sind eine f<strong>und</strong>ierte Ausbildung <strong>und</strong> eine<br />
fachliche Begleitung sowie ein überschaubarer<br />
Stadtteil als Voraussetzungen festzuhalten. Ferner ist<br />
zu beachten, dass eine Vernetzung mit den einschlägigen<br />
Einrichtungen <strong>und</strong> Akteuren vor Ort <strong>und</strong> eine<br />
gute Angebotsstruktur bei den Trägern vorhanden<br />
sein müssen, um das Projekt zu ermöglichen.<br />
Kontakt:<br />
Institut für konstruktive Konfliktaustragung <strong>und</strong><br />
Mediation (ikm) (siehe Adressen)<br />
E-Mail: info@ikm-hamburg.de<br />
Nadine Wiese<br />
Begegnung im Stadtteil – <strong>Gewalt</strong>prävention einmal anders<br />
Der Nachbarschaftstreff in Horn bietet auf ehrenamtlicher Basis Soziale Arbeit an <strong>und</strong> trifft auf große<br />
Nachfrage bei den Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner des Quartiers. Wie sich die Arbeit der Ehrenamtlichen gestaltet<br />
<strong>und</strong> welche Auswirkungen dies auf den Stadtteil hat, zeigt das Engagement für die sozialraumorientierte<br />
Arbeit von Fatma Kestel.<br />
„Ich bin eine energische Träumerin“, sagt Frau<br />
Kestel, die ehrenamtlich beim Nachbarschaftstreff in<br />
Horn einen beachtenswerten Beitrag zur Verbesserung<br />
der Atmosphäre im Stadtteil leistet. Wenn Frau Kestel<br />
von ihrer Arbeit berichtet, strahlen ihre Augen <strong>und</strong><br />
als Zuhörer kommt man aus dem Staunen nicht heraus,<br />
wie vielfältig ihr Aufgabengebiet in der Praxis<br />
aussieht.<br />
Kompetenzen müssen entdeckt werden!<br />
Frau Kestel lebt seit 42 Jahren in Hamburg. Die<br />
Mutter von vier Kindern ist trotz ihrer chronischen<br />
Erkrankung voller Engagement <strong>und</strong> Tatendrang. Die<br />
ehrenamtliche „Powerfrau“ hatte den Berufswunsch,<br />
Hebamme zu werden, nie ausleben können. Ihr Vater<br />
lehnte dies aus moralischen Befürchtungen ab, woraufhin<br />
sich Fatma Kestel entschloss, Schneiderin für<br />
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