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Heft 1 - Institut für Zeitgeschichte

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82 Dokumentation<br />

2. Versammlungen der Mitglieder der Sportorganisationen und sportliche Veranstaltungen,<br />

soweit eine besondere Einschränkung nicht befohlen ist oder wird 22 .<br />

3. Versammlungen und Veranstaltungen der Zionistischen Organisationen.<br />

Sofern jedoch Veranstaltungen, insbesondere der vorstehend zu 1 und 2 genannten<br />

Verbände zur Tarnung benutzt werden und in ihnen offen oder versteckt Propaganda<br />

<strong>für</strong> das Verbleiben der Juden in Deutschland gemacht werden sollte, sind auch sie<br />

sofort aufzulösen und bis auf weiteres zu verbieten.<br />

I. V.<br />

gez. Stepp<br />

Dokument Nr. 7<br />

Bayerische Politische Polizei München, 21. Juni 1935<br />

B. Nr. 18834/35 I 1 B<br />

Am Dienstag, den 28. Mai 1935 veranstaltete die israel. Kultusgemeinde Speyer in<br />

der Synagoge einen Werbeabend <strong>für</strong> das Hilfswerk der deutschen Juden 23 . Es sprach<br />

Dr. Felix Heimann 24 (geb. 15. 9. 96 in Ratibor) vom Jüdischen Zentralausschuß <strong>für</strong><br />

Hilfe und Aufbau in Berlin 25 . Die Ausführungen des Redners hielten sich nicht im<br />

Rahmen der versammlungspolizeilichen Richtlinien (vgl. Rundschreiben der Bayer.<br />

Polit. Polizei vom 20. 2. 35 Nr. 17186/35 I 1 B betr. Propaganda <strong>für</strong> das Verbleiben der<br />

Juden in Deutschland) 26 .<br />

Vortragsabende mit Dr. Felix Heimann als Redner sind daher nicht mehr zuzulassen.<br />

I.V.<br />

gez. Beck<br />

Dokument Nr. 8<br />

Bayerische Politische Polizei München, den 9. Juli 1935<br />

B. Nr. 19052/35 I 1 B. Eilt!<br />

Betreff: Geldsammlung der Zionisten.<br />

Von den zionistischen Organisationen werden seit einiger Zeit bei ihren Mitgliedern<br />

deutschen Städten gleichartige, aber selbständige Vereinigungen errichtet hatte (insges. 36<br />

Kulturbünde in 49 verschiedenen Gemeinden), kam es auf einer Tagung 27./28. 4. 1935 zum<br />

Zusammenschluß der jüdischen kulturellen Organisationen unter dem Vorsite Kurt Singers<br />

und in der Anwesenheit eines Vertreters der Staatspolizei (vgl. Jüdische Rundschau Nr. 38<br />

vom 10. 5. 1935).<br />

22 Vgl. Dokument Nr. 14 und 15.<br />

23 Identisch mit der Tätigkeit des Zentralausschusses der deutschen Juden, seit Ende 1935<br />

mit dem Jüdischen Winterhilfswerk.<br />

24 Dr. Felix Heimann war nach dem ersten Weltkrieg <strong>für</strong> den CV tätig und machte sich<br />

nach 1933 als Werber <strong>für</strong> den Zentralausschuß <strong>für</strong> Hilfe und Aufbau einen Namen. Er ist in<br />

Deutschland umgekommen, nachdem er alle Auswanderungsmöglichkeiten ausgeschlagen<br />

hatte, was auf der Linie seiner 1935 vertretenen Auffassungen lag.<br />

25 Der Zentralausschuß <strong>für</strong> deutsche Juden <strong>für</strong> Hilfe und Aufbau wurde im April 1933 im<br />

Rahmen der Reichsvertretung als Zentrale Körperschaft der Jüdischen Sozial- und Auswanderungs<strong>für</strong>sorge<br />

begründet und befaßte sich neben den Unterstützungsfragen mit der Umschichtung<br />

und Umschulung sowie mit der Auswanderung nach den nichtpalästinensischen<br />

Ländern.<br />

26 Vgl. Dokument Nr. 3.

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