View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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6 Dynamische Simulation des Gesamtsystems<br />
Als dritte Variante für das Aufheizen ist eine Kombination aus elektrischer Beheizung und Verbrennungswärme<br />
denkbar. Dabei wird der Nachbrenner zunächst elektrisch auf eine Temperatur<br />
oberhalb der Zündgrenze des eingesetzten Brenngases gebracht. Anschließend kann die<br />
elektrische Beheizung abgeschaltet und Brenngas zugegeben werden, welches sich dann<br />
spontan entzündet. Erneut heizen die heißen Verbrennungsgase die restlichen Komponenten<br />
auf.<br />
Vor allem bei der elektrischen Beheizung ist der Ort der Wärmezufuhr weitgehend frei wählbar,<br />
was zusätzlich einen Einfluss auf das Aufheizverhalten des Systems hat.<br />
Einflussgrößen auf das Aufheizverhalten:<br />
Wännequelle<br />
Ort der Wännezufuhr<br />
Wänneverteilung<br />
Randbedingungen<br />
• Verbrennungswärme<br />
• Elektrische Energie<br />
• Kombination aus bei den<br />
• Einzelkomponente<br />
• mehrere Komponenten<br />
• Konvektion<br />
• Wärmeleitung<br />
• (Wärmestrahlung)<br />
• zulässige Betriebsbereiche, eingeschränkt insbesondere<br />
durch Materialeigenschaften<br />
Bild 6.2: Einflussgrößen auf das Aufheizverhalten des Systems.<br />
Grundsätzlich kann die ins System eingebrachte Wärme konvektiv, über Wärmeleitung oder<br />
Wärmestrahlung verteilt werden. Das im System vorherrschende Temperaturniveau liegt in<br />
sämtlichen Betriebsphasen meist deutlich unter 1000 oe, so dass Wärmestrahlungseffekte zwischen<br />
unterschiedlichen Anlagenkomponenten vernachlässigt werden können.<br />
Wärmeleitung kann insbesondere in thermisch hoch integrierten Systemen bei der Wärmeverteilung<br />
eine wichtige Rolle spielen. Sie wird in der vorliegenden Simulation jedoch nicht berücksichtigt,<br />
da sich dadurch eine zusätzliche mathematische Kopplung der einzelnen Komponentenmodelle<br />
ergeben würde, die die numerische Lösung deutlich erschweren und damit die zu<br />
erwartenden Rechenzeiten drastisch erhöhen würde.<br />
Stattdessen wird in den nachfolgenden Aufheizsimulationen Wärme über eine erzwungene<br />
Konvektionsströmung zwischen beheizten und unbeheizten Komponenten verteilt. Wärmeverluste<br />
über die Komponentenoberflächen durch freie Konvektion werden auch während des Aufheizvorganges<br />
berücksichtigt.<br />
Bei den Aufheizvorgängen müssen Randbedingungen eingehalten werden, die hauptsächlich<br />
durch die Materialeigenschaften der verwendeten Werkstoffe vorgegeben sind. Die wichtigste<br />
Einschränkung diesbezüglich stellt die maximal zulässige Temperatur innerhalb des Nachbrenners<br />
von 950 oe dar.<br />
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