View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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7 Zusammenfassung und Ausblick<br />
ben in Ergänzung zu den mit Luft durchgeführten Experimenten auch Aussagen über das Leistungsvermögen<br />
des Verdampfers für einen Betrieb mit Erdgas.<br />
Zur Beschreibung der Methan-Dampfreformierung im Reformer wird eine Niedertemperaturkinetik<br />
verwendet. Messungen und Simulationen zeigen deutliche Abweichungen des Methanumsatzes<br />
von der thermodynamischen Gleichgewichtszusammensetzung für Temperaturen unterhalb<br />
von 450 oe in der Reformierungszone. Bisherige Messungen beschränken sich mit wenigen<br />
Ausnahmen auf den Umsatz von Methan als Brenngas. Durch die Simulationen können die<br />
bestehenden Erkenntnisse auch auf Erdgas als Brennstoff erweitert werden. Danach reichen<br />
bei einem beheizten Reformer rund 15 % des Abgasstromes aus dem Nachbrenner aus, um ein<br />
Viertel des zugeführten Brenngases vorzureformieren. Zusätzlich werden Simulationsergebnisse<br />
für den bisher nicht untersuchten Betriebsfall eines unbeheizten Reformers angegeben.<br />
Das Nachbrennermodell beruht auf Erkenntnissen aus reaktionskinetischen Untersuchungen,<br />
nach denen bei den vorliegenden Randbedingungen ein vollständiger Umsatz des Brenngases<br />
angenommen werden darf. Gleichzeitig lässt sich abschätzen, dass der zu erwartende Schadstoffausstoß<br />
des Nachbrenners unterhalb der zulässigen Grenzwerte liegt. Bei typischen Zusammensetzungen<br />
des Anodenabgases muss ferner das Zehnfache der für eine stöchiometrische<br />
Verbrennung benötigten Luftmenge bereitgestellt werden, um im Nachbrenner die maximal<br />
zulässige Materialtemperatur von 950 oe nicht zu überschreiten.<br />
Anhand eines quasi-stationären Modells wird ein Ejektor ausgelegt, der für den Betrieb in einem<br />
SO Fe-System mit Anodenabgasrezyklierung geeignet ist. Wie eine Sensitivitätsanalyse zeigt,<br />
hängt die Ejektorleistung besonders von den Eigenschaften der Mischstrecke und des Diffusors<br />
ab. Ein Vergleich der Druckverlustkennlinie des Anodengaskreislaufes und der Betriebscharakteristik<br />
des Ejektors verdeutlicht, dass Treibstrahlvordrücke von 3 bar im Nennlastzustand und<br />
von 2 bar bei Teillastbetrieb erforderlich sind, um die Gasrezyklierung aufrecht zu erhalten.<br />
Die validierten Komponentenmodelle bilden die Grundlage für die dynamischen Systemsimulationen<br />
in Kapitel 6. Besonders ausführlich wird als Basiskonfiguration die der geplanten 20 kW<br />
Anlage entsprechende Prozessvariante untersucht. In diesem Fall findet keine Gasrezyklierung<br />
statt, so dass über einen Verdampfer fortlaufend Wasserdampf für die Reformierungsreaktion<br />
bereitgestellt werden muss. Die Analyse des Anlagenverhaltens umfasst einen gesamten Betriebszyklus<br />
vom Aufheizen der Komponenten, dem eigentlichen elektrochemischen Anfahren<br />
der SOFe in den Nennlastzustand, der Berechnung von Lastwechseln bis hin zum Stand-by<br />
Betrieb und dem Abkühlen des Systems.<br />
Anhand von Simulationen des Aufheizverhaltens der Anlage wird beurteilt, mit welcher Betriebsstrategie<br />
sich der Aufheizprozess besonders schnell und mit dem geringsten Energieaufwand<br />
realisieren lässt. Um zu große thermomechanische Belastungen der SOFe zu vermeiden, wird<br />
dafür lediglich eine indirekte Beheizung der SO Fe über einen heißen Gasstrom betrachtet.<br />
Nach den Berechnungen ist der Betriebsfall einer rein elektrischen Beheizung der Systemkomponenten<br />
energetisch gesehen am günstigsten. Diese Aufheizvariante erfordert jedoch, dass<br />
mehrere Komponenten über elektrische Heizelemente beheizt werden, was den apparativen<br />
Aufwand erhöht. Wird das System dagegen ausschließlich über Verbrennungswärme aufgewärmt,<br />
geht über den Abgasstrom ein großer Teil der zugeführten Wärme verloren. Zudem ist<br />
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