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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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6 Dynamische Simulation des Gesamtsystems<br />

6.1.4.3 Bewertung des Lastwechselverhaltens<br />

Lastreduzierungen durch Absenken der Betriebsstromdichte bewirken eine Temperaturerhöhung<br />

im Abgasstrom, die auf die zur Laständerung benötigte leit begrenzt ist. Die Ursache für<br />

dieses Phänomen liegt darin, dass im Moment der Lastreduzierung zunächst ein Brenngasüberschuss<br />

in der Brennstoffzelle vorliegt, der an den Nachbrenner weitergegeben wird und dort die<br />

Verbrennungstemperatur erhöht. Kritisch ist dies lediglich für sehr schnelle sowie sehr große<br />

Reduzierungen der Stromdichte, da in diesem Fall eine besonders deutliche Temperaturspitze<br />

im Nachbrenner auftritt, die gegebenenfalls auch die zulässige Materialtemperatur von 950 oe<br />

überschreiten kann. Aufgrund der thermischen Trägheit des Nachbrenners wirkt sich dieser<br />

Effekt jedoch selbst in ungünstigen Fällen kaum auf die mittlere Temperatur dieser Komponente<br />

aus.<br />

Deutliche Temperaturänderungen der SOFe sowie der anderen Komponenten nach einer Lastreduzierung<br />

stellen sich erst nach wesentlich größeren leitkonstanten im Bereich von einer halben<br />

Stunde und länger ein. Um ein Auskühlen des Systems zu vermeiden, muss möglichst bald<br />

nach dem Lastwechsel die Luftmenge reduziert werden. Der Wechsel in den Niedriglastbereich<br />

mit Stromdichten kleiner als 25 % der Nennlaststromdichte lässt eigentlich ein Auskühlen insbesondere<br />

der SOFe befürchten, da diese in diesem Betriebsbereich auch aufgrund ihres hohen<br />

lellwirkungsgrades kaum Abwärme generiert. Nach den Simulationsergebnissen ist ein stabiler<br />

Anlagenbetrieb dennoch möglich, da in diesem Lastbereich ein Wärmeeintrag in die SOFe über<br />

den Luftvorwärmer erfolgt.<br />

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Reduzierung der Stromdichte in den Teillastbereich<br />

ohne Verzögerung möglich ist und somit einen weitgehend unkritischen Betriebszustand darstellt.<br />

Eine Lasterhöhung gestaltet sich demgegenüber deutlich schwieriger, da im Moment einer erhöhten<br />

Stromdichteanforderung nicht zwangsläufig auch eine ausreichende Brenngasmenge in<br />

der SOFC zur Verfügung steht. Sofern die sich ergebende Brenngasnutzung unterhalb der zulässigen<br />

Grenze bleibt, sind auch Lasterhöhungen praktisch ohne leitverzögerung durchführbar.<br />

Große und schnelle Erhöhungen der Stromdichte erfordern jedoch eine besonders schnelle<br />

Brenngasbereitstellung. Die dafür zulässigen Regel- und Verweilzeiten für das Brenngas, die<br />

allgemeingültig für jede beliebige Lasterhöhung rechnerisch bestimmt werden können, liegen<br />

allerdings in der Regel deutlich unter einer Sekunde und sind damit meist zu kurz. Die Dynamik<br />

des SOFC-Systems ist somit nicht für alle Anwendungen geeignet. So ist der Inselbetrieb ohne<br />

Energiepuffer oder Netzanschluss mit einem solchen System nicht ohne weiteres möglich. Eine<br />

Ausnahme bildet eine Betriebsweise, bei der vor der Lasterhöhung eine entsprechende Absprache<br />

zwischen Verbraucher und System erfolgt, um rechtzeitig genügend Brenngas bereitzustellen.<br />

Die elektrischen Wirkungsgrade des SOFe-Systems reichen von rund 44 % im Überlastbetrieb<br />

bis zu 54 % bei niedriger Last. Umgekehrt verhalten sich die thermischen Wirkungsgrade, die<br />

im Maximum der untersuchten Betriebspunkte 26 % erreichen.<br />

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