View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6 Dynamische Simulation des Gesamtsystems<br />
6.1.5 Stand-by<br />
Im Anlagenbetrieb sind Betriebsphasen möglich, in denen keine Lastanforderung eines Verbrauchers<br />
vorliegt. Sofern eine geeignete Wärmesenke vorliegt, kann in dieser Situation überschüssige<br />
Elektrizität gegebenenfalls in das Stromnetz eingespeist werden. Allerdings sind Betriebsfälle<br />
denkbar - etwa falls kein Netzparallelbetrieb der Anlage vorgesehen ist - in denen<br />
diese Vorgehensweise nicht durchführbar ist. Sofern in absehbarer Zeit eine erneute Lastanforderung<br />
zu erwarten ist, wäre es dann wünschenswert, die Anlage in einem selbsterhaltenden<br />
Stand-by-Modus zu betreiben. Idealerweise deckt in diesem Betriebsfall die elektrische Systemleistung<br />
gerade die Eigenverbräuche, während die in der Anlage produzierte Abwärme dazu genutzt<br />
wird, sämtliche Komponenten nahe ihrer Betriebstemperatur zu halten.<br />
Anhand dynamischer Systemrechnungen zeigt sich, dass ein stabiler Stand-by-Betrieb der Anlage<br />
erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Bild 6.26 zeigt das Anlagenverhalten bei einer Reduzierung<br />
der Stromdichte auf 7,5 % der Nennlaststromdichte. Zwar erreichen sämtliche Anlagenkomponenten<br />
über den betrachteten Simulationszeitraum von 8 Stunden annähemd stabile Betriebszustände.<br />
Allerdings fällt die Temperatur des Verdampfers beträchtlich ab, wodurch eine<br />
Kondensation des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes in dieser Komponente möglich wird.<br />
Auf der Brenngasseite ist zudem aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus die vollständige<br />
Verdampfung des in den Verdampfer eingedüsten Wassers gefährdet. Die elektrische Nettoleistung<br />
des SOFe-Stacks übersteigt mit 2 kW die Eigenverbräuche im System, die bei einigen<br />
hundert Watt liegen, deutlich. Die Stromdichte kann jedoch nicht weiter reduziert werden, da<br />
ansonsten das System weiter auskühlt.<br />
1000~----~------~------~-----'<br />
....... Abgas<br />
•.. ... ... .. ... ... ..... ... ... ..... .. .. ....... .......... .. .. ...... .- .- . Brenner<br />
800 _ .- ._ .. _.- ._ .._ ._ ._ .. _ .- '- " - ' - ' - " - '- ' - '<br />
--SOFe<br />
I=:: " . " _.. .. .. '''' '''' ..... .. ... ........ .......... " .. " ..<br />
~O-------------- _________ _<br />
ü 600<br />
- ............ ....<br />
200 ,._._._<br />
-.-.-.- - .- ._ .. _,_._ .. _.- _.<br />
OL-----~------~----~~----~<br />
- - - Reformer<br />
. . . . . .. Luftvorwärmer<br />
. _ . _ . Verdampfer<br />
Brenngas (BG):<br />
Erdgas, S/C=2.2<br />
Bild 6.26: Anlagenverhalten bei Reduzierung der Stromdichte auf i/io = 7,5 %.<br />
Die Simulationsrechnungen zeigen somit, dass ein stabiler Stand-by-Betrieb über längere Betriebszeiten<br />
von mehreren Stunden nicht möglich ist, sofern keine elektrische Leistung in ein pa-<br />
123