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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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2 Anlagentechnischer Überblick<br />

wert sollte daher im Betrieb ein auf den umgesetzten Brennstoff bezogener Luftüberschuss Au<br />

von mindestens 2 gewährleistet werden. Der Luftüberschuss berechnet sich aus dem Quotienten<br />

des gesamten Luftmassenstroms rTl L , der durch die Kathode strömt, und des für den elektrochemischen<br />

Umsatz benötigten Luftstroms rTlL,u :<br />

A = rTl L<br />

u<br />

•<br />

mL,u<br />

(GI. 2.20)<br />

Die der SOFC zugeführte Luftmenge und deren Temperatur beeinflussen wesentlich die Wärmeverteilung<br />

innerhalb der einzelnen Zelle und des gesamten Zellen stapels. Üblicherweise wird<br />

in allen Lastzuständen der Luftstrom zur Kühlung der SOFC verwendet.<br />

Bei Aufheizvorgängen ist es jedoch auch möglich, die Brennstoffzelle mit heißen Gasströmen<br />

konvektiv auf ihre Betriebstemperatur zu bringen. Hier bietet sich die Durchströmung der Kathodenseite<br />

mit Abgas oder Luft an. Eine vergleichbare Durchströmung der Anodenseite mit Luft ist<br />

derzeit noch nicht möglich, da sie noch eine ungenügende Stabilität gegenüber Redox-Zyklen<br />

aufweist.<br />

2.1.6 Thermomechanische Belastungen<br />

Bei sämtlichen Betriebszuständen können thermische Belastungen die mechanische Stabilität<br />

der Zelle wesentlich beeinträchtigen. Elektroden und Elektrolyt unterliegen bei Betriebstemperatur<br />

in der Regel Vorspannungen. Die Ursache hierfür bilden die Herstellungsverfahren dieser<br />

Materialien bei Temperaturen deutlich über 1000 °C, beispielsweise durch Sinterprozesse. Bei<br />

diesem hohen Temperatumiveau zum Zeitpunkt der Fertigung sind die Komponenten spannungsfrei.<br />

Werden sie jedoch für den normalen Betrieb oder zur Stackmontage auf niedrigere<br />

Temperaturen abgekühlt, erzeugen geringfügig unterschiedliche thermische Ausdehungskoeffizienten<br />

der gefügten Materialen Vorspannungen. Weitere Vorspannungen ergeben sich bei der<br />

Reduktion der Anode, da hiermit eine Materialschrumpfung und Änderungen der elastischen<br />

Eigenschaften verbunden sind. Lagerreaktionen - etwa durch eine Fixierung der Zellen mit<br />

Glaslot - können diese Effekte zusätzlich verstärken.<br />

Beim Brennstoffzellenbetrieb wird durch die elektrochemische Reaktion in der SOFC Wärme<br />

freigesetzt. Innerhalb der Zelle entstehen daher Temperaturgradienten, die ebenfalls zu thermomechanischen<br />

Belastungen führen. Diese überlagern sich mit den fertigungsbedingten Vorspannungen.<br />

In der Zelle auftretende Reformierungsreaktionen beeinflussen das Temperaturprofil<br />

zusätzlich. Durch ihren stark endothermen Charakter führen sie zu einer deutlichen Abkühlung<br />

der SOFC am Brenngaseintritt. Umgekehrt können sich besonders heiße Zonen am<br />

Lufteintritt der SOFC ergeben, wenn die Brennstoffzelle zum Aufheizen mit sehr heißem Gas<br />

durchströmt wird.<br />

Allgemeingültige Aussagen über im SOFC-Betrieb maximal zulässige Temperaturgradienten<br />

sind derzeit nur sehr eingeschränkt möglich. Von bestehenden SOFC-Anlagen der tubularen<br />

Bauweise sind Aufheizvorgänge von Umgebungstemperatur auf 1000 °C Zelltemperatur inner-<br />

13

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