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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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5 Modellierung und Simulation der Anlagenteilkomponenten<br />

schließlich die Wand aus, was in der klassischen Verdampfertechnik auch als Siedekrise oder<br />

dry-out bezeichnet wird. Stromabwärts liegt dann je nach verbleibendem Flüssigkeitsgehalt in<br />

der Kernströmung eine Sprühströmung oder, nach vollständiger Verdampfung der Flüssigkeitströpfchen,<br />

eine reine Gasströmung vor.<br />

Eine Benetzung der Wärmeübertragerwand mit Flüssigkeit kann abreißen, falls lokal eine zu<br />

hohe Wärmstromdichte vorliegt. Bei Überschreiten einer kritischen Heizflächenbelastung, also<br />

bei sehr hohen Wärmeströmen, entsteht dann ein Gasfilm zwischen Rohrwand und Flüssigkett,<br />

der die direkte Wärmeübertragung von der Wand zur Flüssigkeit behindert. Dieses Phänomen<br />

des dry-out ist vor allem aus großtechnischen Anwendungen wie zum Beispiel innerhalb von<br />

Verdampferrohren in der klassischen Kraftwerkstechnik bekannt. Die Abschätzung einer krttischen<br />

Wärmestromdichte ist für die im Brennstoffzellenbetrieb vorliegenden sehr geringen<br />

Wasserrnassenströme schwer möglich [92].<br />

Bedeutender in Bezug auf eine mögliche Benetzung der Wand mit einem Flüssigkeitsfilm ist der<br />

Einfluss der Wandtemperatur. Überschreitet diese einen bestimmten Wert, so bildet sich im Moment<br />

des Aufpralls eines Flüssigkeitstropfens schlagartig ein Gasfilm zwischen Tropfen und<br />

Wand aus, und eine Benetzung ist nicht möglich. Dieser Effekt wird als Leidenfrost-Phänomen<br />

bezeichnet. Die zugehörige Grenztemperatur der Wand lässt sich für verschiedene Flüssigkeiten<br />

empirisch ermitteln. Die Temperatur, bei der dieses Phänomen auftritt, wird entsprechend<br />

als Leidenfrost-Temperatur TL bezeichnet. Für Wasser berechnet sie sich mit dem kritischen<br />

Druck Pkril und der Sättigungstemperatur T s zu [44, p. Md7]:<br />

TL = Ts + 0,555· 52 {1- P~J + ( 0~04)2<br />

(GI. 5.3)<br />

Pkrit<br />

Zusätzlich zu den in dieser Gleichung enthaltenen Parametern haben Oberflächenbeschaffenheiten<br />

wie Rauigkeit, Ablagerung und Oxidation ebenfalls einen großen Einfluss auf die Leidenfrosttemperatur<br />

[95]. Auch die Temperatur der benetzenden Flüssigkeit kann von Bedeutung<br />

sein. Ist das Fluid unterkühlt, das heißt, seine Temperatur liegt unterhalb der zugehörigen Sättigungstemperatur,<br />

verschiebt sich die Leidenfrost-Temperatur zu höheren Werten. Für eine<br />

Platte aus rostfreiem Stahl ergeben Messwerte für Wasser Leidenfrost-Temperaturen, die<br />

225 K über der jeweiligen Sättigungstemperatur liegen [96].<br />

Wird Wassernebel in einen Brenngasstrom eingedüst und das Gemisch in einen Plattenwärmeübertrager<br />

eingeleitet, so kann der Vorgang - falls die oben genannten Bedingungen für Benetzung<br />

zutreffen -<br />

als Wärrneübergang an eine berieselte Fläche aufgefasst werden [88]. Die<br />

Verdampfung des Fallfilms findet bei nicht zu großen Heizflächenbelastungen ausschließlich an<br />

der freien Oberfläche statt.<br />

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