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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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2 Anlagentechnischer Überblick<br />

Parallel kann auch über die Boudouard-Reaktion Rußbildung stattfinden, indem Kohlenmonoxid<br />

zu Kohlendioxid und Kohlenstoff umgesetzt wird:<br />

2CO~C02 +C (GI. 2.16)<br />

Eine analoge Betrachtung der Freien Reaktionsenthalpie für diese Reaktion ergibt hier ein thermodynamisches<br />

Potential zur Rußbildung, falls gilt:<br />

Pco 2 pO<br />

Kp,80udouard > -()2<br />

Pco<br />

(GI. 2.17)<br />

Da in einem SOFC-System tatsächlich verschiedene Reaktionen parallel ablaufen, muss eine<br />

umfassende Untersuchung ihres Simultangleichgewichtes erfolgen. In einer SOFC ist zusätzlich<br />

zu den Reaktionspartnem CH 4 , CO, CO2 und H2 auch Wasserdampf zugegen, so dass weder<br />

Gleichung 2.11 noch 2.16 für sich alleine und unabhängig voneinander betrachtet werden können.<br />

Man kann sich dem Problem annähern, indem man zunächst das homogene Reaktionsgleichgewicht<br />

untersucht und dann feststellt, ob noch ein Potential für die Kohlenstoffabscheidung<br />

besteht. Für in SOFC-Systemen typische Gaszusammensetzungen ergibt die thermodynamische<br />

Analyse, dass zur vollständigen Beschreibung der homogenen Gasphase zwei Reaktionsgleichungen<br />

benötigt werden. Im vorliegenden Fall sind dies beispielsweise die Reaktion<br />

der Methan-Dampfreformierung<br />

(GI. 2.18)<br />

sowie die Wasser-Gas-Shift-Reaktion:<br />

(GI. 2.19)<br />

Beide Gleichungen werden in Abschnitt 3.1.4 näher erläutert. Aus den Gleichungen 2.18 und<br />

2.19 lassen sich die Gleichgewichtszusammensetzung und das Minimum der Freien Enthalpie<br />

zunächst ohne Berücksichtigung von festem Kohlenstoff, also für das homogene Gleichgewicht,<br />

ermitteln. Im Anschluss ist zu prüfen, ob ein thermodynamisches Potential für Kohlenstoffbildung<br />

vorhanden ist, indem das heterogene Reaktionsgleichgewicht betrachtet wird. Die thermodynamische<br />

Analyse zeigt, dass hierzu eine zusätzliche Reaktionsgleichung mit Kohlenstoffbildung,<br />

zum Beispiel Gleichung 2.11, berücksichtigt und in das Simultangleichgewicht einbezogen<br />

werden muss. Ein thermodynamisches Potential für Kohlenstoffabscheidung besteht, falls<br />

für die vorliegenden Reaktionsbedingungen ~RG < 0 und somit die partielle Ableitung der Freien<br />

Enthalpie nach der Reaktionslaufzahl negativ ist. In diesem Fall sind das thermodynamische<br />

Gleichgewicht beziehungsweise das Minimum der Freien Enthalpie noch nicht erreicht.<br />

Das Ergebnis einer entsprechenden thermodynamischen Untersuchung bei unterschiedlichen<br />

Temperaturen und Drücken ist in Bild 2.2 für Methan als Brenngas gezeigt. Da von systemtechnischer<br />

Seite die Zugabe von Wasserdampf das Problem der Rußbildung entschärfen kann,<br />

werden in der Abbildung die Rußbildungsgrenzen als Funktion des Verhältnisses von Wasserdampf<br />

und im Brenngas enthaltenen Kohlenstoff aufgetragen. Diese Relation wird kurz als<br />

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