View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6 Dynamische Simulation des Gesamtsystems<br />
Eine direkte Beheizung der SOFC beim Anfahren wird derzeit in der Praxis nicht durchgeführt,<br />
da zu wenig Kenntnisse über die zulässigen thermomechanischen Belastungen in der Zelle vorhanden<br />
sind. Daher wird auch in dieser Arbeit die Wärme lediglich indirekt mittels eines beheizten<br />
Luftstromes in die SOFC gebracht. Der warme Luftstrom durchströmt dabei die Kathodenseite<br />
der Brennstoffzelle. Die Anodenseite wird bei sämtlichen Aufheizrechnungen unter Formiergas<br />
gehalten. Für den Fall, dass zukünftig präzisere Informationen über der SOFC zu mutbare<br />
Temperaturbelastungen vorhanden sind, zeigt Bild 6.3 das für unterschiedliche Temperaturgradienten<br />
theoretisch mögliche Aufheizverhalten der Brennstoffzelle. Anhand der Unterschiede<br />
in den Aufheizzeiten wird deutlich, wie wichtig genauere Kenntnisse des zulässigen<br />
SOFC-Temperaturgradienten sind.<br />
800r-----~-r-",-----r----/~~r-------,<br />
,<br />
600<br />
/<br />
--::'- -:r ----~.7" - - - - - - - - - - -<br />
,<br />
,<br />
ü<br />
~<br />
[! 400<br />
o<br />
f-CIl :" ,<br />
: ,<br />
200 :"' /<br />
, /' SOFC-Anfahrtemperatur<br />
/<br />
(dT/ d~SOFC<br />
--0,5 °C/min<br />
"- "- . 1 °C/min<br />
- - -2 °C/min<br />
." .. 4°C/min<br />
°0~------~5~------~10--------~15--------~20<br />
tIh<br />
Bild 6.3: SOFC-Aufheizverhalten für unterschiedliche zulässige Temperaturgradienten dT/dt.<br />
Bei den Aufheizrechnungen wird die maximal zugeführte Heizleistung auf 40 kW begrenzt, was<br />
bezogen auf den unteren Heizwert ungefähr dem im Nennlastbetrieb zugeführten Erdgasstrom<br />
entspricht. Eine nennenswerte Steigerung dieser zugeführten Brenngasmenge und des zugehörigen<br />
Luftstroms ist nicht sinnvoll, da ansonsten die Druckverluste innerhalb des Systems und<br />
damit die benötigte Verdichterleistung zu hoch werden. Das Aufheizverhalten des Systems wird<br />
nachfolgend getrennt für Verbrennungswärme, elektrische Energie sowie eine Kombination aus<br />
beiden Wärmequellen untersucht.<br />
6.1.1.1 Aufheizen über Verbrennungswärme<br />
Bei dieser Aufheizvariante wird wie in Bild 6.4 gezeigt ein Erdgasstrom dem Nachbrenner zusammen<br />
mit Luft zugespeist Und fremdgezündet. Der heiße Abgasstrom strömt analog zum bestehenden<br />
System zu 85 % über den Luftvorwärmer und zu 15 % über den Vorreformer. Anschließend<br />
mischen sich beide Teilströme erneut und beheizen den Verdampfer. Die zur Verbrennung<br />
benötigte Luft strömt einerseits wie auch im regulären Betrieb durch den Luftvorwärmer,<br />
nimmt dort Wärme auf und beheizt die SOFC, bevor sie in den Nachbrenner eintritt. In<br />
einer Schaltungsvariante wird dem Nachbrenner zusätzlich über einen Bypass ein getrennter<br />
Luftstrom zugeführt.<br />
100