PDF der Aktuellen Ausgabe - G´sund Online
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PERSONAL<br />
„Mentoring für MigrantInnen“<br />
Ein Praxisbericht<br />
2012 nahm die KAGes erstmals am Projekt<br />
„Mentoring für MigrantInnen“ unter <strong>der</strong> Patronanz<br />
von Wirtschaftskammer, AMS und<br />
Integrationsfonds teil. Dabei unterstützen<br />
Personen aus <strong>der</strong> Wirtschaft für die Dauer von<br />
sechs Monaten qualifizierte Arbeitssuchende<br />
mit Migrationshintergrund bei ihrem (Wie<strong>der</strong>)<br />
Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt.<br />
Unter den 20 Mentees waren unter an<strong>der</strong>em<br />
Teilnehmer aus Kirgisien, Australien, Nigeria,<br />
Brasilien, Rumänien, China, <strong>der</strong> Türkei, dem<br />
Irak und Kamerun.<br />
Meine Mentee war Tatijana Boban, die ursprünglich<br />
aus Kroatien stammt und mittlerweile<br />
seit 20 Jahren in Österreich lebt. Kriegsbedingt<br />
folgte sie ihrem Mann 1992 nach Graz<br />
und absolvierte nach <strong>der</strong> Karenz die Ausbildung<br />
zur Diplomsozialbetreuerin und Pflegehelferin.<br />
In diesem Beruf arbeitete sie einige Jahre,<br />
musste sich jedoch aus gesundheitlichen Gründen<br />
neu orientieren und hat sich deshalb für<br />
das Mentoring-Projekt beworben.<br />
Nach einem Kennenlerntermin haben wir uns<br />
während unserer Zusammenarbeit regelmäßig<br />
getroffen, um ihre beruflichen Ziele abzustecken,<br />
Strategien zu entwickeln und praktisch<br />
umzusetzen. Tatijana Boban wollte gerne weiterhin<br />
im Gesundheitsbereich arbeiten, um ihre<br />
bisherigen Erfahrungen einbringen zu können.<br />
Sie entschied sich schließlich, eine Ausbildung<br />
zur Ordinationsgehilfin zu machen und hat die<br />
Prüfung erfolgreich bestanden.<br />
Der Erfolg des Projekts kann sich generell sehen<br />
lassen: Sieben weitere Mentees absolvierten<br />
eine Ausbildung, vier ein Praktikum,<br />
drei fanden eine neue Arbeitsstelle und einer<br />
wagte den Sprung in die Selbständigkeit.<br />
Dr. Ulrike Zierler,<br />
KAGes-Management /PM<br />
ulrike.zierler@kages.at<br />
© Fischer<br />
Interdisziplinäre und funktionsorientierte Dienstplanung<br />
Ein zukunftsorientiertes Projekt<br />
Um dauerhaft erfolgreich zu sein, ist eine<br />
rasche Anpassung an dynamische Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
unerlässlich. Wird die Dienstplanung<br />
als Lebens- und Leistungsplanung<br />
verstanden, so hängt eine ökonomische und<br />
medizinische Planungsfähigkeit nicht nur von<br />
An- und Abwesenheiten ab. Sie umfasst Patienten-,<br />
Mitarbeiter- und Unternehmenssicht<br />
gleichermaßen. Um diese Fähigkeit zu stärken,<br />
haben drei Krankenhausträger und ein<br />
Softwarelieferant ein zukunftsorientiertes<br />
Projekt gestartet. Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt<br />
(AUVA), die Geriatrischen<br />
Gesundheitszentren <strong>der</strong> Stadt Graz, die KAGes<br />
und die APUS GesmbH kooperieren, um herauszufinden,<br />
wie diese Planung weiterentwickelt<br />
und <strong>der</strong>en Prozesse strategisch gestärkt<br />
werden können.<br />
Im Rahmen des Projektes erfolgt gemeinsam<br />
mit Experten aus unterschiedlichen medizinischen<br />
und administrativen Bereichen eine<br />
praxisbezogene Leistungsspezifikation des<br />
Planungsunterstützungstools. Dieses Tool<br />
wurde als kundenspezifisches Erweiterungsmodul<br />
<strong>der</strong> Standard-Dienstplanungssoftware<br />
GraphDi® entwickelt. Bei diesem Tool ist die<br />
interdisziplinäre Sicht ein wesentliches Merkmal<br />
in <strong>der</strong> Planungsfähigkeit. Der Nutzen des<br />
Planungstools ist leicht erklärt: Die knappen<br />
Personalressourcen sollen gezielt und nach<br />
dem tatsächlichen, sich ständig än<strong>der</strong>nden<br />
Bedarf geplant werden, ohne dabei in ein starres<br />
„Schichtarbeiterverfahren“ zu verfallen.<br />
Schon jetzt existieren solche Planungen, allerdings<br />
meist auf händisch erfassten Listen o<strong>der</strong><br />
mit Markierungen im Dienstplan. Die vernetzte<br />
Integration im System Graphi® ermöglicht<br />
es, dass unabhängig von <strong>der</strong> Planungsphase,<br />
ob mit <strong>der</strong> Zeitplanung begonnen und<br />
die Funktionsplanung nachgelegt wird, ob<br />
sich aus <strong>der</strong> Funktionsplanung letztlich eine<br />
Zeitplanung ergibt o<strong>der</strong> eine Mischform angewendet<br />
wird, eine stringente Planungsanpassung<br />
gewährleistet ist.<br />
Dieses Projekt ist durch die trägerübergreifende<br />
Kooperation, das Zusammenarbeiten<br />
mehrere Berufsgruppen sowie von Anwen<strong>der</strong>n<br />
und Entwicklern beispielgebend für<br />
jenen Grundsatz, den alle Kooperationspartner<br />
- zwar in verschiedenen Formulierungen,<br />
aber doch - gemeinsam haben: <strong>der</strong> Mensch<br />
im Mittelpunkt.<br />
© MAIOO<br />
Ing. Franz Kokoth, MSc,<br />
KAGes-Services / ADM<br />
franz.kokoth@kages.at<br />
© KAGes<br />
10 Menschen helfen Menschen<br />
März 2013