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PDF der Aktuellen Ausgabe - G´sund Online

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PERSONAL<br />

QUALITÄT<br />

„CIRS“ – Critical Incident Reporting System<br />

Päventive Fehlermelde-Software für mehr Patientensicherheit<br />

© KAGes<br />

CIRS ist ein elektronisches Meldesystem für<br />

„Critical Incidents“ (kritische Ereignisse), bei denen<br />

fast etwas passiert wäre o<strong>der</strong> sogar etwas<br />

passiert ist, negative Folgen aber ausgeblieben<br />

sind. Um eine Wie<strong>der</strong>holung zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

können diese Ereignisse im CIRS gemeldet<br />

werden. Dadurch werden die Mitarbeiter darauf<br />

aufmerksam gemacht, dass auch ihnen das<br />

passieren könnte und wie man es bereits im<br />

Vorfeld verhin<strong>der</strong>n kann. Eine wichtige Frage<br />

ist auch, was man daraus lernen kann, um sowohl<br />

die Patientensicherheit als auch die Mitarbeitersicherheit<br />

zu erhöhen. Bei CIRS geht es<br />

nicht darum „wer meldet“, son<strong>der</strong>n „was wird<br />

gemeldet“ - <strong>der</strong> Meldungsinhalt (das Ereignis)<br />

steht im Vor<strong>der</strong>grund! Der Präventionsgedanke<br />

steht an erster Stelle und das Nutzen <strong>der</strong> Möglichkeit,<br />

ein kritisches, eventuell den Patienten<br />

schädigendes Ereignis, in Zukunft zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Die Software gewährleistet Anonymität durch<br />

EDV-technische Verschlüsselung – es kann nicht<br />

nachvollzogen werden, wer die Meldung abgegeben<br />

hat. Die Anstaltsleitungen sowie auch<br />

<strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> KAGes garantieren die „Sanktionsfreiheit“<br />

für alle Mitarbeiter, die Meldungen<br />

abgeben.<br />

Wie kann ich das Ereignis melden und was<br />

passiert anschließend?<br />

1.) Meldungseingabe<br />

Ereignisse können vom betroffenen Mitarbeiter<br />

anonym und sanktionsfrei mittels einer eigenen<br />

Software gemeldet werden. Der Zugang zur<br />

Software ist über einen Link auf <strong>der</strong> Homepage<br />

des LKH möglich. Das Ausfüllen <strong>der</strong> Meldemaske<br />

nimmt wenige Minuten in Anspruch.<br />

2.) Anonymisierung<br />

Nach Abgabe <strong>der</strong> Meldung wird <strong>der</strong> Meldungsinhalt<br />

vom Anonymisierer auf sensible Inhalte<br />

geprüft und anschließend für das sogenannte<br />

Reviewteam freigegeben. Sollte <strong>der</strong> Meldungsinhalt<br />

sofortigen Handlungsbedarf erfor<strong>der</strong>n,<br />

wird <strong>der</strong> Anonymisierer sofort aktiv und das<br />

Ereignis wird umgehend bearbeitet. Es wird<br />

nicht erst auf die nächste Reviewteamsitzung<br />

gewartet.<br />

3.) Bearbeitung<br />

(Reviewteam/Vertrauensteam)<br />

Das Reviewteam besteht aus Personen <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Berufsgruppen. Es ist zur Verschwiegenheit<br />

verpflichtet und hat als einziger<br />

Zugang zu den Originalmeldungen.<br />

Es analysiert die Meldung, bewertet sie und leitet<br />

die Maßnahmenplanung ein. Um die Arbeit<br />

des Reviewteams zu erleichtern, ist es wichtig,<br />

dass das Ereignis gut und nachvollziehbar vom<br />

eingebenden Mitarbeiter beschrieben wird.<br />

4.) Maßnahmenplanung<br />

Zur weiteren Maßnahmenplanung und -umsetzung<br />

wird die Meldung, abhängig vom Inhalt,<br />

entwe<strong>der</strong> an das Qualitätsmanagement, Risikomanagement<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e zuständige Stellen<br />

weitergeleitet.<br />

5.) Rückmeldung<br />

In monatlichen (o<strong>der</strong> quartalsweisen) Berichten<br />

erhalten die Mitarbeiter Rückmeldungen zu<br />

gemeldeten Ereignissen.<br />

CIRS zählt zu den Indikatoren-Methoden des<br />

Risikomanagements, das heißt CIRS-Meldungen<br />

sind ein Hinweis auf mögliche Risiken o<strong>der</strong><br />

zeigen an, dass sich ein bereits bestehendes<br />

Risiko erhöht. Neben den Informationen aus<br />

dem Schadensmanagement stellt CIRS die<br />

wichtigste Kennzahl des Risikomanagements<br />

dar. Im Rahmen des Projektes „Initiative Patientensicherheit“<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsplattform<br />

Steiermark wird CIRS in allen LKH <strong>der</strong> KAGes<br />

sowie dem LKH-Univ. Klinikum Graz implementiert<br />

beziehungsweise bei den LKH, die bereits<br />

seit Jahren mit CIRS arbeiten, <strong>der</strong> Learningund<br />

Reportingregelkreis weiter aufgebaut. Die<br />

OE Recht und Risikomanagement koordiniert<br />

die Implementierung <strong>der</strong> CIRS-Software, stellt<br />

die Datenbank zur Verfügung, unterstützt die<br />

LKH bei <strong>der</strong> Einführung, stellt den First-Level-Support<br />

(Beantwortung von Anfragen) und<br />

lenkt die unternehmensweite Kommunikation<br />

bei jenen Themen, die für das Gesamtunternehmen<br />

relevant sind. Nach dem Motto „Voneinan<strong>der</strong><br />

lernen“ werden kritische Ereignisse<br />

von einem Reviewteam in KMS bearbeitet<br />

und die Ergebnisse anschließend an alle LKH<br />

zurückgemeldet.<br />

Dr. Peter Schweppe,<br />

Ursula Sprincnik, MBA,<br />

KAGes-Management /<br />

Recht und Risikomanagement<br />

peter.schweppe@kages.at<br />

ursula.sprincnik@kages.at<br />

20 Menschen helfen Menschen<br />

März 2013

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