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zum geleit<br />

tobias wellemeyer<br />

Intendant des <strong>Hans</strong> <strong>Otto</strong> <strong>Theater</strong>s<br />

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,<br />

liebe Freunde des <strong>Theater</strong>s, spüren Sie es auch?<br />

Etwas liegt in der Luft. Wie sie ihn plötzlich beflügeln, die Luftspiegelungen<br />

der Übermüdung: den ausgebrannten Wissenschaftler<br />

Faust im österlichen Gegenlicht. Sind es die Drogen des Teufels? Ist<br />

es der verführerische Duft des Mädchens, das an ihm vorüberging?<br />

Shakespeares Inselsucher zieht es auf ihre Schiffe. Sie maskieren<br />

sich, tauschen Kleider und Namen, das Atmen fällt ihnen leicht.<br />

Heute wird ihnen die heikle Passage gelingen, die Todesnummer<br />

unter der Kuppel: Sie fangen einander im Luftsprung ins Glück.<br />

Andere haben das Tempo gedrosselt. Wie in Zeitlupe fallen sie nun<br />

herab in die Weite ihres Himmels. Irgendwo draußen in der Provinz<br />

steigt der Musiker und Vagabund Val Xavier von seinem Motorrad<br />

und sieht die bezaubernde Lady Torrance. Das Leben ist plötzlich<br />

langsam und schön. Der gefeierte Stardirigent Daniel Daréus<br />

erleidet während eines großen Sinfoniekonzerts einen Herzinfarkt.<br />

Abseits der rasenden Welt, im Dorf seiner Kindheit, übernimmt<br />

er wenig später einen kleinen Kirchenchor. Er selbst lernt, neu zu<br />

hören: wie der Schnee fällt, wie die Stille klingt. Fremde beginnen<br />

sich in seiner Gegenwart zu öffnen, fragil verändern sie die Distanzen.<br />

Geheimnisse entstehen, beinahe Gemeinschaft. Im Sommer<br />

vor dem großen Krieg 1914 ziehen Arthur Schnitzlers gefährdete<br />

Seelen einander hinab in die unendliche Stille des Meeres. In John<br />

von Düffels neuem Stück kehrt Anja, Urenkelin der vormaligen<br />

Eigentümerfamilie, in der Nacht des Kirschblütenfestes zurück in<br />

die alte Heimat, um den Kirschgarten zurückzukaufen. Wendepunkte<br />

fallen auf in vielen Geschichten dieser Spielzeit, Übergänge,<br />

Tempo- und Paradigmenwechsel. Figuren verlassen die Hermetik<br />

und Totalität ihrer Gegenwart und treten ein in eine neue Begehrensreise.<br />

Sie riskieren sich selbst. Sie lösen sich von denen, die sie<br />

fest- und zurückhalten. Im Spiegelscherbenmosaik entstehen neue<br />

Muster. Entgehen sie ihrem Schicksal? Werden sie stärker sein als<br />

die Zeit und der Zweifel? Mit Michael Talke und Elias Perrig, Stefan<br />

Huber, Niklas Ritter, Andreas Rehschuh und Stefan Otteni, Fabian<br />

Gerhardt und Sascha Hawemann, mit Alexander Nerlich und<br />

Lydia Steier suchen auch im kommenden Spieljahr aufmerksame<br />

und aussagestarke Regisseurinnen und Regisseure nach inszenatorischen<br />

Antworten. Ihre Blicke auf <strong>Theater</strong>figuren, Kunst und<br />

Menschenwelt, auf Existenz, Träume und Politik erschaffen erneut<br />

einen Kosmos farbiger Interpretationsmuster unserer Zeit.<br />

Mit dem Musical »Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs«<br />

nach Pedro Almodóvars großstädtischer Neurosenkomödie starten<br />

wir musikalisch in den Herbst. Im Rahmen der Potsdamer Winteroper<br />

2013 zeigen wir gemeinsam mit der Kammerakademie Potsdam<br />

Georg Friedrich Händels szenisches Oratorium »Jephtha«. Die<br />

musikalische Leitung übernimmt Konrad Junghänel. Sechs neue,<br />

altersgerechte Inszenierungen entstehen für Kinder und Jugendliche.<br />

Pädagogen und Familien bieten wir vielfältige Workshops und<br />

ein differenziertes Begleitprogramm. Wir laden Sie herzlich ein zu<br />

Matineen und Gesprächen, zum »Wildwuchs«-Festival mit jungen<br />

Autoren, zu unseren <strong>Theater</strong>festen und Themenreihen.<br />

Ihr<br />

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