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spektrum_201310.pdf (11.592 KB) - TUHH

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14 In aller Kürze<br />

Grafik: <strong>TUHH</strong><br />

So sieht die<br />

Berechnung<br />

eines zwischen<br />

zwei Wellen fahrenden<br />

Containerschiffes mit<br />

der Finite-Elemente-Methode<br />

aus. Die Farben machen die Zonen<br />

unterschiedlicher Belastungen sichtbar, wobei<br />

die blauen Elemente für die niedrigste und die gelben<br />

für die größte Belastung stehen.<br />

Kongress mit US-Pionier<br />

der Finite-Elemente-Methode<br />

Ein Schiff bei starkem Seegang oder der Blutfluss durch unsere Arterien<br />

– aus der Sicht des Ingenieurs sind beides Beispiele für hoch<br />

komplexe Prozesse: Auf sehr unterschiedliche Strukturen (Schiff und<br />

Arterie) wirken Kräfte und führen so zu Bewegungen, Belastungen<br />

und Verformungen. Mathematisch lassen sich solche Vorgänge mit<br />

Hilfe von partiellen Differentialgleichungen zwar modellieren, jedoch<br />

die rechnerisch damit verbundenen Aufgaben nicht lösen. Dies gelingt<br />

allerdings mit der Finite-Elemente-Methode (FEM), dem Standardwerkzeug<br />

für Ingenieure. Das numerische Verfahren hilft der<br />

partiellen Differentialgleichung quasi auf die Sprünge und erlaubt<br />

detaillierte Ergebnisse.<br />

Die neuesten Entwicklungen und Forschungsansätze aus dem Bereich<br />

der FEM und damit verbundener Gebiete haben im Zentrum<br />

des alle zwei Jahre stattfindenden Kolloquiums der German Association<br />

for Computational Mechanics (GACM) gestanden. Zum ersten<br />

Mal war die TU Hamburg Gastgeber dieser Fachtagung. Ein<br />

besonderes Highlight der Konferenz vom 30. September bis 2. Oktober<br />

war der Vortrag von Professor Robert L. Taylor. Der Emeritus<br />

der University of California in Berkeley gilt weltweit als einer der<br />

großen Pioniere der FEM. Taylor ist Autor mehrerer Standardwerke<br />

zu diesem Thema. „Trotz seiner 76 Jahre ist Taylor immer noch ein<br />

umtriebiger Wissenschaftler und ein spannender Redner“, sagt Professor<br />

Alexander Düster vom Institut für Konstruktion und Festigkeit<br />

von Schiffen.<br />

Die 5. GACM richtete sich vor allem an Doktoranden und Postdocs<br />

mit Forschungsthemen aus der computergestützten Mechanik.<br />

„Damit haben wir jungen Wissenschaftlern aus aller Welt und besonders<br />

auch aus Deutschland die Chance gegeben, ihre Forschungsergebnisse<br />

in englischer Sprache vorzustellen und zu<br />

diskutieren“, sagt Dr. Marc-André Pick vom Institut für Mechanik und<br />

Meerestechnik, wie Düster einer der Organisatoren der Fachtagung,<br />

an der mehr als 200 Wissenschaftler aus Brasilien, China, Frankreich,<br />

Großbritannien, der Schweiz, Luxemburg und Deutschland teilnahmen.<br />

Das Themen<strong>spektrum</strong> der 160 Vorträge war breit gefächert<br />

und reichte von der Biomechanik über moderne multifunktionale<br />

Materialien bis hin zu Anwendungen im Bauingenieurwesen, Maschinen-<br />

und Schiffbau. Zu den Vortragenden gehörten auch: Professor<br />

Karl Schweizerhof vom Karlsruher Institut für Technologie und Dr.<br />

Christian Cabos vom Germanischen Lloyd. Schweizerhof hat in<br />

Deutschland maßgeblich zur Etablierung der Finite-Elemente-Methode<br />

beigetragen. Mit der Teilnahme des Germanischen Lloyd<br />

wurde die Brücke zwischen Wissenschaft und Anwendung geschlagen.<br />

Gerade im Schiffbau und in der Meerestechnik sind FEM-Berechnungen<br />

sehr relevant.<br />

Hintergrund: Bei einer Computersimulation werden Strukturen, zum<br />

Beispiel die eines Schiffes, in endlich viele beliebig kleine Teile zerlegt.<br />

Für jedes dieser Elemente lassen sich Materialeigenschaften und Belastungen<br />

mathematisch leichter beschreiben und damit Aussagen<br />

beispielsweise über die Verformung eines Schiffes treffen. „Durch<br />

die Aufteilung einer Struktur in viele kleine Elemente kann man leichter<br />

Näherungslösungen der zugrundeliegenden Differentialgleichungen<br />

finden“, sagt Professor Düster über die für Ingenieure zentrale<br />

rechnerische Methode.<br />

Birk Grüling<br />

www.tuhh.de/gacm2013

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