spektrum_201310.pdf (11.592 KB) - TUHH
spektrum_201310.pdf (11.592 KB) - TUHH
spektrum_201310.pdf (11.592 KB) - TUHH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Campus Rückblick 59<br />
1<br />
4<br />
2<br />
3<br />
Bau des Gebäudes N (1) neben dem Technikum, dessen Grundsteinlegung<br />
1986 (S. 56) gefeiert wurde. Der Schornstein und das dahinterliegende<br />
Gebäude sind Teile des Krankenhauses Harburg, das hier<br />
einst stand. 1988 folgte die Grundsteinlegung (2-4) für das Gebäude K<br />
an der Denickestraße 15 mit Wissenschaftssenator Ingo von Münch<br />
(zweiter von rechts), <strong>TUHH</strong>-Präsident Heinrich Mecking und Universitätspräsident<br />
Peter Fischer-Appelt (beide links im Bild) in Anwesenheit<br />
von Vertretern der Presse.<br />
Fotos: Roman Jupitz/<strong>TUHH</strong><br />
Das war knapp<br />
Er war eine der Schlüsselfiguren in der Geschichte der<br />
<strong>TUHH</strong>. Die wenigsten aber kennen auch seinen Namen.<br />
Wir erzählen seine Geschichte.<br />
Geschafft! Er kämpfte bis zuletzt – und gewann. Jubel bei den<br />
Wissenschaftlern der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät Hamburg! Geschlossen hatten sie von der ersten Stunde<br />
an hinter dem Zweiten Hamburger Bürgermeister gestanden. Als<br />
dann im Mai 1978 auf der letzten Sitzung vor den Wahlen zum Parlament<br />
die Mehrheit der Hamburgischen Bürgerschaft seinem Antrag<br />
zustimmte, war er am Ziel seines jahrelangen politischen<br />
Kampfes für die Idee angelangt.<br />
Die Idee war erstmals, ausgerechnet 1968, als die Studenten in<br />
Hamburg und Heidelberg, Tübingen und Paris, auf die Barrikaden<br />
gegangen waren, von Mathematikern, Physikern und Chemikern der<br />
Universität Hamburg formuliert und in einem Antrag zusammengefasst<br />
worden. Ihre Idee, die im Übrigens 1928 zum ersten Mal<br />
von Max Brauer formuliert worden war (S. 62) sollte zehn Jahre<br />
später Geschichte machen: Die Mathematiker und Naturwissenschaftler<br />
hatten die Gründung einer Technischen Fakultät an der<br />
Universität gefordert. Außer ihm gehörten zu den Wortführern der<br />
Experimentalphysiker Peter Stähelin, der spätere Wissenschaftssenator<br />
und Chemiker Hansjörg Sinn, der Experte für Fischereiwissenschaft<br />
Kurt Lillelund und ab 1969 Rainer Ansorge, Professor der<br />
Mathematik der Universität Hamburg, heute Ehrensenator der<br />
<strong>TUHH</strong>. Ihren Beschluss trug Sinn, damals Rektor der Universität<br />
Hamburg, 1969 in den politischen Raum, ein Jahr danach wurde die<br />
Enquete-Kommission ins Leben gerufen mit dem Auftrag, Vorbereitungen<br />
zu treffen für die Gründung einer Technischen Hochschule.<br />
Doch als dann 1972 das Ergebnis vorlag, war die finanzielle<br />
Situation der Stadt bereits so angespannt, dass die Idee vom Senat<br />
ad acta gelegt wurde – vorerst.<br />
1974 wurden die Karten neu gemischt. Nach den Wahlen zur Hamburgischen<br />
Bürgerschaft wurde ein Mathematiker zum Wissenschaftssenator<br />
ernannt. Der FDP-Abgeordnete hatte gleich in den<br />
ersten Wochen seiner Amtszeit die Idee einer TU in Hamburg in<br />
den Koalitionsverhandlungen wieder aufleben lassen. Kurz danach<br />
wurde die Fächergrobstruktur-Kommission einberufen mit dem<br />
Ziel, den Plan zu konkretisieren. Die Beratungsergebnisse fasste Ansorge,<br />
Vorsitzender der Kommission, in einem Gutachten zusammen.<br />
Damit war die Grundlage für das Errichtungsgesetzes zur<br />
Gründung der Technischen Universität Hamburg-Harburg geschaffen<br />
– unterschrieben von ihm: Dieter Biallas, Wissenschaftssenator<br />
und Mitglied der FDP-Fraktion der Hamburgischen Bürgerschaft<br />
von 1974-78. Das war knapp! Denn die Wahl 1978 gewann die<br />
SPD. Der Koalitionspartner FDP scheiterte an der Fünf-Prozent-<br />
Hürde und mit ihr auch Professor Biallas, eine der Schlüsselfiguren<br />
in der Geschichte der <strong>TUHH</strong>.<br />
JKW