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spektrum_201310.pdf (11.592 KB) - TUHH

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Campus Rückblick 61<br />

der deutschen Hochschullandschaft reagiert?<br />

Nach meiner Erinnerung sind uns während<br />

der Beratungen in der Fächergrobstruktur-<br />

Kommission, deren von mir formulierter<br />

Bericht Grundlage des Errichtungsgesetzes<br />

wurde, seitens der Behörde oder der Politik<br />

nie wirklich Bedingungen auferlegt worden.<br />

Erst nach Gründung der <strong>TUHH</strong> erbat<br />

die Bürgerschaft in Hearings von Zeit zu<br />

Zeit Berichte über den Fortgang des Aufund<br />

Ausbaus, die in der Regel von mir als<br />

Stellvertreter des Gründungspräsidenten<br />

erstattet wurden. Skepsis gegenüber der<br />

ungewöhnlichen Struktur habe ich kaum<br />

verspürt, wohl aber Neugier und Interesse.<br />

Damals verblüffte eine junge Bürgerschaftsabgeordnete,<br />

eine studierte Kunsthistorikerin,<br />

mit profunden Anfragen zur<br />

<strong>TUHH</strong>, für deren Aufbau sie sich stark<br />

machte.<br />

Dr. Dorothee Stapelfeld, unsere Wissenschaftssenatorin,<br />

war mir damals als Deputierte<br />

der Behörde für Wissenschaft und<br />

Forschung durch die sorgsame Vorbereitung<br />

ihrer Fragestellungen sehr positiv aufgefallen.<br />

Von einer studierten Kunsthistorikerin<br />

hatte ich diese Sachkenntnis zu Themen<br />

der Ingenieurwissenschaften nicht erwartet,<br />

die in ihren Argumenten und<br />

Fragen zum Ausdruck kam.<br />

Die Geschichte der <strong>TUHH</strong> ist auch die<br />

Geschichte eines existenziellen Kampfes<br />

um Geld. In der Gründungsphase, bestand<br />

sogar zweimal die Gefahr, dass das Rad<br />

der TU-Gründung zurückgedreht werden<br />

würde, 1983 und 1988/89. Wer hat wen<br />

umgestimmt?<br />

Anfang der 80er-Jahre gab es im Senat der<br />

Universität Hamburg Bedenken besonders<br />

seitens der Sudentenvertreter, dass der<br />

Aufbau der TU in Harburg den notwendigen<br />

Ausbau der Universität angesichts geburtenstarker<br />

Jahrgänge beeinträchtigen<br />

könnte. Diese Bedenken wurden aber vom<br />

damaligen Uni-Präsidenten Peter Fischer-<br />

Appelt nicht geteilt und führten weder in<br />

der Behörde noch in der Politik zur Idee<br />

einer Abkehr von der erfolgten Gründung<br />

der <strong>TUHH</strong>. Überdies hatte sich Hansjörg<br />

Sinn als Präses der Behörde für eine<br />

schnelle Immatrikulation erster Studierender<br />

eingesetzt, um so einen Fuß in die Tür<br />

zu setzen und eine Aufhebung der TU-<br />

Neugründung zu verhindern. Dabei hatte<br />

er die Idee, Studierende anzuwerben, die<br />

anderenorts schon ihr Diplom-Vorexamen<br />

abgelegt hatten. Im Gründungssenat widersprachen<br />

wir dieser Idee, denn im Normalfall<br />

wechselt ein Student, der an einer<br />

Hochschule das Vorexamen bestanden hat,<br />

bis zum Hauptexamen nicht mehr die Universität.<br />

Der Gründungssenat und im Gefolge<br />

der Gründungspräsident fanden bei<br />

der Behörde, also insbesondere bei Senator<br />

Sinn, Verständnis für die Bedenken. Und<br />

so kam es dann doch zur baldigen Immatrikulation<br />

von Erstsemester-Studierenden.<br />

Bei den Kämpfen um die Finanzierungen<br />

haben sich viele Leute verdient gemacht.<br />

Ja, in der Tat. Ich erinnere zum Beispiel an<br />

eine Denkschrift von Dr. Justus Woydt,<br />

dem damaligen Kanzler der <strong>TUHH</strong>, mit der<br />

es gelang, die Stadt Hamburg umzustimmen<br />

und den Aufbau fortzusetzen. Ich<br />

möchte hier auch Dr. Hubert Braun vom<br />

Hochschulamt erwähnen, sowie Dr. Severin<br />

von der <strong>TUHH</strong>.<br />

35 Jahre <strong>TUHH</strong> – Ihr Rat für die Zukunft?<br />

Ich habe als Emeritus, der nun schon seit<br />

17 Jahren nicht mehr in der Verantwortung<br />

steht, den heutigen jüngeren Kolleginnen<br />

und Kollegen, die nun die Verantwortung<br />

tragen, keine Ratschläge zu erteilen. Ich<br />

darf höchstens die Hoffnung äußern, dass<br />

die Verschulung mancher Studiengänge im<br />

Rahmen des Bologna-Prozesses nicht zu<br />

einer zu starken Beeinträchtigung dessen<br />

führen möge, was wir früher 'akademische<br />

Freiheit' nannten und nach meiner Erfahrung<br />

für die Kreativität in Lehre und Forschung<br />

konstitutiv ist.<br />

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