10.01.2014 Aufrufe

spektrum_201310.pdf (11.592 KB) - TUHH

spektrum_201310.pdf (11.592 KB) - TUHH

spektrum_201310.pdf (11.592 KB) - TUHH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22 Aviation and Maritime Systems Forschung<br />

Wissenschaft macht den Bau von Seehäfen<br />

wirtschaftlicher – und nachhaltiger<br />

Der Bau von Häfen beruht weitgehend auf Erfahrungen. Methoden zur exakten Berechnung der komplexen Wechselwirkungen<br />

zwischen Schiff, Fluid und Struktur, die beispielsweise beim Anlegen eines Schiffes an eine Kaimauer entstehen,<br />

gibt es kaum. Inzwischen aber liegen erste grundlegende Erkenntnisse vor, die genauer bemessene Konstruktionen<br />

und damit ein ökonomischeres und auch ökologischeres Bauen von Seehäfen ermöglichen. Entwickelt wurden<br />

die neuen Methoden und Verfahren von jungen Doktoranden der TU Hamburg. Jörn Iken sprach mit einigen dieser<br />

Nachwuchswissenschaftler des DFG-Graduiertenkollegs „Seehäfen für Containerschiffe zukünftiger Generationen“.<br />

Zum Beispiel Christian Radisch. Der Ingenieur<br />

am Institut für Mechanik und<br />

Meerestechnik arbeitet an Methoden zur<br />

elektronischen Steuerung von Containerkränen<br />

beim Be- und Entladen von Schiffen. Sicherheit<br />

spielt dabei eine große Rolle. „Beim<br />

Containerkran sind verschiedene Schwingungsformen<br />

der Last möglich“, sagt Radisch.<br />

Zum einen pendelt die Last unterhalb und<br />

in Richtung der sich vor- und rückwärts bewegenden<br />

Laufkatze. Zum anderen rotiert<br />

der Container auch um seine Hochachse.<br />

Bisher ging man davon aus, dass beide<br />

Schwingungsformen sich gegenseitig nicht<br />

beeinflussen. Inzwischen weiß man, dass dies<br />

in vielen Fällen anders ist. Deshalb kommt<br />

es bei Containerkränen zu einem störenden<br />

Pendeln des Containers. Wie das aussieht,<br />

hat Radisch jeden Tag vor Augen, wenn er<br />

die Versuchshalle betritt. Denn dort ist ein<br />

Modellkran installiert, der eine Containerbrücke<br />

im Maßstab 1:6 abbildet. An diesem<br />

führt der Ingenieur entsprechende Versuche<br />

zum Schwingungsverhalten durch. Die von<br />

Radisch entwickelten Methoden sind grundsätzlich<br />

auch auf andere Bereiche übertragbar,<br />

in denen es um die Vermeidung gekoppelter<br />

Schwingungszustände geht, zum Beispiel<br />

Offshore-Windkraftanlagen oder die<br />

Fahrzeugtechnik.<br />

Radisch gehört zu den 18 Nachwuchswissenschaftlern<br />

des Graduiertenkollegs, das<br />

von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) 2005 genehmigt und 2010 wegen<br />

des hohen Forschungsbedarfs bis 2014 verlängert<br />

wurde. Wie er haben auch die anderen<br />

Kollegiaten jeweils drei Jahre an einem<br />

Thema innerhalb dieses großen und noch<br />

relativ unerforschten Gebiets wissenschaftlich<br />

gearbeitet. Anfang kommenden Jahres<br />

werden die promovierten Ingenieure des<br />

Schiff- und Maschinenbaus sowie des Bauwesens<br />

ihre in interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

gewonnenen Ergebnisse einem<br />

internationalen Publikum vorstellen. Die<br />

meisten der Promovierten sind heute in diesem<br />

Sektor auch beruflich tätig und kehren<br />

für die Vorträge an ihre Alma Mater zurück.<br />

Zu dem mit großer Spannung erwarteten<br />

Kongress werden mehr als 200 Teilnehmer<br />

aus aller Welt in Hamburg erwartet.<br />

Seehäfen sind weithin sichtbare Industriekomplexe<br />

mit Lagerhäusern und Logistikzentren,<br />

Kai- und Krananlagen. Aber sie<br />

haben auch eine Welt, die man nicht sieht:<br />

Unterwasserbauten bilden ein festes Funda-<br />

Foto: Thomas Rokos<br />

Internationaler Kongress zu Seehäfen<br />

Die <strong>TUHH</strong> ist 2014 Gastgeber der internationalen Konferenz über die Seehäfen der Zukunft, zu der am 17. und 18. Februar mehr als 200 Teilnehmer,<br />

darunter aus Japan, Singapur und den USA, erwartet werden. Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch und der Präsident der TU Hamburg,<br />

Garabed Antranikian, werden den zweitägigen Kongress eröffnen, auf dem acht der 18 Stipendiaten des <strong>TUHH</strong>-Graduiertenkollegs „Seehäfen für<br />

Containerschiffe zukünftiger Generationen" die Ergebnisse ihrer Forschungen vorstellen werden. Zum Auftakt stehen Vorträge von den <strong>TUHH</strong>-Professoren<br />

Eike Lehmann, Edwin Kreuzer und Viktor Sigrist auf dem Programm. Die Wissenschaftler werden die in neun Jahren Graduiertenkolleg gewonnenen<br />

Erkenntnisse für ihr jeweiliges Fachgebiet, den Schiffbau, die Mechanik und Meerestechnik sowie das Bauwesen vorstellen. Welche Gefahren für Containerschiffe<br />

in engen Revierfahrten sowie in Häfen bestehen, darüber wird Prof. (i.R.) Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Dr. H. c. Eike Lehmann sprechen. Im Vortrag<br />

seines Kollegen, Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E. h. Edwin Kreuzer, geht es um die Herausforderungen der Modellierung und Simulation von Hafenentwicklungen.<br />

Und Prof. Dr.-Ing. Viktor Sigrist spricht über das fugenlose Bauen in Seehäfen. Auch Vertreter der Hafenwirtschaft aus Antwerpen, Bremen, Hamburg,<br />

Rotterdam und Singapur, gehören zum Kreis der Referenten des Kongresses. Vorträge halten außerdem Experten aus der Industrie sowie Wissenschaftler<br />

aus Bochum, Delft und Yokosuka.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!