spektrum_201310.pdf (11.592 KB) - TUHH
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Editorial 3<br />
Was ist Bildung?<br />
Mehr als 1000 neue Studierende<br />
sind zum Wintersemester an der<br />
TU in Hamburg vor Anker gegangen.<br />
Unser Freizeit-Tipp: Ein Trip<br />
nach Steinwerder, von dort hat<br />
man den schönsten Blick auf die<br />
Hafenkulisse der Hansestadt. Besonders<br />
reizvoll ist dort die Blaue<br />
Stunde, dies meinten auch die auf<br />
dem Foto von Johannes Arlt abgebildeten<br />
<strong>TUHH</strong>-Studierenden.<br />
www.johannesarlt.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Präsident der Technischen<br />
Universität Hamburg-Harburg<br />
Konzeption und Redaktion:<br />
Jutta Katharina Werner (JKW), (Leitung)<br />
Autoren: Nina George, Birk Grüling, Jörn Iken,<br />
Sarah El Jobeili, Steffen Haubner,<br />
Dr. Jakob J. E. Vicari<br />
Mitarbeit: Katja Biewendt, Henning Büttner,<br />
Hermann Kühn, Ulrich Moltrecht,<br />
Dr. Volker Müller, Dr. Jörg Severin,<br />
Bärbel Urbanek-Urbach,<br />
Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss<br />
Fotos: Johannes Arlt, Gabi Geringer,<br />
Dörthe Hagenguth<br />
Zeichnung: Daniel Hopp<br />
Illustration: Werner Evers<br />
Grafik: Sander<br />
Anzeigen: VMK Verlag GmbH, Tel. 06243/909 226;<br />
jochen.degenhardt@vmk-verlag.de<br />
Druck: VMK Druckerei GmbH<br />
Das Magazin wird auf Circle Premium White<br />
100% Recycling-Papier gedruckt.<br />
Der Begriff „Bildung“ ist vielschichtig und die Auseinandersetzung mit diesem<br />
Begriff füllt Bibliotheken. Vielleicht hilft es, wenn wir die Frage für uns als technische<br />
Universität konkretisieren und fragen: Was ist ein gebildeter Ingenieur?<br />
Hier fließen zwei Aspekte zusammen, die in der Auseinandersetzung mit dem<br />
Bologna-Prozess zentral sind: Bildung und Aus-Bildung. Ein „ausgebildeter“<br />
Ingenieur beherrscht sein Fachgebiet, ist in der Lage sich auf dieser Basis aktuelles<br />
Wissen zu erschließen und besitzt die Fähigkeit, mit diesen Kenntnissen innovative<br />
Technik zu entwickeln. Aber ist diese Technik auch ethisch vertretbar?<br />
Ist sie gesellschaftlich gewünscht? Ist sie ökonomisch sinnvoll? Ist sie ökologisch<br />
akzeptabel?<br />
Hier kommt die Bildung zum Tragen, die erworbenes Fachwissen und fachliche<br />
Fähigkeiten in übergeordnete Kontexte stellt. Der „gebildete“ Ingenieur agiert<br />
nicht nur im Rahmen des technisch Möglichen, sondern reflektiert die Lösungswege<br />
kritisch-konstruktiv auf Basis seiner Bildung. Er sucht nach dem gesellschaftlich<br />
Erwünschten, nach dem ökonomisch Sinnvollen und nach dem<br />
gesellschaftlich und ökologisch Verträglichen und ist in der Lage, diese in Perspektiven<br />
in einen Gesamtzusammenhang zu stellen.<br />
Was ist hierbei die Aufgabe der Universität? Um kreative und innovative<br />
Lösungswege finden zu können, ist die Einheit von Lehre und Forschung notwendig.<br />
Hierdurch wird eine Grundhaltung gefördert, die kritisch und konstruktiv<br />
nach der besten Lösung sucht. Zusätzlich müssen Sozial- und<br />
Geisteswissenschaften unverzichtbarer Bestandteil akademischer Lehre sein,<br />
denn sie bilden die Basis, auf der eine Persönlichkeitsbildung gedeihen kann.<br />
Beide Elemente, die Einheit von Lehre und Forschung sowie die Integration der<br />
Sozial- und Geisteswissenschaften, sind notwendig, um der Gefahr des mit dem<br />
Bologna-Prozess verbundenen Leitziels der „Employability“ im Sinne einer<br />
unkritischen Anpassungsqualifizierung zu begegnen.<br />
Professor Sönke Knutzen<br />
Vizepräsident Lehre der TU Hamburg<br />
Leiter des Instituts für Technik, Arbeitsprozesse und<br />
Berufliche Bildung