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Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

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Stay-A-Wake, das 1980 von der Reli Corporation of<br />

Markle in den USA entwickelt wurde, jedoch schon<br />

seit einigen Jahren brachzuliegen scheint. Aktuelle<br />

Angaben der amtlichen Zulassungsbehörde in den<br />

USA lauten „cancelled section 8“. Dies bedeutet,<br />

dass der Patentschutz nicht verlängert wurde und<br />

sich das System zumindest in dieser Form nicht<br />

mehr im Handel befindet. <strong>Das</strong> System „DAS 2000<br />

Road Alert System“ wurde vom Accident Research<br />

Centre an der Monash University in Melbourne entwickelt<br />

(HARTLEY et al. 2000; KECKLUND et al.<br />

2006; WRIGHT et al. 2007), jedoch ursprünglich<br />

nicht zur Messung von Müdigkeit empfohlen<br />

(HARTLEY et al. 2000). Ebenso genannt wird das<br />

System Safety Driver Advisor, in den 1980er Jahren<br />

entwickelt von der Nissan Motor Corporation<br />

(DINGUS et al. 1987). Jedoch sind auch hier bis auf<br />

die Nennung in diversen Artikeln (KECKLUND et al.<br />

2006; WRIGHT et al. 2007) keine näheren Informationen<br />

zum aktuellen Stand, der Funktionsweise<br />

oder Zuverlässigkeit des Systems zu finden.<br />

Kopfbasierte Maße<br />

Diese Kategorie beinhaltet Systeme, die basierend<br />

auf der Kopfposition und -bewegung des Fahrers<br />

dessen Müdigkeit einzuschätzen versuchen. Insbesondere<br />

die Kopfbewegung nach vorne (Kopfnicken)<br />

oder hinten ist hierbei von Interesse.<br />

Advance Safety Concepts Proximity Array Sensing<br />

System, Sleep Control Helmet System und Nap<br />

Zapper sind Systeme, die anhand der Kopfposition<br />

(Kopfnicken) die Müdigkeit des Fahrers erkennen<br />

sollen (DINGES et al. 1998; HARTLEY et al. 2000;<br />

EDWARDS et al. 2007; GOLZ et al. 2010). Jedoch<br />

liegen weder zur Messausrüstung noch zum erhobenen<br />

Signal oder dessen Auswertung veröffentlichte<br />

Daten vor.<br />

Dozer's Alarm, No-NAP und Travelmate sind weitere<br />

Systeme, die die Müdigkeit des Fahrers anhand<br />

seiner Kopfposition erfassen sollen (HARTLEY<br />

et al. 2000; MAY & BALDWIN 2009). Von ihnen wird<br />

berichtet, dass sie bei einem fortgeschrittenen Müdigkeitsstadium<br />

des Fahrers ein akustisches oder<br />

ein vibrierendes Warnsignal abgeben.<br />

Driver Alert Warning Device, Doze Alert und Stay<br />

Alert sind Systeme, die allesamt von WRIGHT et al.<br />

(2007) als Müdigkeitsmess- und -warnsysteme<br />

ausgeschlossen wurden, da sie ihre akustischen<br />

oder vibrierenden Warnsignale erst nach Schlafeintritt<br />

abgeben. Gemessen wird entweder mithilfe<br />

eines Sensors am Ohr des Fahrers oder eines um<br />

den Hals gelegenen Bandes. Sobald der Fahrer<br />

eingeschlafen ist und sein Kopf nach vorne sinkt,<br />

schließt eine Kappe an seinem Kinn einen Stromkreis,<br />

wodurch das Warnsignal ausgelöst wird.<br />

Proximity Array Sensing System (PASS) und Micro-<br />

Nod Detection System (MINDS TM ) Drowsiness<br />

Detection System sind Systeme der US-amerikanischen<br />

Firma Advanced Safety Concepts Inc.<br />

(HARTLEY et al. 2000; HEITMANN et al. 2001;<br />

KECKLUND et al. 2006; WRIGHT et al. 2007;<br />

GOLZ et al. 2010). Sie ermitteln mithilfe von Sensoren<br />

in der Dachinnenverkleidung des Wagens die<br />

Kopfbewegungen und -position des Fahrers, um<br />

seinen Müdigkeitsgrad einzuschätzen. PASS wurde<br />

von WRIGHT et al. (2007) ebenfalls als Müdigkeitswarnsystem<br />

ausgeschlossen, da eine Warnung erst<br />

nach Schlafeintritt erfolgt. Zu welchem Zeitpunkt<br />

MINDS TM eine Warnung abgibt, ist der aktuellen<br />

Literatur nicht zu entnehmen. Jedoch wird berichtet,<br />

dass es Mikroschlafereignisse, die sich ohne<br />

ein Nicken des Kopfes nach vorne ereignen, nicht<br />

erkennt – ein Problem, was vermutlich auf mehrere<br />

Vertreter dieser Kategorie zutrifft.<br />

Aktivität und Körperbewegung<br />

In die Kategorie aktivitätsbasierte Systeme fallen<br />

solche, die den Zustand des Fahrers anhand seiner<br />

körperlichen Aktivität oder anderer Verhaltensmaße<br />

einzuschätzen versuchen. Eine Unterscheidung<br />

verschiedener Stadien von Müdigkeit ist bei den in<br />

der aktuellen Literatur vermerkten Systemen nicht<br />

möglich, sondern lediglich eine Unterscheidung<br />

zwischen Wachsein und Schlaf.<br />

<strong>Das</strong> Sleep Management System der US Army und<br />

seine kommerziell verfügbare Version SleepWatch<br />

sind Armbanduhren mit integriertem Accelerometer,<br />

das anhand der Aktivität und Inaktivität des Handgelenks<br />

die Schlafzeiten des Trägers identifiziert<br />

(WRIGHT et al. 2007; GOLZ et al. 2010). Je nach<br />

Modell gibt es ein visuelles bzw. akustisches kontinuierliches<br />

Feedback ohne Alarmfunktion. In diesem<br />

Fall ist ebenfalls fraglich, ob das System als<br />

Müdigkeitsmesssystem einzustufen ist.<br />

In die Kategorie körperbewegungsbezogener Systeme<br />

fällt ebenfalls ein einziges System: Sensor<br />

Foil (SEFO) wurde im EU-Projekt SENSATION in<br />

Zusammenarbeit mit SIEMENS VDO Automotive<br />

entwickelt (BARR et al. 2009). Eine Sensormatrix<br />

mit 64 Zellen misst die räumliche Verteilung des

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