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Februar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...

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POLITIK • GASTKOMMENTAR<br />

Für Henry Siegman sind diese For de -<br />

rungen schlicht und einfach absurd.<br />

Aug’ um Auge, Zahn um Zahn?<br />

im Artikel von Gregor Mayer und Shab -<br />

tai Gold „Verbrannte Erde“, wird EU-<br />

Kommissar Louis michell wie folgt zi -<br />

tiert: „Die Antwort darauf (auf den Ra ke -<br />

ten beschuss, Anmerkung des Au tors) war<br />

völlig disproportional.“ Wenn man „Ver -<br />

hältnismäßigkeit“ fordert, soll das heis -<br />

sen: Für jede Rakete, die auf Sderot<br />

niedergeht, darf israel blind eine Ra -<br />

ke te auf Gaza-Stadt schießen und für<br />

je den in die Luft gesprengten Bus in<br />

israel, einen arabischen Bus in die Luft<br />

sprengen? Zudem sollte auch festgestellt<br />

werden, dass solange die Paläs -<br />

ti nenser dulden, dass die Ha mas aus<br />

ihrer mitte, aus ihren Häusern und<br />

Schu len Raketen auf israelische Kin -<br />

der gärten abfeuert, sie nicht wirklich<br />

<strong>als</strong> „unschuldige zivile Opfer“ gelten<br />

können. nicht israels Gegenwehr ist<br />

disproportional sondern die Kritik an<br />

dieser Gegenwehr ist es.<br />

Was die Anwendung phosphorhaltiger<br />

munition betrifft hat Peter Herby,<br />

Leiter der minen-Waffen-Einheit vom<br />

internationalen Roten Kreuz am 13.<br />

Januar <strong>2009</strong> bestätigt, dass diese mu -<br />

ni tion <strong>als</strong> nebel und Beleuchtungs -<br />

gra naten eingesetzt wurde, was den<br />

Regeln des Völkerrechts entspricht.<br />

„Wir haben keinen Beweis dafür, dass diese<br />

Munition in einer anderen Art verwendet<br />

wurde“, sagte Herby gegenüber<br />

der nachrichten Agentur AP.<br />

Unüberprüftes<br />

Dem israelischen militär wird im Ar -<br />

ti kel vorgeworfen „vielfach jegliche<br />

Rücksicht auf Zivilisten“ vermissen zu<br />

lassen. Damit wird ignoriert, dass mehr<br />

<strong>als</strong> 300.000 Telefonanrufe, gerade an<br />

Zivilisten, getätigt wurden, um sie vor<br />

den Angriffen zu warnen. Es wird zu -<br />

gleich verschwiegen, dass auch während<br />

der Kampfhandlungen, täglich<br />

ca. 100 LKWs mit humanitären Gü tern<br />

in den Gaza-Streifen gelassen wurden,<br />

und dass zehn neue Ambu lan zen nach<br />

Gaza geschickt wurden. ignoriert<br />

wird auch, dass Rettungsautos zum<br />

Transport von Waffen und kämpfenden<br />

Terroristen, gegen alle internationale<br />

Regeln, von der Hamas benutzt<br />

wurden.<br />

ich weiß auch nicht, woher das Ge -<br />

rücht kommt, dass Palästinenser –<br />

nicht et wa Hamas-Leute, Gefangene<br />

oder Terroristen – „ohne Nahrung und<br />

ohne Möglichkeit, ihre Notdurft zu verrichten“<br />

gehalten wurden. Es ist<br />

schlicht und einfach nicht wahr.<br />

Es fällt mir schwer nachzuvollziehen,<br />

was an einer angeblichen Kluft „zwischen<br />

Washington und Jerusalem“, wie es<br />

Herr Hoffmann-Ostenhof darstellt, so<br />

„gut“ ist. US-Präsident Obama hat<br />

wäh rend seines Besuchs in der Stadt<br />

Sderot in israel gesagt, dass er so ei nen<br />

ständigen Beschuss nie dulden wür de.<br />

Genauso irrelevant wie das Judentum<br />

von Henry Siegman ist die Fest stel -<br />

lung, dass George mitchell „eine libanesische<br />

Mutter“ hat. Will damit Herr<br />

Hoffmann-Ostenhof die integrität von<br />

Herrn mitchell in Frage stellen?<br />

nicht nur „die Mehrheit der US-Demokra<br />

ten... hätten... viel lieber Verhand lun -<br />

gen Jerusalems mit den Palästinensern<br />

<strong>als</strong> Bombardements und Panzer gesehen“.<br />

Auch die israelis und die Regierung is -<br />

raels würden lieber eine Zwei-Staa ten<br />

für zwei-Völker-Lösung se hen. mehr<br />

noch, seit seiner Gründung im Jahr<br />

1948 sind die Hoffnungen auf und<br />

das Bestreben nach Frieden mit allen<br />

unseren nachbarn ein fester Bestand -<br />

teil aller israelischen Regierungs pro -<br />

gramme. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

hat israel die Sinai Halbinsel (dreimal<br />

so groß wie der Staat israel) an Ägyp-<br />

Obama in Sderot<br />

ten zurück gegeben, auch mit Jorda -<br />

ni en einen Friedensvertrag unterzeichnet<br />

und führt auch heute Ver -<br />

hand lungen mit den Palästinensern.<br />

Die Annahme, israel könnte mit der<br />

Ha mas einen politischen Ausgleich<br />

finden, ist leider ein bisschen naiv.<br />

Denn was die Hamas mit al-Qaida<br />

ver bindet, ist (unter anderem), das<br />

tiefsitzende Bedürfnis, israel und die<br />

isra e lis auszulöschen, das heißt, physisch<br />

zu vernichten. Diesen Gefallen<br />

werden wir weder der Hamas noch<br />

irgendjemand anderem tun.<br />

ich werde die interviews mit den drei<br />

Palästinensern inhaltlich nicht kommentieren.<br />

Es ist aber zu bedauern,<br />

dass auf sieben Seiten kein Platz für<br />

interviews mit pa läs tinensischen Op -<br />

fern der Hamas, ganz zu schweigen<br />

von interviews mit israelischen Opfern<br />

der Terror-An grif fe, gefunden wurde .<br />

Andere internationale medien ha ben<br />

genau das gemacht, um die Schwie -<br />

rig keit und die Tragik der Situation<br />

ih ren Leserinnen zu präsentieren. Lei -<br />

der muss ich zur Erkenntnis kommen,<br />

dass genau das sehr weit von den Zie -<br />

len des ‘Profil’ in dieser Aus gabe war.<br />

*Anm.d. Redaktion: ’Profil’, das unabhängige<br />

Magazin Österreichs, hat sich leider nicht be reit<br />

erklärt diesen Artikel zu veröffentlichen.<br />

©JTA<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2009</strong>/Schwat 5769 13

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