Februar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...

ISRAEL • WIRTSCHAFT
Verkehr in Tel Aviv
Japan vor Deutschland
Der israelische Automarkt erlebte im Vorjahr einen Boom, dann folgte der Absturz.
Der Neuwagenmarkt in Israel erreichte im Jahr 2008 mit 200.000 Verkäufen sein bestes Jahr in der Geschichte, er zählt
Tomer Hader, Auto-Redakteur des Wirtschaftsblattes Calcalist. „Im heurigen Januar sind dann nur 11.500 Autos verkauft worden,
das war ein Einbruch von 50 Prozent,“ weiß er. „Für das Gesamtjahr 2009 rechnen wir mit einem Volumen von 140.000
bis 150.000 Neuwagen.“
In Österreich, einem Land mit ähnlicher Bevölkerungszahl aber höherem Bruttonationalprodukt pro Kopf, pendelte der
Neu wagenmarkt meist zwischen 270.000 und 300.000 Autos. Auch hier wird für heuer ein schwaches bis dramatisch
schlechtes Jahr erwartet.
Vergleicht man die erfolgreichsten Typen und Marken, so unterscheiden sich die Märkte äußerst stark. In Österreich liegt
seit Jahren der VW Golf an der Spitze der Statistik, die Verfolger wechseln, im Vorjahr waren dies etwa zeitweise Audi A4
und Seat Ibiza. In Israel lag der Mazda 3 an der Spitze, gefolgt von Toyota Corolla und Ford Focus.
Was die Marktanteile angeht, so dominiert in Österreich Volkswagen als Einzelmarke wie als Gruppe: Mit VW, Audi, Seat
und Skoda kumuliert diese einen Anteil von knapp 30 Prozent. In Israel hat VW eine etwas bescheidenere Position, als
Einzelmarke Rang acht, hinter Mazda, Toyota, Hyundai, Chevrolet, Honda, Ford und Mitsubishi. Addiert man die Marken
der Volkswagen-Group, so erreichte der Konzern im Vorjahr immerhin Rang fünf. „Die Führung der Japaner hat unter anderem
mit der Kaufkraft und den hohen Einfuhr-Abgaben von 70 Prozent zu tun,“ erklärt Auto-Redakteur Hadar, „Der Anfangspreis
von einem Golf liegt immerhin bei 22.000 Euro. Das ist ziemlich teuer.“
Noch teurer sind Autos aus österreichischer, sprich Grazer Produktion. Christian Lassnig, Österreichs Handelsdelegierter in
Tel Aviv erklärt: „Der in Österreich gebaute BMW X3 wird hier kaum verkauft, reiche Israelis greifen gleich zum BMW X5. Die
Chrysler und Jeep-Modelle kommen großteils aus den USA, der eine oder andere Mercedes (Puch) G hat sicherlich den Weg nach
Israel gefunden und die Wahrscheinlichkeit, dass der eine Saab, der 2008 in Israel verkauft wurde, ein Cabriolet aus österreichischer
Produktion ist, steht angesichts des sonnigen Wetters hier gar nicht so schlecht.“ Insgesamt schätzen die Experten der Wirt -
schaftskammer den Exportwert von in Österreich für Israel produzierten PKW und SUV für das Jahr 2008 auf ca. 2,5 Mio. EUR.
Februar 2009/Schwat 5769 31