Februar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...
Februar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...
Februar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AUS DEM BÜRO DES PRÄSIDENTEN<br />
Hat Herr martin Schlaff in dieser Causa interveniert?<br />
Der Versuch der FPÖ Abgeordneten, aus einem möglichen Kriminalfall eine jüdische<br />
Causa zu machen, ist Antisemitismus! Dies ist genauso, wie wenn bei einem<br />
katholischen Verdächtigen nachgefragt wird, ob Kontakte zum Erzbischöflichen<br />
Palais, zum Kardinal oder zu irgendeinem anderen Vertreter der katholischen<br />
Kirche besteht. Diese Fragestellung dient einzig und allein dazu, antisemitische<br />
Vorurteile zu schüren.<br />
◉ Wir protestieren gegen die „Kellernazis“ in der FPÖ, die mittlerweile ein dichtes<br />
netzwerk mit Gleichgesinnten in Deutschland, Holland, Ungarn, Frank reich,<br />
Belgien usw. gebildet haben und jetzt auch eine rechtsextreme Verbreitung im<br />
Europäischen Parlament anstreben.<br />
„Uns reicht es“.<br />
Wir sind kein „naziland“.<br />
Deshalb setzen wir diese initiative und müssen hier in Österreich „Kellernazis“,<br />
Rechtsextreme oder Antisemiten bekämpfen.<br />
Herzlichst,<br />
ihr<br />
Dr. Ariel muzicant<br />
Deutschsprachige jüdische<br />
Gemeinden besorgt über Zunahme<br />
des Antisemitismus<br />
Am 1. und 2. <strong>Februar</strong> <strong>2009</strong> trafen sich zum dritten<br />
mal Vertreter der deutschsprachigen jüdischen<br />
Ge mein den Deutschlands, Österreichs und der<br />
Schweiz in Zürich. Die Gemeindeverant wort li chen<br />
be sprachen Kooperationen und Projekte in den Be -<br />
reichen Religion, Kultur, Er zie hung und So ziales.<br />
Ariel Muzicant, Charlotte Knobloch, André<br />
Bollag, Shella Kertesz, Herbert Winter (v.l.n.r.)<br />
Ein Thema war unter anderem der aufkeimende<br />
Antisemitismus in Europa. Anti se mi ti sche Zuschriften, Schmierereien und Übergriffe ha ben<br />
im Zuge der aktuellen Situation im Na hen Osten dramatisch zugenommen. Einseitige Ver -<br />
ur teilungen Israels im Kampf gegen die durch den Iran unterstützte, radikal-islamistische<br />
Terrororganisation Hamas, die Is raels Ver nichtung und den Kampf gegen die Juden weltweit<br />
fordert, spielen antisemitisch motivierten Kräften in die Hände.<br />
Die deutschsprachigen jüdischen Gemeinden blicken zudem mit großer Besorgnis auf die<br />
UN-Folgekonferenz gegen Rassismus, die im April <strong>2009</strong> in Genf stattfinden wird. Es ist<br />
aufgrund vorliegender UN-Entwürfe zu befürchten, dass es in den Schlussdokumenten an<br />
dieser Konferenz, wie bereits im Jahre 2001 in Durban, zu antisemitischen Aussagen kom -<br />
men wird.<br />
Die deutschsprachigen jüdischen Gemeinden appellieren deshalb an die Regierungen ih rer<br />
Länder, sicherzustellen, dass die von europäischen Ländern bestimmten "roten Li ni en"<br />
nicht überschritten werden. Sie fordern unter anderem, dass westliche Werte wie Mei -<br />
nungs äußerungsfreiheit hochgehalten werden und ein Verbot von Religionskritik nicht Teil<br />
einer Resolution sein darf. Außerdem soll die Konferenz nicht für einseitige Stellung nah men<br />
gegen einzelne Länder, sprich Israel, missbraucht werden.<br />
Die deutschsprachigen jüdischen Gemeinden erinnern an die antisemitischen Auswüch se<br />
von 2001 in Durban und rufen alle Behörden und Nichtregierungsorganisationen auf, ent -<br />
schieden gegen jede Form von Antisemitismus vorzugehen.<br />
Im Übrigen haben sich die deutschsprachigen jüdischen Gemeinden sehr besorgt ge zeigt<br />
über das kürzlich erfolgte Aufheben der Exkommunikation des Holocaustleugners Wil li am -<br />
son.<br />
Presseerklärung<br />
4 <strong>Februar</strong> <strong>2009</strong>/Schwat 5769