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Februar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...

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POLITIK • INLAND<br />

Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer:<br />

Erinnerung an Verbrechen der NS-Zeit<br />

mehr den je wach halten<br />

Anlässlich des Holo caust-Gedenk ta -<br />

ges, der am Tag der Be freiung der<br />

letz ten Überlebenden des nS-Ver nich -<br />

tungslagers Au schwitz-Birkenau in -<br />

ternational began gen wird, stellte der<br />

Bund Sozialdemokratischer Freiheits -<br />

kämpfer und Opfer des Faschismus<br />

bei einer Gedenksitzung fest, dass die<br />

Erinnerung an das größte Verbrechen<br />

der jüngeren Geschichte, dem vor al lem<br />

die europäischen Juden sowie po li tische<br />

Gegner und nationale Wi der -<br />

stand skämpfer zum Opfer gefallen<br />

sind, mehr denn je wach gehalten<br />

werden muss.<br />

Neo-Antisemitismus<br />

Gerade in den letzten monaten ist ein<br />

neo-Antisemitismus zu verzeichnen,<br />

der meist unter der Devise des An ti -<br />

zi onismus nicht nur von Rechtsex -<br />

tremisten und islamitischen Grup pie -<br />

rungen zu verzeichnen ist. Der Ver -<br />

gleich von Auseinandersetzungen in<br />

der Gegenwart mit der nS-mas sen -<br />

ver nichtungsmaschinerie ist eine un -<br />

ge heuerliche Umdeutung der jüngsten<br />

Geschichte.<br />

„Im internationalen E- Mailverkehr, insbesondere<br />

in Deutschland und Österreich<br />

werden unverblümt rechtsextreme und<br />

neonazistische Auffassungen transportiert.<br />

Aktivitäten von rechten Schläger grup pen<br />

werden neuerdings verstärkt registriert“,<br />

Gedenkstätte<br />

des ehemaligen<br />

KZ Mauthausen<br />

beschmiert<br />

bemerkte der Abg.z.nR. a.D. Ing. Ernst<br />

Nedwed, Vorsitzender des Bun des der<br />

Sozialdemokratischen Frei heits kämp -<br />

fer und Opfer des Faschismus. in<br />

einer anderen Frage ist es zu begrüßen,<br />

dass nunmehr klare Worte zum<br />

Umfeld des dritten Präsidenten des<br />

na tionalrats gefunden wurden. Ab -<br />

ge ordnete der SPÖ, ÖVP und der<br />

Grünen haben Konsequenzen verlangt,<br />

die bedauerlicherweise nur im verbalen<br />

Bereich, nicht jedoch in der Perso -<br />

nalpolitik des strammen „Bur schen -<br />

schaf ters der Olympia“ einen nieder -<br />

schlag gefunden haben.<br />

nedwed, der vor kurzem gemeinsam<br />

mit der Arbeitsgemeinschaft der KZ-<br />

Verbände und Widerstandskämpfer<br />

Österreichs die Gedenkstätte Au -<br />

schwitz-Birkenau besucht hat, wies<br />

abschließend darauf hin, dass die<br />

schon seit längerer Zeit erforderliche<br />

Überarbeitung und Erneuerung der<br />

Österreichausstellung im museums-<br />

Komplex in Auschwitz dringend<br />

erforderlich ist.<br />

Die bereits seit längerer Zeit vom Do -<br />

kumentationsarchiv des österreichischen<br />

Widerstandes angeregte neu ge -<br />

staltung harrt noch immer der Um -<br />

set zung. Es ist zu hoffen, dass dafür<br />

recht bald staatliche finanzielle mittel<br />

zur Verfügung gestellt werden können.<br />

Die Außenmauer der Gedenkstätte des<br />

ehemaligen Konzentrationslagers<br />

maut hausen in Oberösterreich ist<br />

beschmiert worden. Große Lettern ru -<br />

fen zu einem „Kreuzzug“ gegen mus -<br />

lime auf. Das „Mauthausen Ko mitee<br />

Ös terreich“ vermutet die Täter in<br />

rechts radikalen Kreisen.<br />

Die Beschmierung „WAS­ UNSEREN<br />

VÄTERN­ DER­ JUD­ IST­ FÜR­ UNS<br />

DIE­MOSLEMBRUT­SEID­AUF­DER<br />

HUT!­ 3.­ WELTKRIEG­ -­ 8.­ KREUZ-<br />

ZUG“­ wurde an der Außenmauer<br />

links vom Eingang zur Gedenkstätte<br />

angebracht. Die rund 70 Zentimeter<br />

großen Buchstaben sind dort weithin<br />

sichtbar.<br />

Der Vorsitzende des mauthausen Ko -<br />

mi tee Österreich Willi Mernyi berichtet,<br />

die Schmieraktion dürfte bereits in der<br />

nacht zum 12.2. verübt worden sein.<br />

Weil sie in der Zeit zwischen 20.00 und<br />

7.00 Uhr und „nicht irgendwo - etwa an<br />

einer Unterführung“, sondern an der<br />

Ge denkstätte mauthausen durchgeführt<br />

wurde, seien wohl nicht spontan<br />

agierende „blede Buam“, sondern gut<br />

vorbereitete Täter am Werk ge we sen.<br />

Diese müssten unter anderem mit<br />

Licht und Farbe ausgestattet vorgangen<br />

sein.<br />

Vermutlich kein Einzeltäter<br />

Eine Anzeige bei der Polizei wurde<br />

be reits erstattet. Für mernyi ist es die<br />

ärgste Schändung, die es bisher gegeben<br />

habe. Es dürfte sich auch um keinen<br />

Einzeltäter handeln, sagte mern yi.<br />

Für ihn handelt es sich um „rechts ra di -<br />

kale Provokateure“. Die Wortwahl zei ge,<br />

dass die Täter mit der Diktion von<br />

nS-Hetzblättern vertraut seien. Die<br />

Schmieraktion bedeute eine „ganz neue<br />

Dimension des Rechtsex tremis mus“. Ge -<br />

gen die unbekannten Täter sei An zei ge<br />

erstattet worden.<br />

Ermittlungen eingeleitet<br />

Eine Reinigungsfirma soll die Farbe<br />

entfernen. Dazu sind aber Plusgrade<br />

notwendig. Bis dahin soll die Schrift<br />

mit einem Fassadennetz verhängt<br />

werden. Der oberösterreichische Si -<br />

cher heitsdirektor Alois Lißl bestätigte<br />

die Anzeige. Die Ermittlungen seien im<br />

Gange. Es gebe aber noch keine konkrete<br />

Spur zu den Tätern.<br />

red<br />

Im KZ Mauthausen und seinen Ne ben lagern ha ben<br />

die National so zia lis ten rund 200.000 Men schen<br />

gefangen gehalten. Etwa die Hälf te von ihnen überlebte<br />

diese Vernichtungs ma schi ne rie nicht.<br />

POLITIK<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2009</strong>/Schwat 5769 9

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