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Februar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...

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POLITIK • VATIKAN<br />

Papst Benedikt XVi. hat jede Leug -<br />

nung des Holocausts zurückgewiesen.<br />

Das gelte insbesondere dann,<br />

wenn der millionenfache mord der<br />

na zis an den Juden von Geistlichen<br />

bestritten oder in seinen Ausmaßen<br />

kleingeredet werde, so das Kirchen -<br />

ober haupt laut Reuters in Anspielung<br />

auf Holocaust-Leugner Bischof Ri -<br />

chard Williamson. Bei dem Treffen<br />

mit den Präsidenten der größten jü di -<br />

schen Organisationen der USA bat<br />

der Papst nach den Worten seines<br />

Vorgängers Johannes Paul ii. außerdem<br />

um „Verzeihung“ für diejenigen,<br />

die in der Geschichte dem jüdischen<br />

Volk großes Leid zugefügt haben, wie<br />

im Falls des Holocausts. Der Papst<br />

kündigte auch öffentlich an, dass er<br />

eine Reise nach israel plane.<br />

Der Papst betonte, er bereite sich auf<br />

einen Besuch ins Heilige Land, vor,<br />

weil für die Christen, sowie für die<br />

Juden die Wurzeln ihres Glaubens dort<br />

liegen. Der Papst nannte jedoch kein<br />

Datum für die Reise. Laut Kathpress<br />

wird erwartet, dass der Besuch in is -<br />

rael und den Palästinensergebieten<br />

vom 11. bis 15. mai stattfindet. Unbe -<br />

stä tigten informationen zufolge will<br />

sich der Papst zuvor in Jordanien aufhalten.<br />

Eine Reise des Papstes ins Hei -<br />

lige Land war nach Einschätzung von<br />

Rabbiner David Rosen „noch wichtiger<br />

für die jüdisch-christlichen Beziehun gen“<br />

geworden.<br />

„Die Shoah war ein Verbrechen gegen<br />

Gott und die Menschheit“, und die Sho -<br />

ah ist „ein schreckliches Kapitel unserer<br />

Geschichte, das nie vergessen werden darf,<br />

weil sie eine Mah nung für unsere Zu kunft<br />

ist“, sagte der Papst. Dies sollte jedem<br />

klar sein, vor allem denjenigen, die die<br />

Tradi ti on der Heiligen Schriften anerkennen<br />

und der Ansicht sind, dass je -<br />

des mensch liche Wesen nach dem Bild<br />

Got tes ge schaf fen wurde, sagte der<br />

Papst bei der Au dienz mit der Dele ga -<br />

tion der ‘Con ference of Presidents of<br />

the major Ame rican Jewish Orga ni za -<br />

tions’. „Jeg li che Form von Negierung,<br />

oder Minimierung dieses schrecklichen<br />

Verbrechens ist unerträglich und unannehmbar“,<br />

erklärte der Papst.<br />

Die historische Vergebungsbitte Jo -<br />

hannes Pauls ii. im Jahr 2000 an der<br />

Klagemauer in Jerusalem sei ein Leit -<br />

bild für die Beziehungen der katholischen<br />

Kirche zum Judentum, erklärte<br />

© L'Osseravtore Romano<br />

Papst verurteilte Holocaust-Leugnung:<br />

„Shoah war ein Verbrechen“<br />

Benedikt XVi. laut Kathpress. Er ma -<br />

che sich die Worte seines Vorgän gers<br />

zu eigen, mit denen dieser um Ver zei -<br />

hung gebeten und die „tiefe Brü der lich -<br />

keit mit dem Volk des Bundes“ un ter stri -<br />

chen habe, so der Papst. Er be kräf tig te,<br />

die Kirche müsse sich entschieden je -<br />

der Juden feind lich keit wi der setzen.<br />

Die Kirche sei zu tiefst in der Be kämp -<br />

fung jeglicher Form von Antisemi tis -<br />

mus engagiert. „Die Kirche verpflichtet<br />

sich zutiefst und unaufgebbar, jeden An ti -<br />

semitismus zu rück zuweisen, und den Auf -<br />

bau guter und dauerhafter Bezie hun gen<br />

zwischen unseren beiden Gemein schaf ten<br />

voranzubringen“, sagte Benedikt XVi.<br />

Die Shoah dürfe nie vergessen werden.<br />

„Es steht außer Frage, dass jede Leug -<br />

nung oder Verharmlosung dieses schrecklichen<br />

Verbrechens untolerierbar und völlig<br />

unannehmbar ist“, so der Papst. Der<br />

Papst bezeichnete den Zwei ten Va ti -<br />

ka nischen Konzil <strong>als</strong> „mei lenstein“ in<br />

den Beziehung zwischen Juden und<br />

Katholiken. „2000 Jahre Geschichte der<br />

12.02.09 - Mitglieder der „Conference of President<br />

of Major Amercan Jewish Organozations“ im Vatikan<br />

Beziehungen zwischen Kirche und Juden -<br />

tum haben unterschiedliche Phasen<br />

erlebt, einige davon schmerzhaft zu erinnern.<br />

Jetzt, wo wir in der Lage sind, uns<br />

in einem versöhnlichen Klima zu treffen,<br />

dürften wir den Schwierigkeiten der Ver -<br />

gangenheit nicht erlauben, uns da ran zu<br />

hindern, uns gegenseitlich die Hand der<br />

Freundschaft zu geben“, so Benedikt XVi.<br />

nach dem Entsetzen in der jüdischen<br />

Gemeinde über die Rücknahme der<br />

Exkommunikation Williamsons hatte<br />

der Vatikan in den vergangenen Ta gen<br />

wiederholt Vertreter der jüdischen Ge -<br />

meinde empfangen.<br />

Am 12. Fe bruar gab es einen Empfang<br />

für eine 50-köp fige Delegation jüdischer<br />

Ge mein de vor steher aus den USA.<br />

neben dem Vorsitzenden Alan Solow<br />

und dessen Vertreter Malcolm Hoen lein<br />

begrüßte Benedikt XVi. dabei laut<br />

Kath press auch den new Yorker Rab -<br />

bi ner und Ho locaust-Über le ben den<br />

Arthur Schnei er, ein gebürtiger Wie ner.<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2009</strong>/Schwat 5769 21

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