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Februar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...

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EIN HISTORISCHES DOKUMENT: Ein Brief<br />

von (Elias) Eliyahu Sasson, einem leitenden<br />

israelischen Diplomaten, an Azzam Pasha,<br />

dem Gener<strong>als</strong>ekretär der Ara bi schen Liga,<br />

vom 5.12.1947<br />

3. Dezember 1947<br />

Lieber Azzam Pasha,<br />

Ich habe Ihnen bereits in der Vergangenheit seit einiger<br />

Zeit schreiben wollen, aber ich habe damit gezögert,<br />

weil ich erst die Entscheidung der Verein ten<br />

Nationen zu Palästina abwarten wollte. Jetzt, nachdem<br />

der Schritt vollzogen worden ist und ein neues<br />

Kapitel beginnt, will ich dies nicht länger auf die<br />

lange Bank schieben, vor allem im Licht von dem,<br />

was in der Presse in den ver gangenen wenigen Tagen<br />

geschrieben worden ist, und was sich auf Ihre kürz -<br />

lichen Äuße rungen über Palästina und die<br />

Entscheidung der Ver samm lung der Verein ten<br />

Nationen bezieht.<br />

Wir sind nicht vom Siegeswillen vergiftet, lieber Azzam<br />

Pasha, trotz der Tat sa che, dass wir nach dem anstrengendsten<br />

politischen Kampf, den wir je m<strong>als</strong> er tragen<br />

mussten, nach der ausführlichsten Untersuchung unseres<br />

Proble mes, der wir uns gegenüber gestellt sahen, die<br />

Mehrheit der zivilisierten Mensch heit die Recht -<br />

mäßigkeit unserer Sache anerkannt hat. Wir wissen,<br />

dass vor uns noch eine aussergewöhnliche Aufgabe<br />

liegt. Diese besteht in dem Be mü hen, eine Nation zu<br />

formen, wofür es in der Geschichte der Menschheit kein<br />

Bei spiel gibt.<br />

Wir müssen Hindernisse überwinden, denen sich kein<br />

Quelle: State of Israel and World Zionist Organization, politis<br />

c h e<br />

Paul Dean (StoneColdCrazy), in September 2007,<br />

and shows the Kindertransport memorial, by<br />

Frank Meisler, which stands outside Liverpool<br />

Street Station.<br />

I give permission for this image to be shared and<br />

used under the terms of the Creative Commons<br />

license (ie, please credit me as author, but no pay-<br />

Buchtipp<br />

UNO<br />

„Das Primärgefühl der<br />

Fassungslosigkeit bewahren“<br />

Saul Friedländer beschreibt den<br />

Holocaust<br />

Von L. Joseph Heid<br />

In seinem im Herbst 2006 erschienenen<br />

Opus magnum Die Jahre der<br />

Vernichtung (<strong>als</strong> 2. Bd. von „Das<br />

Dritte Reich und die Juden“, C.H.<br />

Beck, München 1998/2006) - ein<br />

For-schungsprojekt, an dem er sechzehn<br />

Jahre arbeitete - hat er eine<br />

ganz neue Erzählform gefunden: Er<br />

warf einen mikroskopisch genauen<br />

Blick auf die Mordhandlungen, die<br />

sich in sämtlichen besetzten und mit<br />

Deutschland verbündeten Ländern<br />

gleichzeitig voll zogen, und rückte sie<br />

in einen großen internationalen<br />

Kontext. Das war der wohl<br />

anspruchsvollste Versuch, den<br />

Judenmord zu verstehen. Nie zuvor<br />

sind die Perspektiven von Täter- und<br />

Op fergeschichte historiographisch so<br />

integral zusammengeknüpft worden.<br />

Und <strong>als</strong> dritte Seite gilt sein Blick der<br />

Ebene der Kollaborateure – die Bevöl -<br />

kerung, die Eliten und selbstverständ -<br />

lich die Kirchen. Vieles in seinem<br />

Haupt werk Dargestellte integriert der<br />

Apostrophierte in sein jüngstes Werk,<br />

in dem er sich ein weiteres Mal<br />

bemüht, den Holocaust zu erklären.<br />

Der Holocaust lässt ihn seit seinen<br />

Kindheitstagen nicht in Ruhe. Wie<br />

sollte er auch? Er selbst, dessen Eltern<br />

1942 aus Vichy-Frankreich verschleppt<br />

und in Auschwitz ermordet<br />

wurden, überlebte, streng katholisch<br />

erzogen, in einem französischen<br />

Internat.<br />

Pavel Friedländer, wie er dam<strong>als</strong><br />

hieß, war während des Krieges<br />

Priester schü ler, doch nach seiner<br />

Befreiung spürte er in sich Jüdischkeit<br />

und aus dem christkatholischen<br />

Paulus wurde der zionistische Jude<br />

Saulus.<br />

Forscher und Überlebender<br />

EU<br />

Als David Ben-Gurion vor 60 Jahren Is -<br />

raels Unabhängigkeit erklärte, be stand dessen<br />

Armee aus lediglich 29.000 Sol daten,<br />

verfügte über keinerlei Pan zer und nur<br />

vier Messerschmitt Kampf flugzeuge. Als<br />

sieben arabische Heere sich auf den<br />

Einmarsch vorbereiteten,<br />

sagte der an gesehene britische<br />

General Ber nard<br />

Montgomery voraus,<br />

dass die Juden dem keinesfalls<br />

länger <strong>als</strong> ein paar Wochen würden<br />

standhalten können. Ben-Gurions ei -<br />

ge ne Generäle bezifferten Israels Über -<br />

lebenschancen mit 50:50.<br />

Heute hat der jüdische Staat eine stehende<br />

Streitmacht von 187.000 Mann und<br />

geschätzte 450.000 Reservisten, hun derte<br />

Panzer und modernste Kampf flugzeuge,<br />

was Israels militärische Kraft größer <strong>als</strong><br />

die Großbritan ni ens macht und von den<br />

meisten Ex per ten <strong>als</strong> die stärkstes<br />

Potential im gesamten Mittleren Osten<br />

angesehen wird. Auch von einem Nuklear -<br />

Wie kann Israel seine Zukunft sichern?<br />

von Leslie Susser, JTA; Übersetzung: Karin Fasching<br />

waf fen arsenal ist inoffiziell die Rede.<br />

Gravierende existenzielle Bedrohungen<br />

Natürlich kann man Israels Militär von<br />

einst und jetzt nicht vergleichen. Aber ist<br />

jener Staat, der <strong>als</strong> der sichere Hafen für<br />

das jüdische Volk gedacht war, heute tatsächlich<br />

sicherer <strong>als</strong> noch am 14. Mai<br />

1948, <strong>als</strong> Ben-Gurion Is ra els<br />

Unabhängigkeitserklärung in Tel Aviv<br />

verlas? Trotz seines enormen Auf gebotes<br />

an Waf fen, diplomatischen sowie wirtschaftlichen<br />

Errun gen schaf ten, sieht sich<br />

der Staat auch<br />

heute noch gravierenden<br />

existenziellen<br />

Be drohungen<br />

gegenüber.<br />

Die offensichtlichste Bedrohung stellt der<br />

Iran dar. Ein mit Nuklearwaffen ausgestattetes<br />

radikales schiitisches Re gime in<br />

Teheran wäre eine größere Gefahr für<br />

Israel, <strong>als</strong> alle anderen Fein de, gegen die<br />

der jüdische Staat sich in seiner 60jährigen<br />

Geschichte be haup ten musste.<br />

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