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Die nationale Ehre - welcker-online.de

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in <strong>de</strong>n von glühen<strong>de</strong>r Begeisterung erfüllten <strong>Die</strong>nst <strong>de</strong>r Kunst stellen<br />

können, ohne über <strong>de</strong>r Sorge um das Schulgeld zu zerbrechen:<br />

das ist <strong>de</strong>r Glanz, <strong>de</strong>r über <strong>de</strong>r Seminar—Erneuerung liegt.<br />

DER GENIUS UND SEINE FREUNDE<br />

Den wahren Vorteil eines privaten Reinhardt—Seminars wird natürlich<br />

Wien haben. Wer Reinhardt kennt, weiß, daß er die künstlerische<br />

Seele Wiens, <strong>de</strong>ssen große und erhabene Tradition <strong>de</strong>r<br />

Begeisterung, die Atmosphäre seiner Huldigung, die <strong>de</strong>m Genius<br />

unentbehrliche Lebensluft ist, entsprechend zu würdigen weiß.<br />

Und wie! Nur, wenn man schon zugibt, daß Herr Reinhardt ein Genius ist, so<br />

stimmt vielleicht nicht ganz, daß <strong>de</strong>m Genius Huldigung unentbehrlich ist.<br />

Richtig mag wie<strong>de</strong>r sein, daß er »seinen Freun<strong>de</strong>n gesagt hat«:<br />

daß dieses Seminar nur in Wien bestehen kann, nur in dieser Luft<br />

improvisatorischer Begabung und be<strong>de</strong>nklosen Enthusiasmus.<br />

Ganz feine Nuance. Denn einen »be<strong>de</strong>nkenlosen« Enthusiasmus als die<br />

Grundlage <strong>de</strong>s Seminars wollten er wie seine Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>nn doch wohl nicht<br />

annehmen.<br />

DIE KUNST IM DIENSTE DES EHEMANNS<br />

Reinhardt nicht lettischer Staatsbürger.<br />

Mitteilungen von informierter Seite.<br />

Max Reinhardt ist nicht, wie behauptet wur<strong>de</strong>, Lette gewor<strong>de</strong>n,<br />

um seine seit Jahren angestrebte Scheidung durchzuführen, und<br />

hat sich auch nicht um die lettische Staatsbürgerschaft beworben;<br />

das brauchte er gar nicht zu seiner Scheidung. Er mußte die<br />

Scheidung nur in einem Lan<strong>de</strong> durchführen lassen, in <strong>de</strong>ssen Eherecht<br />

nicht das Nationalitäts—, son<strong>de</strong>rn das Territorialprinzip zur<br />

Anwendung kommt.<br />

Er konnte also tschechoslowakischer Staatsbürger bleiben, mußte<br />

aber sein offizielles Domizil und min<strong>de</strong>stens einen Teil seiner Tätigkeit<br />

nach so einem Lan<strong>de</strong> verlegen. — —<br />

Max Reinhardt hat auch nicht, um sein lettländisches Domizil zu<br />

beweisen, Grundbesitz erworben, son<strong>de</strong>rn muß die Eherechtsvergünstigung,<br />

die er erhielt, mit eines dreijährigen, ziemlich intensiven<br />

Theaterarbeit in Lettland bezahlen. Er hat bis 1934 Verträge<br />

mit <strong>de</strong>r lettischen Nationaloper und <strong>de</strong>m Deutschen Theater in<br />

Riga abgeschlossen und seine dortige Tätigkeit schon vor Monaten<br />

mit einer »Fle<strong>de</strong>rmaus«—Aufführung begonnen und für die<br />

nächste Zeit einen Offenbachschen »Orpheus« vorbereitet.<br />

Ach ich hab' sie verloren ...<br />

FLEISSAUFGABE<br />

— — Für die Tänze wur<strong>de</strong>n die Solisten <strong>de</strong>r Lettländischen Nationaloper<br />

verpflichtet. <strong>Die</strong> Einstudierung besorgt die Primaballerina<br />

<strong>de</strong>r Lettländischen Nationaloper, Alexandra Feodorowa. — —<br />

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