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Die nationale Ehre - welcker-online.de

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acher« abgerungen hat. Und oft bin ich schon so weit, mich <strong>de</strong>r Meinung anzuschließen,<br />

die jetzt täglich, je mieser die Welt wird, von <strong>de</strong>ren Wortführern<br />

vertreten wird und die neben Schober, Reinhardt, Benedikt auch Salten bekennt,<br />

da er sie Lingners Wort, Wesen und Werk zu verdanken hat:<br />

daß es <strong>de</strong>r Welt gegenüber keine zweite Einstellung gibt, die so<br />

Iebensför<strong>de</strong>rnd, so heilsam und so fruchtbar ist wie <strong>de</strong>r Optimismus.<br />

Also angenehm wie Odol und sogar nützlicher. Und wo habe ich das Bejahen<br />

gelernt? Vom Schaufenster eines Schnei<strong>de</strong>rs (Tailor) in meiner Nachbarschaft,<br />

<strong>de</strong>ssen Name in einer photographischen Widmung verherrlicht wird,<br />

von einem Prominenten, <strong>de</strong>r nicht wie Hamlet von <strong>de</strong>s Gedankens Blässe angekränkelt<br />

erscheint:<br />

Ja—nischka o<strong>de</strong>r Nein—nischka, das ist hier keine Frage. Selbstverständlich<br />

Janischka!<br />

Hermann Thimig.<br />

Ich sehe es täglich und weiß nun, daß nichts übrig bleibt als Optimismus.<br />

ZEHN MILLIONEN SCHILLING HABEN DIE ROTARIER HIER GELASSEN<br />

o<strong>de</strong>r nach einer an<strong>de</strong>ren Version:<br />

Rotary hat 10 Millionen Schilling dagelassen.<br />

<strong>Die</strong> Optimisten behaupten<br />

(Anhänger einer Unterleibnizischen Lehre)<br />

durch <strong>de</strong>n Rotarierkongreß seien, vorsichtig gerechnet, an<strong>de</strong>rhalb<br />

Millionen Dollar o<strong>de</strong>r etwa zehn Millionen Schilling nach Wien geflossen.<br />

Das Essen allein wird auf »an<strong>de</strong>rhalb« Millionen Schilling geschätzt. Man erfährt<br />

bei dieser Gelegenheit endlich etwas über die Ten<strong>de</strong>nzen <strong>de</strong>r Rotarier.<br />

Interessant ist die Beobachtung, die fast alle Kellner gemacht haben,<br />

wonach die Amerikaner immer wie<strong>de</strong>r: »Knödln« bestellten,<br />

die sie so aussprachen, als ob sie schon eines im Mun<strong>de</strong> hätten.<br />

Offenbar haben sich die Auslän<strong>de</strong>r von dieser wienerischen Spezialität<br />

ganz beson<strong>de</strong>re Genüsse versprochen.<br />

— — Natürlich hatten auch die Heurigen Hochbetrieb. Auch in <strong>de</strong>r<br />

weiteren Umgebung Wiens bekam man die Anwesenheit <strong>de</strong>r viertausend<br />

Rotarier in <strong>de</strong>r angenehmsten Weise zu spüren.<br />

Im Wurstelprater waren die diversen Ringelspiele an manchen<br />

Aben<strong>de</strong>n einfach von U. S. A. besetzt. <strong>Die</strong> Amerikaner waren<br />

durch <strong>de</strong>n Aufenthalt in Wien überhaupt in die allerbeste Stimmung<br />

versetzt. Sie eröffneten ihr Tagesprogramm vielfach gleich<br />

morgens mit einigen Gläsern Sekt, um sich dann in die diversen<br />

Wiener Vergnügungen zu stürzen.<br />

Ganz hoch oben war <strong>de</strong>r Kobenzl, <strong>de</strong>n vorher schon die Bergner saniert hatte.<br />

Aber auf <strong>de</strong>r Ringstraße gibt es »eine Type, <strong>de</strong>n korpulenten Mann«, <strong>de</strong>r, mit<br />

<strong>de</strong>r Vermutung rechnend, daß die Amerikaner Wien für die Hauptstadt von<br />

Steiermark halten, ganz winzige Steirerhütchen feilbietet. Er hatte gleich<br />

ausverkauft.<br />

Es war das größte Vergnügen <strong>de</strong>r Amerikaner, sich mit einem so<br />

winzigen Hütel am Kopf photographieren zu lassen.<br />

Ehe sie nämlich zum Vortrag Reinhardts wallten, <strong>de</strong>r ihnen wie<strong>de</strong>r mehr als<br />

Salzburger bekannt ist. Aber nicht nur jene Type, die so glücklich darauf spe-<br />

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