E-Learning - „ make or buy“? - Informationskompetenz

4.2 Content-Ebene 27
Allgemeinen vertraut sein und zum anderen müssen sie sich mit den speziellen Funktionen
der Plattform und der für die Erstellung von Inhalten benötigten Software auskennen.
Die zu nutzende Software umfasst je nach Plattform die gängigen Office-Programme, Grafik
und Animations-Programme wie Flash. Häufig werden auch spezielle Autoren-Tools vom
Plattform-Hersteller angeboten. Um ein qualitativ hochwertiges und für den Lernenden motivierendes
E-Learning-Modul zu erstellen, müssen die Mitarbeiter, die mit der Erstellung der
Inhalte betraut sind, zusätzlich zu guten Kenntnissen der genannten Hard- und Software auch
mit Internetdidaktik und Webdesign vertraut sein.
Die Internetdidaktik ist einerseits wichtig, da sie aufgrund der dahinter stehenden Paradigmen
das Verständnis der entwickelnden Personen beeinflusst. Vor allem aber, da Lehrmaterialien,
die für den Gebrauch in Präsenzveranstaltungen geeignet sind, nicht ohne weiteres für
E-Learning genutzt werden können. Die Materialien sind für die Nutzung beim virtuellen Lernen
zu überarbeiten und die Inhalte mediengerecht aufzubereiten. Im besten Fall sollte die
Einarbeitung von multimedialen Elementen erfolgen und es sollte die Möglichkeit der Nutzung
von interaktiven Funktionalitäten wahrgenommen werden, die nahezu alle Plattformen
inzwischen bieten.
In diesem Bereich der Aufbereitung von Inhalten spielen auch die in Kapitel 3 beschriebenen
Kenntnisse des Webdesign eine große Rolle. Es ist nötig, die Grundprinzipien des Webdesign
zu berücksichtigen und deren Anforderungen an eine klare Umsetzung zu erfüllen, um Materialien
so zu gestalten, dass sie auch am Bildschirm leicht zu lesen sind und den Lernenden
motivieren.
Die drei Kompetenzbereiche IT, Internetdidaktik und Webdesign, sind bei der Umsetzung
von E-Learning-Inhalten untrennbar verbunden. Nur ein Modul mit didaktisch gutem und
geeignetem Konzept und optimaler technischer Umsetzung ruft Akzeptanz und Motivation
bei den Lernenden hervor und beeinflusst damit auch den Lernerfolg positiv.
Sollten also diese Kompetenzen und die Zeit, die für die Konzeption und Umsetzung eines
solchen Moduls benötigt werden, nicht zur Verfügung stehen, ist dieses Defizit durch finanzielle
oder organisatorische Maßnahmen, wie zusätzliches Personal oder Fortbildungsveranstaltungen
für vorhandenes Personal, auszugleichen. Wenn diese Maßnahmen jedoch nicht
beabsichtigt oder nicht möglich sind, sollte der Erwerb eines Informationskompetenz-Moduls
bei einer anderen Bibliothek in Betracht gezogen werden.