E-Learning - â make or buyâ? - Informationskompetenz
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4.4 Finanzierung von E-<strong>Learning</strong>-Produkten 46<br />
subito teilnehmen, bekommen die Gebühren, die die Nutzer für die Dokumentlieferung zahlen.<br />
Dieses Geld kann zwar nur eine Aufwandsentschädigung sein, es steht den Bibliotheken<br />
jedoch je nach Absprache mit der Universitätsverwaltung zur Verfügung.<br />
In der Bibliothek der Universität Konstanz beispielsweise werden diese Mittel in erster Linie<br />
für die Deckung der Kosten, die durch subito entstehen, genutzt. Überschüsse können aber<br />
auch anderen Zwecken dienen; wie die der Finanzierung von Anschaffungen im IT-Bereich.<br />
Diese Gelder könnten also auch als Finanzierungsgrundlage für E-<strong>Learning</strong> Verwendung finden<br />
und somit den regulären Etat der Bibliothek entlasten.<br />
Bei der Erwerbung von E-<strong>Learning</strong>-Produkten zur Vermittlung von Fachwissen ist die Auswahl<br />
des zu verwendenden Etats leichter. Da bei diesen Anbietern Module gekauft werden, die allgemeines<br />
oder spezielles Fachwissen vermitteln und somit vergleichbar mit anderen Medien,<br />
wie etwa einem Buch oder einer DVD, sind, kann die Erwerbung problemlos von Mitteln des<br />
Medienetat erfolgen. Die Anschaffung geht in diesem Fall zu Lasten anderer Medienarten und<br />
sollte deswegen der Abstimmung zwischen dem Fachreferenten und der jeweiligen Fakultät<br />
unterliegen.<br />
Für die Finanzierung einer Lernplattf<strong>or</strong>m oder ASP-Services, sowie aller Dienstleistungen, die<br />
zusätzlich erw<strong>or</strong>ben werden, gelten die gleichen Probleme und Lösungsansätze wie bei der<br />
Erwerbung von Modulen zur Vermittlung von Inf<strong>or</strong>mationskompetenz. Unterstützung kann<br />
dabei v<strong>or</strong> allem von der Hochschule oder von staatlichen Institutionen ausgehen, da diese der<br />
Bibliothek Fördergelder zweckgebunden zur Verfügung stellen können.<br />
Bei der Entscheidung für die Selbsterstellung von Plattf<strong>or</strong>m oder den Inhalten oder beidem<br />
ergeben sich anders gelagerte Finanzierungsprobleme als bei einer „bu“Entscheidung. Die<br />
Hard- und Softwarekosten könnten über den IT-Etat abgerechnet werden, was kein Problem<br />
darstellen sollte, aber die eigentlichen Kosten bei einer Eigenerstellung sind Personalkosten.<br />
Für die Konzeption und Umsetzung eines E-<strong>Learning</strong>-Produktes muss Arbeitszeit investiert<br />
werden. Dies bedeutet, dass diese Kapazitäten aus eigenen Personalressourcen gestellt oder<br />
in F<strong>or</strong>m von zusätzlichen Mitarbeitern zugekauft werden müssen. Sollten keine Mittel für<br />
zusätzliches Personal zur Verfügung stehen und im Haus nicht die benötigten Kompetenzen<br />
v<strong>or</strong>handen sein, müssen Mitarbeiter an F<strong>or</strong>tbildungsveranstaltungen teilnehmen. Diese<br />
F<strong>or</strong>tbildungs- und Personalkosten sind also von der Bibliothek aufzubringen.<br />
Dies kann abhängig vom v<strong>or</strong>handenen Personal und der jeweiligen Bibliothek aus dem jährlichen<br />
Personaletat gezahlt werden. Bei größeren Projekten ist die Durchführung jedoch meist<br />
nur mit zusätzlich eingew<strong>or</strong>benen Mitteln möglich. Die Einwerbung von Sondermitteln ist<br />
zwar bei dem immer noch aktuellen Thema E-<strong>Learning</strong> durchaus möglich, aber nicht für jede<br />
Bibliothek. Die Finanzierung einer Eigenerstellung sollte also v<strong>or</strong>ab geklärt sein, damit der<br />
Entwicklung nichts im Wege steht.