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Ausgabe 2/2008 - Partnerschaft Ruanda

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New Dawn Associates –<br />

Armutsbekämpfung durch verantwortungsbewussten<br />

Tourismus in <strong>Ruanda</strong><br />

Text und Fotos von Dr. Michael Grosspietsch<br />

Director General, New Dawn Associates in Kigali<br />

Michael Grosspietsch unterschreibt Memorandum of Under standing mit Führern der Tourismus -<br />

kooperative im Millennium Village.<br />

Das „erste Mal“<br />

Der Gesang und das Trommeln<br />

begrüßen uns bereits auf dem<br />

schmalen Weg, der von der<br />

Hauptstraße einen Hügel hinab<br />

durch eine kleine Siedlung<br />

führt. Wie so häufig werden wir<br />

von Kindern umringt, bevor wir<br />

die eleganten Tänzer mit ihren<br />

neuen, hübschen Kostümen zu<br />

sehen bekommen. Man merkt<br />

ihnen die Freude und Erwartung<br />

förmlich an – schließlich<br />

sind wir die erste offizielle und<br />

zahlende Besuchergruppe<br />

überhaupt, die diese ansonsten<br />

so stark vernachlässigte Gemeinde<br />

besucht. Wir sind auf<br />

dem Weg zu einer kleinen Batwa-Gemeinschaft,<br />

die 12 Kilometer<br />

von Gisenyi entfernt ihr<br />

Leben mit Töpferei und – eben<br />

seit heute – Tourismus verdient.<br />

Abatigayubuke heißen<br />

sie, und sie sind eine der momentan<br />

sieben Mitglieder des<br />

Dancing Pots Töpfereiprojekts.<br />

Seit einigen Monaten haben wir<br />

sie vorbereitet, mit ihnen gearbeitet,<br />

Trainer besorgt, Kostüme<br />

und Musikinstrumente finanziert,<br />

Workshops abgehalten,<br />

um ihnen die Wünsche<br />

und Erwartungen von Touristen<br />

näher zu bringen, und ihre<br />

ganz persönliche Kultur sowohl<br />

theoretisch als auch praktisch<br />

aufgearbeitet. Nun ist der<br />

große Tag gekommen, an dem<br />

wir nach einer einführenden<br />

Präsentation im Hotel in Gisenyi<br />

von den Mitgliedern in ihrer<br />

Töpfereiwerkstatt in Kanama<br />

begrüßt werden. Es gibt<br />

Tanz- und Musikvorstellungen,<br />

Töpfereipräsentationen, Dialog,<br />

bei dem beide Seiten neugierige<br />

Fragen stellen können,<br />

und eine kleine traditionelle<br />

Feier mit Maiskolben und Getränken.<br />

Die Besucher, eine<br />

amerikanische Bildungsreisegruppe,<br />

sind absolut begeistert,<br />

und unsere Gastgeber sind unendlich<br />

stolz und glücklich.<br />

Und noch zufriedener sind sie,<br />

als wir ihnen am Tag drauf die<br />

vereinbarten knapp 200 Dollar<br />

überreichen, die sie nun völlig<br />

transparent nach einem ausgeklügelten<br />

Verteilungsmechanismus<br />

für die Entwicklung ihrer<br />

Gemeinschaft nutzen können.<br />

Unsere Vision von Ent -<br />

wicklungszusammenarbeit<br />

So oder so ähnlich verlaufen die<br />

Anfänge, wenn wir ein neues<br />

Entwicklungsprojekt planen,<br />

aufbauen und schließlich für<br />

interessierte und verantwortungsbewusste<br />

Touristen öffnen.<br />

Inzwischen haben wir über<br />

ein halbes Dutzend gemeindeeigene<br />

Tourismus initiativen in<br />

<strong>Ruanda</strong> ins Leben gerufen, sodass<br />

den <strong>Ruanda</strong>reisenden eine<br />

Vielzahl von neuen Möglichkeiten<br />

entstehen, das Land und<br />

seine Menschen ganz persönlich<br />

und intim kennen zu lernen,<br />

Freundschaften aufzubauen<br />

– und dabei auch noch ansonsten<br />

wirtschaftlich benachteiligten<br />

Gemeinden zu helfen.<br />

Dazu gehören große <strong>Partnerschaft</strong>en<br />

wie die offizielle Zu-<br />

14 RUANDA REVUE · 02/<strong>2008</strong>

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