Ausgabe 2/2008 - Partnerschaft Ruanda
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Mit Minen kontaminierte Fläche. (Foto: Heinz Rath)<br />
fuhren wir, dass der Einsatz eines<br />
ferngesteuerten Roboters –<br />
ein Mini-Bagger – beim Versuch,<br />
die Minenfläche zu räumen,<br />
aus technischen Gründen<br />
gescheitert war.<br />
MinenWölfe aus Koblenz<br />
sind jetzt gefragt<br />
Das war eine echte Herausforderung<br />
für die MinenWölfe aus<br />
Koblenz, motiviert durch die<br />
<strong>Partnerschaft</strong> Rheinland-Pfalz<br />
/ <strong>Ruanda</strong> und die humanitäre<br />
Hilfsorganisation „Kinderbrauchen-Frieden“.<br />
Der Minen-<br />
Wolf ist eine Minenräummaschine<br />
für Personen- und Panzerminen,<br />
in Vallendar/Koblenz<br />
erfunden, von einem internationalen<br />
Konsortium entwickelt<br />
(AHWI Deutschland,<br />
RUAG Schweiz und Armtrac<br />
England) und unter der Projektleitung<br />
des BWB (Bundesamt<br />
für Wehrtechnik und Beschaffung)<br />
von der Bundeswehr<br />
auf deren Übungsgelände in<br />
Meppen erprobt. Nach der Akkreditierung<br />
durch die Bundeswehr<br />
als „geeignet für das Räumen<br />
von Personen- und Panzerminen“<br />
gründete der Autor im<br />
Koblenzer Technologie-Zentrum<br />
die MineWolf Systems<br />
GmbH, mit drei ehemaligen<br />
WHU-Absolventen (Wissenschaftliche<br />
Hochschule für Un-<br />
Besuch bei NDO- Minenräumorganisation <strong>Ruanda</strong> mit H. Rath<br />
(links), M. Wasonga (Mitte) und P.Willers (rechts). (Foto: privat)<br />
ternehmensführung in Vallendar).<br />
Das junge WHU-Management,<br />
unterstützt von einem<br />
Technologie-Team, bestehend<br />
aus pensionierten Ingenieuren,<br />
ist weltweit erfolgreich, wie beispielsweise<br />
im Sudan, in Jordanien,<br />
Kroatien, Bosnien-Herzegowina,<br />
Vereinigte Emirate und<br />
Afghanistan. Das Ziel war eindeutig:<br />
<strong>Ruanda</strong> minenfrei <strong>2008</strong><br />
mit Hilfe der MinenWolf-Technologie<br />
aus Vallendar in Rheinland-Pfalz.<br />
Erkundungsreise vor Ort<br />
führt zu Realisierungs -<br />
vorschlag<br />
Eine private Erkundungsreise<br />
führte zu den Gesprächen mit<br />
den Minenräumexperten der<br />
NDO und zur Besichtigung der<br />
noch zu räumenden Minenfelder<br />
und schließlich zu folgenden<br />
wichtigen Ergebnissen: Die<br />
MineWolf-Technologie ist für<br />
den schwierigen Einsatz bei<br />
starker Vegetation und steilem<br />
Gelände geeignet. MineWolf,<br />
zurzeit im Einsatz im Süden<br />
Sudans, bei der Norwegischen<br />
Minenräumorganisation, wird<br />
für etwa drei Monate mit Transfer<br />
durch Uganda nach <strong>Ruanda</strong><br />
gebracht. Die lokale Minen -<br />
räum organisation NDO übernimmt,<br />
mit ausgebildeten<br />
Hand-Minenräumern Quali -<br />
täts sicherung, Personalkosten<br />
der lokalen Minenräumer,<br />
Hub schraubereinsatz als Unfallhilfe<br />
und Unterstützung in<br />
der Logistik, insbesondere für<br />
Ein- und Ausfuhr der Räummaschinen,<br />
Hilfe zur Selbsthilfe.<br />
Der Einsatz des MineWolfs kostet<br />
etwa 300.000 Euro. Dieser<br />
Realisierungsvorschlag wurde<br />
zunächst vom Referent des humanitären<br />
Minenräumens im<br />
Auswärtigen Amt, Otl. Johannes<br />
Dirscherl, in Aussicht gestellt<br />
und nach der offiziellen<br />
Anfrage des Ministry of Foreign<br />
Affairs von <strong>Ruanda</strong> und des Ministeriums<br />
des Innern und für<br />
Sport Rheinland-Pfalz vom<br />
Auswärtigen Amt, Berlin genehmigt.<br />
Staatsminister lobt<br />
Minenräumung in <strong>Ruanda</strong><br />
Gernot Erler, Staatsminister,<br />
schreibt im Auftrag des Bundesaußenministers<br />
Steinmeier:<br />
„Die beachtlichen und beispielgebenden<br />
Aktivitäten des Landes<br />
Rheinland-Pfalz und seiner<br />
Bürger bei der Minenräumung<br />
in <strong>Ruanda</strong> verdienen unseren<br />
Respekt. Sie tragen fraglos in erheblichem<br />
Umfang zum Ansehen<br />
Deutschlands in dieser Region<br />
Afrikas bei“. Die norwegische<br />
Minenräumorganisation<br />
NPA hat im August <strong>2008</strong> den<br />
MinenWolf nach <strong>Ruanda</strong> überführt.<br />
Die MinenWölfe aus Vallendar/Koblenz<br />
und „Kinder-brauchen-Frieden“<br />
e. V. bedanken<br />
sich für die tatkräftige Unterstützung<br />
bei Christine Nkulikiyinka<br />
(Kivu East Africa Services),<br />
Roger Lewentz (Staatssekretär),<br />
Hanne Hall (Referatsleiterin),<br />
Peter Willers (HELP),<br />
Dieter Klöckner (MdL) und Johannes<br />
Dirscherl (Referatsleiter<br />
Auswärtiges Amt).<br />
Kontakt + Info:<br />
www.kinder-brauchenfrieden.de,<br />
www.minenwolf.de<br />
und www.bundesregierung.de<br />
Magazin zur Entwick -<br />
lungspolitik-Thema<br />
Minenräumen<br />
50 RUANDA REVUE · 02/<strong>2008</strong>