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Ausgabe 2/2008 - Partnerschaft Ruanda

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Vor Ort in <strong>Ruanda</strong><br />

suchten die Frida-Levy-Gesamtschule<br />

im Rahmen der<br />

Projektwochen.<br />

Die Erfolge sind<br />

ermutigend<br />

Allein im Jahr 2006 konnten<br />

mit dem Projekt 15.000<br />

Menschen erreicht werden.<br />

Der Informationsstand zu<br />

HIV/Aids ist deutlich gestiegen<br />

und das Risikoverhalten<br />

zurückgegangen. Insbesondere<br />

unter den Jugendlichen<br />

geht man viel offener mit<br />

HIV/Aids und Sexualität<br />

um. Auch die Diskriminierung<br />

von Betroffenen hat<br />

deutlich abgenommen, die<br />

Akzeptanz der Selbsthilfegruppen<br />

in der Bevölkerung<br />

ist gestiegen. Schüler in<br />

<strong>Ruanda</strong> und in Deutschland<br />

sind begeistert von diesem<br />

besonderen Projektkonzept;<br />

vor allem das Medium Theater<br />

begeisterte sie. Etwas<br />

über Tabu-Themen zu lernen,<br />

anderen Menschen zu<br />

helfen, wichtige Inhalte zu<br />

vermitteln und Solidarität<br />

zu zeigen sind wichtige und<br />

wertvolle Erfahrungen für<br />

Schüler. Omega, ein junger<br />

Schüler aus Nyamata, resümiert:<br />

„Die Leute mögen unsere<br />

Stücke. Wenn wir mit<br />

dem Theater-Spielen beginnen<br />

kommen sie herbei. Sie<br />

interessieren sich dafür, was<br />

wir zu sagen haben. Und das<br />

was wir sagen tut Wirkung.“<br />

Das Projekt wird gefördert<br />

von der Aktion Tagwerk<br />

Rheinland-Pfalz und dem<br />

Deutschen Medikamentenhilfswerk<br />

action medeor<br />

e.V.<br />

<strong>Ruanda</strong> – minenfrei <strong>2008</strong><br />

Ergebnis einer privaten Erkundungsreise vom 11. bis 20. Sept. 2007.<br />

von Heinz Rath,<br />

Mitglied von „Kinder-brauchen-Frieden“ e.V.<br />

Verlust einer Kuh wird zur<br />

Überlebungsfrage<br />

Im Minenräumzentrum NDO<br />

(Nation Demining Office in Kigali)<br />

fragte ich Major Kacyiru<br />

nach der Minenunfallbilanz, ein<br />

Maßstab für das Minenproblem<br />

in <strong>Ruanda</strong>. „Unfälle mit Personen<br />

kommen vor, vor allem aber<br />

sind oft Kühe betroffen, eine<br />

Katastrophe für die Bauernfamilie“.<br />

Im Verlauf meiner Erkundungsreise<br />

wurde deutlich,<br />

warum der Verlust einer Kuh<br />

zur Überlebensfrage werden<br />

kann, denn sie ernährt oft die<br />

ganze Familie, die aus fünf bis<br />

zehn Personen besteht und nur<br />

etwa 0,6 bis ein Hektar Ackerland<br />

zur Ernährung zur Verfügung<br />

hat. Mehr als 90 Prozent<br />

der Bevölkerung <strong>Ruanda</strong>s lebt<br />

in der kleinbäuerlichen Wirtschaft<br />

von Ackerbau und Viehzucht.<br />

MineWolf-Konvoi Sudan/Uganda/<strong>Ruanda</strong>. (Foto: Heinz Rath)<br />

MineWolf-Maschine mit Sudan-Minenräum-Team. (Foto: Heinz Rath)<br />

Minenräumung als Hilfe<br />

für die Menschen<br />

<strong>Ruanda</strong> wurde mit Minen kontaminiert<br />

im Bürgerkrieg von<br />

1990 bis 1994 und während des<br />

Genozids 1994. Strategisch<br />

wichtige Punkte, wie die Außenbezirke<br />

von Kigali, aber auch<br />

Tee- und Kaffeefabriken, versuchte<br />

man durch einen Minengürtel<br />

zu schützen. Ich entdeckte<br />

im Internet einen Hilferuf<br />

des ruandischen Minenexperten<br />

Francis Kabuse. Nachdem<br />

auch meine MinenWölfe<br />

das Minenproblem in <strong>Ruanda</strong><br />

bestätigten, vermittelte der<br />

Landtagsabgeordnete Dieter<br />

Klöckner den Kontakt mit dem<br />

ruandischen Botschafter Eugene-Richard<br />

Gasana in Berlin.<br />

In Kenia wurden bis zu 600 Soldaten<br />

ausgebildet, um Minen<br />

zu räumen mit Metalldetektoren,<br />

Suchnadel und Schaufel.<br />

Große, fruchtbare Flächen wurden<br />

in den letzten Jahren mit finanzieller<br />

Hilfe der USA ge -<br />

räumt. Es verblieben aber<br />

630.000 Quadratmetern Fläche,<br />

die so stark mit mannshoher<br />

Vegetation überwuchert ist,<br />

dass Handentminung bis zu 10<br />

Jahre dauern würde, um die<br />

Fläche wieder urbar zu machen<br />

(so die Aussage von Lt. Col. Zigira).<br />

Eine Minenräumung hilft den<br />

Menschen in <strong>Ruanda</strong> bei der<br />

Reduzierung der Minenunfallbilanz,<br />

der Reduzierung der finanziellen<br />

Belastung durch Opferfürsorge<br />

und bei der Rückkehr<br />

von Flüchtlingen und/<br />

oder der Ansiedlung von etwa<br />

50 Bauern mit etwa 500 Familienmitgliedern.<br />

Außerdem er-<br />

▼<br />

RUANDA REVUE · 02/<strong>2008</strong><br />

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