Ausgabe 2/2008 - Partnerschaft Ruanda
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Interview<br />
Gegenseitiges Vertrauen<br />
besonders wichtig<br />
Interview mit dem Vorsitzenden des Vereins <strong>Partnerschaft</strong> Rheinland-<br />
Pfalz/<strong>Ruanda</strong> e.V., Staatssekretär a.D. Jürgen W. Debus<br />
Jürgen Claßen: Der Verein<br />
<strong>Partnerschaft</strong> Rheinland-<br />
Pfalz / <strong>Ruanda</strong> e.V. besteht<br />
seit 25 Jahren. Wie kam es<br />
zur Gründung?<br />
Jürgen W. Debus: Als Rheinland-Pfalz<br />
und <strong>Ruanda</strong> 1982<br />
verabredet hatten, eine <strong>Partnerschaft</strong><br />
einzugehen bedurfte<br />
es einer nichtstaatlichen<br />
Einrichtung, die in Rheinland-<br />
Pfalz die vielfältigen ehrenamtlichen<br />
Aktivitäten bündeln<br />
und in <strong>Ruanda</strong> mittels eines<br />
Koordinationsbüros die<br />
<strong>Partnerschaft</strong>sprojekte vor<br />
Ort begleiten und umsetzen<br />
sollte.<br />
So kam es zur Gründung des<br />
Vereins, der sich bis heute zu<br />
einer mitgliederstarken Organisation<br />
entwickelt hat.<br />
Staatssekretär a.D. Jürgen Debus im Interview mit Jürgen Claßen (v.l.). (Foto: Hanne Hall)<br />
Jürgen Claßen: Sie stehen<br />
weil sie die Eigeninitiative läh-<br />
sundheit, der schulischen<br />
Grausamkeit und das Entset-<br />
seit 17 Jahren ununterbro-<br />
me, die eigenen Kräfte<br />
Grundbildung, der Landwirt-<br />
zen über den Völkermord, der<br />
chen an der Spitze des Part-<br />
schwäche und so das Gegen-<br />
schaft, des Handwerks usw.<br />
am 7. April nach dem Ab-<br />
nerschaftsvereins. Welche<br />
teil von dem erreiche, was ihr<br />
Deshalb fällt meine Bilanz<br />
schuss der Präsidentenmaschi-<br />
Bilanz ziehen Sie?<br />
ursprüngliches Ziel sei.<br />
trotz mancher Schwierigkei-<br />
ne losbrach, und der keine un-<br />
Jürgen W. Debus: Bei aller<br />
Ich weiß, dass unsere Partner-<br />
ten und Rückschläge positiv<br />
vermittelte Eruption archai-<br />
Notwendigkeit der Kritik und<br />
schaft, die auf dem Prinzip der<br />
aus.<br />
scher Gewalt war, sondern ein<br />
der Selbstkritik im Zusam-<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“ fußt,<br />
von langer Hand geplanter<br />
menhang mit der Entwick-<br />
unzähligen Menschen in<br />
Jürgen Claßen: Welche Er-<br />
und detailliert organisierter<br />
lungszusammenarbeit verspü-<br />
<strong>Ruanda</strong> eine direkte, erfahrba-<br />
eignisse haben Sie in dieser<br />
Massenmord.<br />
re ich keine Neigung, mich je-<br />
re Verbesserung ihrer konkre-<br />
Zeit besonders berührt und<br />
Freudig beeindruckt haben<br />
nem Zeitgeist anzuschließen,<br />
ten Lebenssituation gebracht<br />
sich eingeprägt?<br />
mich bei meinen Besuchen in<br />
der die Entwicklungshilfe in<br />
hat, sei es auf dem Gebiet der<br />
Jürgen W. Debus: Das war<br />
<strong>Ruanda</strong> besonders jene Bilder,<br />
Bausch und Bogen verdammt,<br />
Wasserversorgung, der Ge-<br />
zum einen die unvorstellbare<br />
wenn zum Beispiel aus Anlass<br />
66 RUANDA REVUE · 02/<strong>2008</strong>