Ausgabe 2/2008 - Partnerschaft Ruanda
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Vor Ort in <strong>Ruanda</strong><br />
Wasserfonds<br />
<strong>Ruanda</strong>:<br />
Trink wasser für<br />
Ruhengeri<br />
von Dr. Thomas Rätz,<br />
Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz<br />
Der Vorstand der W+S Beteiligungs AG, Wolfgang Bockholt, am<br />
Standort Cap Rubona.<br />
tragsparteien einschließlich<br />
der Gaskonzession festgelegt<br />
sind. Damit verfügt die W+S<br />
Beteiligungs AG über einen belastbaren<br />
Vertrag als Verhandlungsbasis<br />
mit potentiellen Investoren.<br />
Ende 2007: Die Suche und<br />
Verhandlungen mit Investoren<br />
gestalten sich schwierig,<br />
nicht zuletzt durch die Tatsache,<br />
dass sich die Währungsparitäten<br />
zwischen US Dollar<br />
und Euro zu ungunsten des<br />
Projektes verändern.<br />
Januar <strong>2008</strong>: Mit der bereits<br />
in Afrika tätigen Zarnack-Unternehmensgruppe<br />
wird zu -<br />
nächst ein Kooperationsvertrag<br />
unterschrieben, der auf<br />
der Basis der bisherigen Planung<br />
die gemeinsame Durchführung<br />
des Projektes vorsieht.<br />
März <strong>2008</strong>: Die W+S Beteiligungs<br />
AG, vertreten durch ihre<br />
Projektgesellschaft Energie2go,<br />
überträgt mit Zustimmung<br />
der ruandischen Regierung<br />
das gesamte Know-how<br />
des Projektes ein schließ lich<br />
der bereits gegründeten Finanzierungsgesellschaft<br />
an die<br />
Zarnack Holding. W+S erhält<br />
stufenweise seine gesamten<br />
Aufwendungen für das Projekt<br />
erstattet und bleibt mit zwei<br />
Prozent an dem Gesamtprojekt<br />
beteiligt.<br />
Die Zarnack Holding bereitet<br />
zurzeit mit Hochdruck die<br />
Realisierung des Projektes vor.<br />
Nach den ersten Stufen der<br />
Gasgewinnung und Stromerzeugung<br />
am Standort Cap Rubona<br />
ist eine gegenüber der<br />
bisherigen Planung (Gesamtvolumen<br />
140 Millionen Euro)<br />
erhebliche Ausweitung der<br />
Gasgewinnung mit dem Ziel<br />
der großtechnischen Treibstoffherstellung<br />
vorgesehen.<br />
Der Etat wird voraussichtlich<br />
mehrere 100 Millionen Euro<br />
betragen. Die Grundsteinlegung<br />
wird im September <strong>2008</strong><br />
stattfinden. Damit steht eines<br />
der größten und wichtigsten<br />
Energieprojekte Afrikas unmittelbar<br />
vor der Realisierung<br />
oder, um des Vorstandes Worte<br />
aufzugreifen: „Aus der Luftblase<br />
wird endlich Energie!“<br />
In einem der Slums der Kleinstadt<br />
Ruhengeri, die im Norden<br />
<strong>Ruanda</strong>s im Distrikt Musanze<br />
liegt, wurde aus Mitteln<br />
des Wasserfonds <strong>Ruanda</strong> erstmals<br />
eine Versorgung mit<br />
Trinkwasser sichergestellt.<br />
Bisher versorgte sich dort die<br />
Bevölkerung mit Wasser aus<br />
dem nahegelegenen Fluss, in<br />
den auch die Abwässer der<br />
Stadt eingeleitet wurden. Jedes<br />
Jahr war daher in der<br />
Trockenzeit der Ausbruch von<br />
Seuchen zu beklagen. Der<br />
dortige Wasserversorger war<br />
bisher nicht in der Lage, diesen<br />
Vorort an die Wasserversorgung<br />
anzuschließen.<br />
Auf Antrag aus dem Koordinationsbüro<br />
in Kigali bewilligte<br />
der Wasserfonds <strong>Ruanda</strong><br />
rund 7.700 Euro für den Bau<br />
und Betrieb einer einfachen<br />
gravitären Wasserversorgung.<br />
Dazu wurde zunächst eine<br />
vorhandene Quellfassung rehabilitiert<br />
und durch eine zusätzliche<br />
Brunnenstube ergänzt,<br />
um die festen Inhaltsstoffe<br />
sedimentieren zu lassen.<br />
Von dort wurde eine rund 360<br />
Meter lange Versorgungsleitung<br />
(PVC) zu einem Wasserreservoir<br />
mit einem Volumen<br />
Wasserprojekt in <strong>Ruanda</strong>.<br />
(Foto: Peter Michel)<br />
von 20 m³ verlegt, an der zwei<br />
öffentliche Wasserzapfstellen<br />
angeschlossen wurden. Begleitet<br />
wurde das Bauprojekt, wie<br />
es der Wasserfonds <strong>Ruanda</strong><br />
vorsieht, durch die Bildung eines<br />
sog. Wasserkomitees, dessen<br />
Mitglieder (Fontainiers –<br />
Wasserwarte) für den laufenden<br />
Betrieb und die Wartung<br />
der Anlage verantwortlich<br />
sind.<br />
Besonders erfreulich ist, dass<br />
die tatsächlichen Kosten für<br />
das Projekt unter den veranschlagten<br />
blieben, so dass<br />
rund 300 Euro für weitere<br />
Projekte zur Verfügung stehen.<br />
RUANDA REVUE · 02/<strong>2008</strong><br />
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