Ausgabe 2/2008 - Partnerschaft Ruanda
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Vor Ort in <strong>Ruanda</strong><br />
Vorstellung<br />
Martin Jäger, neuer Koordinator<br />
für den Baubereich im Koordinationsbüro<br />
für die <strong>Partnerschaft</strong> in Kigali<br />
Es ist heute eine Woche seit<br />
meiner Ankunft in Kigali vergangen.<br />
<strong>Ruanda</strong> ist für mich<br />
ein neues Land in Afrika und<br />
schon nach kurzer Zeit fällt<br />
mir auf, dass es sich in einigen<br />
Aspekten von afrikanischen<br />
Länder, die ich bisher kennen<br />
gelernt habe, unterscheidet.<br />
Von 2004 bis Ende 2006 war<br />
ich in Kenia für den Deutschen<br />
Entwicklungsdienst in zwei<br />
Projekten als technischer Berater<br />
tätig. Zuerst habe ich mich<br />
in der Planungsabteilung einer<br />
Gemeinde mit 160.000 Einwohnern,<br />
die sich 60 Kilometer<br />
südöstlich von Nairobi befindet<br />
und Machakos heißt,<br />
engagiert. Das Programm zur<br />
Unterstützung der kommunalen<br />
Selbstverwaltung hatte einerseits<br />
das Ziel der Demokratieförderung<br />
durch eine bessere<br />
Beteiligung der Bürger an<br />
Entscheidungen und andererseits<br />
– wie in meinem Fall – die<br />
Verbesserung von öffentlichen<br />
Dienstleistungen. Zum Beispiel<br />
war im Bereich der Wasserversorgung<br />
erst in 2002 ein<br />
neues Wassergesetz mit maßgeblicher<br />
deutscher Unterstützung<br />
verabschiedet worden.<br />
Der Hintergrund des sich daraus<br />
ergebenden Reformprogramms<br />
war, dass die öffentliche<br />
Wasserversorgung in den<br />
letzten 15 Jahren zunehmend<br />
verfallen war und eine städtische<br />
Abwasserentsorgung so<br />
gut wie nicht existierte. Um<br />
das Problem an der Wurzel zu<br />
packen hatte daher die Geberschaft<br />
zusammen mit Vertretern<br />
der kenianischen Regierung<br />
ein Reformprogramm in<br />
Angriff genommen.<br />
Daraus ergab sich für die<br />
Stadtverwaltung Machakos<br />
vor allem die Aufgabe, ein eigenes<br />
Wasserversorgungsunternehmen<br />
auf kommunaler Ebene<br />
zu gründen und zu führen<br />
sowie auch sanitäre Strukturen<br />
des überkommenen Abwassersystems<br />
grundlegend zu<br />
verbessern. Für die Umsetzung<br />
dieser Aufgabe hat die Planungsabteilung<br />
Führungsund<br />
Stabsfunktionen übernommen,<br />
die ich durch meine<br />
Beratung gezielt unterstützen<br />
konnte.<br />
Aufgrund von Veränderungen<br />
in der Schwerpunktsetzung<br />
der bilateralen deutschen Hilfe<br />
habe ich Machakos verlassen<br />
und bin im Anschluss in den<br />
Westen Kenias, nach Kakamega<br />
gegangen. Diese Gegend<br />
kommt wohl nach Klima und<br />
Menschenzahl eher <strong>Ruanda</strong><br />
gleich. Es liegt direkt neben einem<br />
Überrest des einst von<br />
West- nach Ostafrika reichenden<br />
Kongo-Guinea-Urwaldes,<br />
dem „Kakamega Forest“, der<br />
auch Brazzaville-Äffchen beherbergt.<br />
Hier befindet sich<br />
Martin Jäger und seine Frau sind in freudiger Erwartung.<br />
(Foto: privat)<br />
das Büro eines regionalen Wasserwirtschaftsamtes,<br />
das Teil<br />
einer Institutionenlandschaft<br />
ist, die im Zuge der Wassersektorreform<br />
ab 2006 neu entstanden<br />
ist. Für dieses Büro<br />
war ich in beratender und auch<br />
leitender Funktion tätig. Ein<br />
paar der Erfolge dieses Programms<br />
waren: Die Gründung<br />
von zwei Bürgergruppen für<br />
das Management der lokalen<br />
Wasserressourcen, die Effi -<br />
zienz erhöhung bei der Abflussberechnung,<br />
Einführung einer<br />
digitalen Datenbasis und<br />
die Erstellung einer Strategie<br />
zum Management der Wasserressourcen<br />
im Einzugsgebiet,<br />
das nahezu eine Fläche von<br />
zweidrittel der Fläche <strong>Ruanda</strong>s<br />
umfasste. Letztere bedeutete<br />
für die nationale Wasserwirtschaftsbehörde<br />
einen wichti-<br />
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RUANDA REVUE · 02/<strong>2008</strong><br />
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