Ausgabe 2/2008 - Partnerschaft Ruanda
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Vor Ort in <strong>Ruanda</strong><br />
Prozent der Bevölkerung konnten<br />
sich die zwei Dollar pro<br />
Jahr nicht leisten, um dem nationalen<br />
Versicherungsprogramm<br />
beizutreten. So kam es,<br />
dass in einem normalen Monat<br />
lediglich 750 Patienten zur Behandlung<br />
kamen und nur fünf<br />
Babys im Zentrum zur Welt gebracht<br />
wurden.<br />
Seit März 2006 arbeitet das<br />
MVP nun daran, die Leistungen<br />
des Zentrums zu verbessern<br />
und auszuweiten, finanzielle<br />
Hindernisse zu beseitigen,<br />
eine Basisversorgung auch dezentral<br />
durch Satellitengesundheitsposten<br />
zu gewährleisten<br />
und Gemeindesozialarbeiter<br />
und Krankenschwestern für<br />
individuelle Versorgung und<br />
Vorsorge von Haus zu Haus zu<br />
schicken. <strong>Ruanda</strong>s erster von<br />
der Regierung eingesetzter<br />
Doktor in einem ländlichen<br />
Krankenhaus und inzwischen<br />
über 20 Krankenschwestern arbeiten<br />
nun Tag und Nacht,<br />
Strom und Wasser sind vorhanden,<br />
zumindest die notwendigsten<br />
Medikamente sind<br />
ausreichend und die Angestellten<br />
haben umfangreiche Weiterbildung<br />
auch in Management<br />
und administrativen Angelegenheiten<br />
erhalten. 94 Prozent<br />
der Bevölkerung erhalten<br />
finanzielle Unterstützung für<br />
ihre Mitgliedschaft in einer<br />
Krankenversicherung und vier<br />
Außenposten sowie ein Krankenwagen<br />
garantieren verbesserten<br />
Zugang zu den Dienstleistungen.<br />
Als Resultat kommen<br />
inzwischen über 5.000 Patienten<br />
pro Monat ins Gesundheitszentrum<br />
und freuen sich<br />
über wirkliche Hilfe, die sie sich<br />
auch leisten können.<br />
Wassertank an einer Grundschule.<br />
Besuchsmöglichkeiten<br />
für das ruandische<br />
Millennium Village<br />
Dies ist nur ein Beispiel der rasanten<br />
Erfolgsgeschichte des<br />
MVP. Wer sich heute vor Ort<br />
über die aktuellen Entwicklungen<br />
und Konzepte informieren<br />
möchte hat eine sehr<br />
interessante Möglichkeit hierzu.<br />
Als eine der Einkommen<br />
schaffenden Maßnahmen arbeitet<br />
das MVP seit Anfang<br />
2007 offiziell mit dem lokalen<br />
Tourismusunternehmen New<br />
Dawn Associates zusammen<br />
und hat mit knapp 200 Einheimischen<br />
eine Tourismuskooperative<br />
gegründet. Das<br />
touristische Produkt besteht<br />
in der Tat aus einer sehr persönlichen<br />
und von den Mitgliedern<br />
der Kooperative geführten<br />
Tour, auf der Besuchern<br />
die Interventionen des<br />
MVP erklärt bekommen. Mehr<br />
Informationen gibt es unter<br />
www.newdawnassociates.com.<br />
Fazit<br />
Während das ruandische Millennium<br />
Village das Leben der<br />
Bevölkerung in einer der ärmsten<br />
Regionen <strong>Ruanda</strong>s<br />
grundlegend verbessert hat<br />
bleibt abzuwarten, wie nachhaltig<br />
die Konzepte tatsächlich<br />
sind. Bis 2010 will man alle<br />
Millennium Entwicklungs-<br />
ziele erreicht haben, und dann<br />
soll sich das MVP wieder<br />
zurückziehen. Bis dahin ist<br />
noch ein weiter Weg. Das<br />
wichtigste Ziel ist und bleibt<br />
jedoch, die Einheimischen zu<br />
ermächtigen, die neuen Strategien<br />
selbst weiterzuführen<br />
und sich dadurch selbst aus<br />
der Armutsfalle zu befreien.<br />
Werdende Mütter kommen jetzt gerne ins Besucherzentrum.<br />
RUANDA REVUE · 02/<strong>2008</strong><br />
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