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AUDIO TEST Stereo + Phono (Vorschau)

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Philips SHP8000/10<br />

„Großer Bass für kleines Geld“<br />

Muss guter Klang viel kosten? Philips<br />

möchte sich dem entgegenstellen. Für wenig<br />

Geld bekommt man mit dem SHP8000<br />

ein solides Gerät auf den Kopf. Die halboffenen<br />

SHP8000 machen Schluss mit dem<br />

Kabelsalat am Schreibtisch. Dem Benutzer<br />

bleibt die Wahl überlassen, ob er das Kabel<br />

kurz verwendet oder die mitgelieferte<br />

Verlängerung benutzt. Leider werden dem<br />

Käufer keine Anleitung oder zumindest<br />

Informationen über den Kopfhörer mitgegeben.<br />

Das Design lässt auch den großen<br />

Kopfhörer elegant wirken. Die schwarzen<br />

Rückseiten mit Philips-Prägungen bedecken<br />

die 40 Millimeter große Membran.<br />

Die hochwertige Verarbeitung zeigt sich<br />

auch in dem flexiblen Metallkern des Bügels,<br />

der Robustheit garantiert. Einige Abstriche<br />

muss man jedoch bei dem guten<br />

Preis machen: Weder Kabel noch Ohrpolster<br />

werden zum Nachbestellen angeboten.<br />

Die schwarzen Kunstlederpols ter mit<br />

Schaumstoffkern verteilen den Auflagedruck<br />

angenehm um die Ohren, während<br />

das Doppelbügelsystem das Gewicht angenehm<br />

und gleichmäßig auf dem Kopf<br />

verteilt. Klanglich kann Philips leider nicht<br />

vollends überzeugen. Während die Dynamik<br />

der Wiedergabe noch in Ordnung ist,<br />

ordnet sich die Impulstreue nur im mittleren<br />

Bereich ein. Der große Kritikpunkt ist<br />

allerdings die Klangfarbe des Hörers. Alle<br />

Tester waren sich einig, dass der Tieftonbereich<br />

weit<br />

überzogen en ist. Dadurch<br />

kommt es zu Verdeckungen in den un-<br />

teren Mitten, der Leidtragende ist<br />

dann oft der Grundtonbereich. Geradbeim<br />

Spiel eines Cembalos<br />

macht sich die heit bemerkbar. Der Hochton-<br />

Unausgeglichenbereich<br />

kam uns, ähnlich dem<br />

Bassbereich, stark überzogen<br />

vor. Die restliche nität geht dadurch verloreneinzelne<br />

Frequenzen<br />

Homoge-<br />

werden aus dem bild herausgerissen. Obwohder<br />

SHP8000 in<br />

Klang-<br />

Sachen Wiedergabequalität<br />

nicht in der oberen<br />

Klasse mitspielt, ist der<br />

klangliche<br />

Charakter<br />

zum Beispiel für nische Musik recht pas-<br />

elektro-<br />

send. Je nach Einsatzgebiet bekommt<br />

man also für relativ wenig Geld<br />

kräftig was aufs Ohr.<br />

Goldring DR150<br />

„Leider kein Schmuckstück“<br />

Goldring hat geschichtlich gesehen sein<br />

Hauptaugenmerk auf den Vinylbereich ge-<br />

legt. Doch<br />

abseits der Tonabnehmer für den Plattenspieler<br />

befinden sich auch einige Kopf-<br />

hörer im Angebot. Der DR150 gehört zur<br />

oberen Klasse aus<br />

Goldrings Sortiment.<br />

Zuerst sticht<br />

das ovale Design der<br />

Ohrmuscheln he ins Auge, man wird<br />

ein wenig an Kopfhörer aus<br />

dem Hause Sennheiser erinnert.<br />

Das titaniumgraue<br />

Kunststoffgehäuse<br />

wirkt<br />

jedoch leider nur wenig<br />

hochwertig. Sowohl in<br />

der Hand als auch auf<br />

dem Kopf erfüllt das<br />

knarzende Gehäuse<br />

keinesfalls die Ansprüche,<br />

die man an Kopfhörer<br />

für entspannten<br />

Musikgenuss stellt.<br />

Für das Kabel findet<br />

man eine Buchse an<br />

der linken Ohrmuschel.<br />

Da es sich um eine handelsübliche<br />

Mini klinke<br />

handelt, lässt es sich problemlos<br />

durch ein alternatives<br />

ersetzen.<br />

Sowohl Bügel- als auch<br />

Ohrpolster sind aus Velours<br />

gefertigt, schaffen es jedoch trotzdem<br />

nicht, das relativ hohe Gewicht vollständig<br />

abzufangen. Mit verantwortlich für den<br />

geringen Tragekomfort ist der enge Sitz:<br />

Durch die ovale Form drücken die Spitzen<br />

der Polster sogar etwas unangenehm auf<br />

den Halsansatz. Etwas weniger Anpressdruck<br />

würde zu einer klaren Steigerung<br />

des Tragekomforts beitragen.<br />

Bei der klanglichen Beurteilung bestand<br />

insbesondere bei der Tieftonwiedergabe<br />

ein Konsens: Die Basswiedergabe ist<br />

etwas überbetont und konturarm. Das<br />

Ergebnis dessen ist eine etwas mulmige,<br />

dumpfe Färbung des Gesamtbildes. Für<br />

zwei unserer Probanden wirkte auch der<br />

Hochtonbereich überspitzt. Zusammen<br />

mit der relativ unausgewogenen Mittenwiedergabe<br />

ergibt sich ein eher unruhiges<br />

Klangbild. Im oberen Mittelfeld ordnen<br />

sich Dynamik und Impulstreue ein. So gefällt<br />

das lebhafte Wechselspiel von ruhigen<br />

und lauten Passagen, Kesselpauken wirken<br />

auch im Anschlag natürlich. Die guten<br />

Ansätze des DR150 wurden leider nicht<br />

konsequent bis zum Ende durchgezogen.<br />

Schon allein Verbesserungen in Sachen<br />

Haptik und Tragekomfort würden eine<br />

deutliche Aufwertung zur Folge haben.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 39

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